Test - LASTFIGHT : Eine Ode an Power Stone
- PS4
Jeder, der vor gut 15 Jahren eine Dreamcast besaß, kannte Power Stone. In dem Beat-'em-up-Klassiker standen sich die Kämpfer nicht direkt gegenüber, sondern liefen frei über eine kleine Arena. Zudem konnte der Spieler mit Einrichtungsgegenständen werfen und sich dank der namensgebenden Power Stones verwandeln. LASTFIGHT bedient sich exakt des gleichen Konzepts und verbindet es mit den Charakteren des französischen Comics „LastMan“.
Zu Spielbeginn stehen euch neun Prügelknaben zur Verfügung, die sich mehr optisch als spielerisch voneinander unterscheiden. Jeder besitzt ein paar simple Schlagmanöver, eine Art Spezialattacke und eine Schildblase, die der Gegner nur mit roher Gewalt zu durchbrechen vermag. Zudem könnt ihr springen und per Knopfdruck nach vorne preschen. Demnach verlangen die Kämpfe in LASTFIGHT weniger taktisches Geplänkel und mehr reaktionsschnelle Geschicklichkeit, was ebenfalls ganz in der Tradition von Power Stone steht.
Hinzu kommen ein Vier-Spieler-Modus und acht erstaunlich abwechslungsreiche Arenen. Diese sind sehr individuell gestaltet: Während in der einen unzählige Stühle und Tische zum Werfen bereitstehen und ihr eure Kontrahenten mit einem Raketenwerfer beschießen dürft, besteht eine andere aus verschieden Ebenen und hält beispielsweise einen speziellen Trank bereit, der euch Feuer spucken lässt.
Die aus Power Stone entliehene Verwandlungsidee orientiert sich ebenfalls an der Kampfarena. Je nach Ort verwandelt ihr euch beispielsweise in eine zweiköpfige Kreatur, ein klonfähiges Monster oder einen starken Hünen, sobald ihr die drei nach und nach erscheinenden Symbole eingesammelt habt.
Während die Vorteile für den Spieler unbestreitbar und meist sogar entscheidend für Sieg oder Niederlage sind, schwächelt diesbezüglich die ansonsten sehr geschickte Computer-KI. Sie ist mit der zusätzlichen Power sichtlich überfordert und bleibt im schlimmsten Fall sogar regungslos stehen, bis die Verwandlung automatisch nach wenigen Sekunden endet.
Keine Einstellungssache
Davon abgesehen enttäuscht das Drumherum von LASTFIGHT. Äußerst schwach ist das Optionsmenü, das euch gerade mal die Lautstärke von Musik und Sound-Effekten einstellen lässt. Es fehlen selbst die simpelsten Standard-Features, wie beispielsweise das Bestimmen der Rundenzeit oder wie viele Siege für ein erfolgreiches Match notwendig sind. Ähnlich dünn ist der Story-Modus, den ihr nur mit den aus den Comics bekannten Charakteren Richard Aldana und Duke Diamond bestreiten dürft und der in beiden Fällen die gleichen langweiligen Zwischensequenzen zeigt.
Zu guter Letzt gibt es zwar fünf verschiedene Spielmodi, die ähneln sich jedoch alle sehr und keiner von ihnen ist online-tauglich. Besonders frech: Unter dem Modus “In Rangliste“ gaukelt euch das Spiel eine Online-Suche nach einem Gegenspieler vor, nur um euch am Ende dann doch gegen eine schnöde KI antreten zu lassen.
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