Test - IRONFALL: Invasion : Gears of War Lite 3DS
- 3DS
Aliens, ein Held, der sich zur Wahrheit durchschießt, eine sexy Kollegin, dicke Wummen, ein Deckungssystem wie in Gears of War und scharenweise laufende Zielscheiben: Willkommen bei IRONFALL: Invasion. Was bezüglich Plot und Spielmechanik nach einem x-beliebigen Shooter klingt, ist in Wahrheit, nun ja, der Plot und die Spielmechanik eines x-beliebigen Shooters. Nur trägt dieser hier den maskulinen und bombastischen Namen IRONFALL: Invasion.
IRONFALL: Invasion spielt sich im Prinzip wie jeder typische Third-Person-Shooter in der Ära nach Gears of War. Die Entwickler von VD-DEV können nicht verleugnen, dass sie sich an dem wegweisenden Epic-Werk und seinen geistigen Nachfolgern bedient haben, egal ob hinsichtlich der Spielmechanik oder des Stils. Jede Spielminute, die ihr in der einfallslosen Spielwelt verbringt, werdet ihr an diese Tatsache erinnert. Der Protagonist ist klischeehaft, die Story einfallslos, die Gegner sind hirnlos und die Steuerung ist eine Sache für sich. Die Laufrichtung steuert ihr nämlich mit dem 3-D-Stick, die Blickrichtung hingegen standardmäßig mit dem Touchpen.
Das ist aber leider größtenteils ziemlich umständlich. Selbst mit der am höchsten eingestellten Empfindlichkeit braucht es manchmal mehrere Wischbewegungen, bis ihr euch ausgerichtet und gezielt habt. Obwohl ihr euch nach einer gewissen Zeit an diese Bedienung gewöhnt, gibt es Situationen, in denen euch die Steuerung behindert. Euren Gegnern, die sich wie von Altersschwäche gelähmt bewegen, bleibt genug Zeit, um euch zu erledigen. Schade, etwas mehr Feinschliff und Inspiration hätte das Konzept vertragen. Spielt ihr IRONFALL: Invasion hingegen auf dem New Nintendo 3DS, dann dürft ihr auf den C-Stick zur Kamerasteuerung zurückgreifen. Hab ihr das Schiebepad Pro, könnt ihr ebenfalls den zweiten Stick benutzen. Beide Varianten sind deutlich bequemer, aber eben nur für Besitzer des neuesten Modells oder des Zusatzgerätes.
Ziemlich abgedroschen
Die Solokampagne umfasst elf Level und dreht sich um den Angriff der Dyxiden, einer Alien-Rasse, auf deren Agenda die Weltherrschaft ganz oben steht. Ihr seid als Untergrundkämpfer und Veteran Jim Woper Teil einer weltweiten Guerilla-Armee namens IronFall. Zusammen mit eurer sexy Kollegin Samantha Finch, Excop und Exgeliebte, macht ihr euch auf die Suche nach einem Wissenschaftler, der euch einen siegversprechenden Anzug, das EX16-Exoskelett, fertigen soll. Rund um den Globus ballert ihr deshalb auf wenig intelligente Feinde in karg gestalteten Spielwelten.
Das Deckungssystem und die Nachladesequenz sind eins zu eins aus Gears of War übernommen und funktionieren eigentlich ganz flüssig. Nur die Steuerung macht euch oft einen Strich durch die Rechnung. Allgemein ist die Kampagne zu langweilig gestaltet. Ihr kämpft euch von Raum zu Raum und von Areal zu Areal. Ab und zu erscheint ein neuer Gegnertyp und gelegentlich gibt es Touchpen-Minispiele. Dann geht es beispielsweise darum, Kabel neu zu verbinden. Diese kurzen Intermezzos sind zwar optisch bescheiden inszeniert, doch vom Rest des Spiels lässt sich auch Gutes sagen. Die Grafik läuft flüssig und sorgfältig gestaltet, nur die Umgebungen langweilen mit ihrer Eintönigkeit nach kurzer Zeit. Der Soundtrack ist hingegen gelungen: episch, motivierend und sorgfältig abgemischt.
Auch Herausforderungen gibt es. Doch sind die nicht besonders spannend. Ihr müsst bekannte Abschnitte in möglichst kurzer Zeit oder mit dem Einsatz von wenig Munition abschließen. Das ist etwas einfallslos, genauso wie der Multipplayer-Modus. So macht es nur bedingt Spaß, wenn ihr euch mit bis zu sechs Freunden online oder lokal in den überschaubaren sechs Arenen Feuergefechte liefert. Innovative Spielmodi oder eine große Auswahl an Arenen sucht ihr hier vergebens, IRONFALL: Invasion hat nur Standardware im Sortiment. Den Multiplayer-Modus ladet ihr übrigens getrennt vom Singleplayer-Erlebnis. IRONFALL: Invasion gibt es nur im Nintendo eShop zu kaufen. Beide Modi sind derzeit für jeweils knapp zehn Euro erhältlich. Ein faires Angebot, wenn ihr auf den einen oder anderen Modus verzichten könnt.
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