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Special - Anti-Shitstorm-Regeln : Diese Gebote riechen nach Ärger!

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    5. Du sollst Nutzer nicht mit In-Game-Shops und Bezahlschranken nerven!

    Bezahloptionen in Vollpreisspielen sind ein heikles Thema. Umso feinfühliger sollten sie eingesetzt werden. Wenn einem aber ständig der virtuelle Einkaufswagen vor die Nase geschoben wird, dann geht es eindeutig zu weit. Müssen derlei Optionen integriert werden, dann bitte so, dass sie einem nicht unnötig auf den Keks gehen. Und Bezahlschranken? Die gehören direkt auf den Scheiterhaufen der schlechten Design-Entscheidungen!

    6. Trau dich mal was: Du sollst nicht nur in der Vergangenheit leben!

    Die Vergangenheit ist golden. Die Vergangenheit ist schön. Aber irgendwann sollte sie auch ruhen. Die Masse an HD-Neuauflagen hat mit der neuen Konsolengeneration sprunghaft zugenommen. Die Qualität von neu aufgelegten Klassikern wie The Last of Us, Metro 2033 oder Kingdom Hearts zeugt davon, dass es derzeit auf dem Software-Markt an vernünftigen Umsetzungen und guten Ideen mangelt.

    Bislang ist es nur wenigen neuen Spielen gelungen, die Hardware-Grenzen auszuloten und damit ungewöhnliche, berührende oder auch beeindruckende Spielerlebnisse zu kreieren. Stattdessen gibt es allzu oft einfach „mehr vom Altbekannten“. Mehr Schießereien, mehr Effekte, mehr Online-Gedöns. Doch was der aktuellen Spielegeneration noch fehlt, ist der zündende Funke Genialität, der fernab von Grafikbombast wie in The Order: 1886 die Begeisterung für das Medium Videospiel entzündet.

    7. Seid ehrlich zu den Spielern!

    Diese Regel stellt die Quintessenz der heiligen Anti-Shitstorm-Regeln dar: Es gibt ein Kommunikationsproblem – auf beiden Seiten. Was derzeit fehlt, ist Offenheit und Ehrlichkeit. Videospiele werden häufig präsentiert wie die Hamburger bei McDonalds: Auf den Fotos wunderschön, knackig und saftig, aber in der Realität trocken, welk und geschmacksneutral.

    Bearbeitete Screenshots, perfekt geschnittene Trailer und falsche Versprechungen kreieren eine vergiftete Atmosphäre zwischen Entwicklern und Spielern. Der Hype, der inzwischen im Vorfeld von Videospielneuerscheinungen grassiert, ist wie ein Drogenrausch - und das tatsächliche Spiel nicht selten wie ein kalter Entzug.

    Ich fordere wieder mehr Menschlichkeit und Kumpelhaftigkeit zwischen Spielern und Entwicklern. Einem guten Freund kann ich auch sagen: „Sorry, ist nicht so gut gelaufen!“ Da muss ich auch keine negativen Konsequenzen befürchten. Warum nicht mal als Spielentwickler einen Nachfolger auch als solchen ankündigen – ganz unspektakulär und ohne Tamtam? Wieso nicht Startprobleme offen zugeben und dann beispielsweise die Misere durch umso mehr Einsatz wiedergutmachen? Die Entwickler von Driveclub haben genau das geschafft!

    Ich glaube, die Spieleindustrie wäre besser dran, wenn es nicht mehr nur um die Selbstdarstellung der eigenen Egos – sowohl beim Spiel-Design, als auch bei den Nutzern – gehen würde, sondern wieder eine gesunde Unschuld und Freude zum Medium Videospiel im Mittelpunkt stehen würden. Nicht jedes neue Spiel muss das nächste Nonplusultra sein. Manchmal genügt es auch, wenn man einfach nur Spaß daran hat.

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    Der Autor dieser Zeilen ist nicht nur Freelancer, sondern auch der vielleicht größte Wrestling-Fan der Branche und großer Freund des alltäglichen Blödsinns. Weil er bislang noch nicht den Schatz im Silbersee gefunden hat, spielt er ziemlich viel und schreibt auch gerne darüber. Wer davon etwas mitbekommen möchte, der kann Olaf auch auf Twitter folgen!

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