Test - Lair : Drachen mit Feuer-Schluckauf
- PS3
Doch halt, ab und zu zeigt ’Lair’ dann doch noch, wie viel Spielspaßpotenzial in ihm steckt. Denn das Leveldesign hat abseits der oben erwähnten Mängel durchaus einiges zu bieten. Je nach Mission erlebt ihr weit angelegte Luftschlachten, Beschützermissionen, gewaltige Kriege mit schier hunderten Einheiten, dann aber auch wieder kleinere Aufträge, wo ihr quasi auf euch alleine gestellt eine feindliche Basis angreift, und vieles mehr. Selbst in den Missionen gibt es immer wieder neue Elemente und Wendungen, sodass euch nicht so schnell langweilig wird. Ebenfalls gelungen: Ihr könnt mit eurem Drachen landen und den Feinden zu Fuß im wahrsten Sinne des Wortes einheizen. Wenig überraschend: Da in diesen Passagen eine traditionelle Steuerung genutzt wird, funktionieren diese am besten. Allerdings können diese positiven Aspekte dann zum einen doch nicht die gewaltigen Mängel aufheben, zum anderen fallen einige Missionen durch ihren viel zu hektischen oder zu ungenau strukturierten Ablauf negativ auf.
In puncto Umfang kann man dagegen nicht meckern: Ein Mehrspielermodus fehlt zwar, dafür könnte es durchaus motivierend sein, die Extras freizuspielen: Wie in den ’Star Wars Rogue Squadron’-Episoden gibt es für jedes der vierzehn Levels bestimmte Vorgaben, die erfüllt werden müssen, um eine Art Medaille zu erhalten. Für Medaillen gibt es diverse Extras inklusive neuer Angriffsmanöver und mehr Energie für euren Drachen.
Drachenstarke TechnikBöse Zungen werfen dies Factor 5 schon lange vor, aber nie traf es wohl so zu wie in ’Lair’: Während der Spielspaß auf Sparflamme glimmt, lässt die Technik nichts anbrennen: Grafisch ist ’Lair’ eines der schönsten PS3-Spiele, insbesondere in Full-HD. Vor allem die einzelnen Charaktere sind hervorragend modelliert. Die Drachen sehen bis zur letzten Schuppe hervorragend aus und sind schön animiert – der Film ’Dragonheart’ lässt grüßen. Aber auch die sonstigen Figuren wirken sehr lebensecht, was vor allem in den häufigen Zwischensequenzen auffällt. Die cineastischen und mitunter sehr dramatischen Story-Filmchen lockern die Action auf und führen die Handlung gekonnt fort. Ebenfalls beeindruckend sind die vielen Effekte, die während der Kämpfe das Auge erfreuen – insbesondere die Flammen der Umgebung und der Drachen sind hervorzuheben, aber auch die mitunter enorm hohe Anzahl an Einheiten auf dem Bildschirm kann sich sehen lassen. Schade nur, dass die Umgebungsgrafik von beeindruckend detailliert und toll texturiert bis zu matschig, öde und detailarm schwankt. Die Kehrseite der insgesamt tollen Optik: Häufige, merkliche Ruckler und Tearing stören den Gesamteindruck. Nichts zu meckern dagegen beim Sound: Der THX-7.1-Surroundsound ist auf Referenzniveau, die Effekte hervorragend, die deutsche Sprachausgabe ordentlich und der Orchester-Soundtrack schlicht eine Wucht.
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