Test - Killer is Dead : Brüste anstarren und Feinde zerschneiden
- PS3
- X360
In Sachen Sound und Akustik ist das Spiel über jeden Zweifel erhaben. Während eines Levels wechselt die Musik von Free Jazz über Punk und Ambient. Die englische Sprachausgabe ist sehr gut, gerade in Sachen Sarkasmus und Ironie punkten die Stimmen – die Sprüche sitzen fast alle perfekt und die Charaktere werden vor allem durch ihre Stimmen zum leben erweckt. Solltet ihr des Englischen nicht mächtig sein, dann stehen euch deutsche Untertitel zur Verfügung – Schulenglisch reicht aber locker für die Dialoge.
Im Spiel gibt es zwei wichtige Anzeigebalken: Energie in Form von Diamanten und der Spezialattackenbalken in Form von Blut. Durch Upgrades funktioniert ihr Blut in Diamanten um, so dass euch die Lebensanzeige nicht zu flott ausgeht. Für eine bestimmte Menge Blut, welches sich durch das Kämpfen auffüllt, haut ihr Spezialattacken wie den Ein-Schlag-Kill raus. Das Ganze ist optisch extrem geil in Szene gesetzt. Die Kamera ist frei manövrierbar und nie wirklich nervig.
Killer is' nett
Die Kämpfe sind High- und Low-Light: Auf einer Taste wird geschlagen, auf einer anderen wird der Block des Feindes durchbrochen und ein Knopf dient dem Ausweichen. Simpel aber effektiv, wenn man mehr als vier Feinden gegenüber steht. Jede Gegnerart erfordert ein anderes, taktisches Herangehen an den Kampf. Einige Widersacher sind gut gepanzert, andere stürmen blind voran, um euch die Konzentration zu nehmen und die Flanke für ihre Verbündeten zu öffnen.
Gerade die Mischung der Feinde machts. Aber hier liegt auch ein großer Schwachpunkt des Spiels. Die Bosskämpfe sind spielerisch stellenweise schlecht sowie ab und an unfair. Zudem fehlen wirklich große Feindesansammlungen, die jeweils andere Herangehensweisen fordern. Da wäre ein wenig „mehr“ auch mehr gewesen, so bleiben die Kämpfe spielerisch zwar im Kopf, inhaltlich aber relativ belanglos.
Während das Spiel in den ersten zwei Stunden extrem stark und typisch japanisch – also inhaltlich verrückt und unvorhersehbar – beginnt, ist der Mittelteil des Spiels leider Genre-Standardkost, zu wenig für ein Spiel, welches mit diesen tollen Charakteren und der wirklich interessanten Geschichte aufwartet. Abgefahrenere Schauplätze wären wünschenswert gewesen. Erst im letzten Drittel zieht die Abgefahrensheitsschraube wieder an und Killer is Dead wird erneut suda'esk.
Killer is bad
So richtig schlecht ist Killer is Dead zu keiner Zeit. Die Nebenmissionen sind eine nette Dreingabe, die Gigolo-Missionen sind unnötig und im Prinzip nicht der Rede wert. Ihr trefft Frauen, müsst diese bis zu einem bestimmten Level angaffen und dann mit Geschenken ins Bett bekommen. Ist genau ein Mal lustig, dann langweilt es. Selbst für die Bonuswaffen, die jede der Bettbekanntschaften für euch hat, lohnt sich der Aufwand nicht. Da hätte man mit ein wenig mehr Gehirnschmalz feinere Ideen rauspressen können. Schockt nicht, langweilt nur. Das ins Spiel integrierte Deckungsfeature ist übrigens so unnötig wie ein zweiter Kopf und funktioniert gar nicht.
Kommentarezum Artikel