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Special - Kickfailer – ein Studio kurz vor dem Ende : Momente vor dem Aus?

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    Cosmicrew sollte für den PC erscheinen und mittels Free-to-play-Modell Einnahmen generieren. Allerdings bahnten sich auch hier Probleme an: „Für Publisher war das größte Problem, dass es sich um ein Free-to-play-Titel handelte, der auf kooperatives Spielen ausgelegt war. Laut deren Ansichten kann man mit dieser Art von Titel nur Geld erwirtschaften, wenn man Spieler gegeneinander antreten lässt. Darüber hinaus hätte es die volle Zusammenarbeit der acht Crew-Mitglieder benötigt. Hätte sich einer dazu entschlossen, den anderen die Suppe zu versalzen, wäre kein weiterer Fortschritt möglich gewesen“, so Chomard.

    Die letzte Hoffnung

    Heute hält sich das Little Worlds Studio mit iOS-, PC- und Mac-Spielen über Wasser, die das Studio zudem selbst vertreibt. Darüber hinaus versuchen die Entwickler auch mit Auftragsarbeiten Einnahmen zu generieren. Das funktioniert streckenweise, allerdings konnte sich das Studio bislang  nicht von dem 2009 aufgenommenen Kredit erholen. „Heute haben wir endlich ein stabiles Geschäft, wir sind 13 Angestellte und haben in den letzten 10 Jahren 70 Spiele entwickelt. Allerdings können wir den Kredit nicht zurückzahlen, den wir 2009 aufgenommen haben. Die Bank verlangt nun eine Rückzahlung und wir sind nicht dazu in der Lage.“

    Um dem Horrorszenario zu entgehen, hat sich das Entwicklerteam noch mal aufgerafft und das vergangene Jahr dazu genutzt, alle noch vorhanden Ressourcen und Hoffnungen auf eine Karte zu setzen. Das Ergebnis: Mana Crusher. Dabei handelt es sich um ein kostenloses Puzzlespiel, das man sich für alle iOS- und Android-Geräte herunterladen kann. Laut unseren Eindrücken und den Rezensionen in den einschlägigen App-Stores versteht der Rätseltitel zu unterhalten. Möchte man den Entwicklern für spaßige Stunden danken, würden sich diese über In-App-Käufe freuen. Laut Chomard bleibt den Entwicklern bis auf Mana Crusher keine andere Wahl. Zudem ist kein Budget mehr vorhanden, um den Titel zu vermarkten und entsprechend Aufmerksamkeit zu generieren. Das war der Moment, in dem die Kickfailer-Kamapgne das Licht der Welt erblickte.

    „Wir hatten für das Marketing [bezüglich Mana Crusher] kein Geld mehr, sodass wir uns während der Feier des zehnjährigen Bestehens unseres Studios die Idee rund um Kickfailer ausdachten.“ Das Konzept hinter Kickfailer ist einfach: Erstelle eine Seite, erläutere den Leuten deine verzweifelte Situation und versuche die Unterstützung der Community zu erhalten. Der Clou: Kickfailer funktioniert wie eine Kickstarter-Kampagne, mit dem Unterschied, dass potenzielle Spieler keinen einzigen Cent bezahlen müssen. „Mit Kickfailer bieten wir das Gegenteil von Kickstarter an. Das Spiel ist bereits vollständig finanziert sowie fertiggestellt und kann im iOS-/Android-Store heruntergeladen werden. Der Titel ist kostenlos, zudem kannst du es durchspielen, ohne auch nur einen Cent zu bezahlen. Wenn dem Spieler unser Titel gefällt, kann er In-App-Käufe tätigen und diese als Spende betrachten, um uns zu unterstützen“, erzählte uns David Chomard.

    Um Kickstarter zu kopieren, fügten die Entwickler der Kampagne lustige Ziele, sogenannte Stretchgoals, hinzu, die an der Download-Zahl von Mana Crusher gemessen werden. So wurde bereits das erste Ziel von 1.000 Downloads erreicht. Das ermöglichte es dem kompletten Team, noch mal gemeinsam in ein Fast-Food-Restaurant zu gehen und eine „Henkersmahlzeit“ einzunehmen. Bei 10.000 Downloads erhält jeder Spieler 10.000 „Clovers“, die Währung des Spiels. Sollten gar 100 Millionen Downloads erreicht werden, verspricht das Team, eine Nacht im Gefängnis zu verbringen.

    Die Kampagne wurde positiv aufgenommen und generiert bereits erste Aufmerksamkeit. Die Kritiken rund um Mana Crusher fallen ebenfalls positiv aus, fest steht allerdings auch, dass die Truppe rund um David Chomard nur noch abwarten und hoffen kann. Der Moral scheint dieser Druck keinen Abbruch zu tun. „Wir sind in einer verzweifelten Situation, kurioserweise ist der Team-Geist untereinander so stark wie noch nie, zumal wir eine Menge Zuneigung erhalten und das Spiel langsam die Charts hochklettert. […] Was auch immer in den kommenden Tagen und Wochen passiert, wir sind froh, dass wir alles versucht haben, um das Little Worlds Studio zu retten, und hoffen, dass wir gemeinsam noch sehr lange weiterarbeiten werden.“

    Post scriptum: Wer die Entwickler hinter Little Worlds Studio unterstützen will, kann Mana Crusher kostenlos über den iOS- sowie Andoird-Marktplatz herunterladen, oder über Kickfailer.com eine Spende via PayPal zukommen lassen.

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