Test - Innocent Life: A futuristic Harvest Moon : Schönes Sci-Fi-Bauernleben
- PSP
Es ist wieder Erntezeit: ‘Innocent Life: A futuristic Harvest Moon’ auf PSP bedient sich des altbekannten Spielprinzips bestehend aus Bauernarbeit, Aufbau-Simulation und Rollenspiel-Anleihen. Ob die neue Sci-Fi-Ausrichtung genügend Würze in den Bauernalltag bringt, erfahrt ihr im Test.
Farm mit RoboterEs ist wieder Erntezeit: ‘Innocent Life: A futuristic Harvest Moon’ bedient sich des leicht umstrittenen Spielkonzeptes, welches uns seit Super-Nintendo-Zeiten zum Gartenbau und Knüpfen sozialer Kontakte verführt, und transferiert es in die nähere Zukunft. Dr. Hoffmann hat ein künstliches Wesen namens „Leben“ erschaffen, welches auf der heimischen Vulkaninsel vorrangig zwei Dinge lernen soll: Bauernarbeit und Gefühle.
All jenen, die noch nie zuvor ein ‘Harvest Moon’-Spiel gesehen haben, wird ganz besonders der Anfang sehr monoton vorkommen: In einem arg lang gezogenen Tutorial, inklusive belangloser und naiver Dialoge, erfahrt ihr, wie ihr den Erdboden umgrabt, Pflanzensamen setzt und selbige bewässert. Dies geschieht Stück für Stück mit dem immer gleichen Knopfdruck und obendrein wiederholt sich das Prozedere die ersten paar Dutzend Spieltage, dazwischen gibt es kaum Abwechslung.
Zäher Einstieg, stattlicher UmfangDoch habt ihr die erste Langeweilehürde übersprungen, wird das Spiel durchaus interessant. Ihr pflanzt nicht nur Gemüse an, sondern haltet Tiere, besucht die Bewohner der Insel oder sucht in Höhlen nach wertvollen Erzen und Kristallen. Letztere platziert ihr auf eurem Hof, um diverse magische Siegel zu durchbrechen, und könnt so verschlossene Türen öffnen. Damit erreicht ihr erst nach und nach alle wichtigen Bereiche der Insel, womit euer Forscherinstinkt stets aufs Neue geweckt wird. Überhaupt ist die gelungene, detailverliebte und zu jeder Jahreszeit anders aussehende Spielwelt das Highlight von ‘Innocent Life’, weshalb ihr viel lieber frei durch die Gegend stiefelt, als monotone Gartenarbeit erledigt. Wenigstens bekommt ihr für Letztere immer mehr Hilfsmittel zur Verfügung, wie zum Beispiel einen Roboter, der euch triviale Arbeiten, wie Felder bewässern oder Unkraut rupfen, abnimmt.
Immer gleiche WanderschaftenEin weiterer Nervfaktor des Spiels sind die zeitraubenden Laufwege zwischen den wichtigen Schlüsselpunkten der Insel, allen voran zwischen eurer Farm und der Hauptstadt. Doch auch hier werdet ihr zumindest teilweise entlastet, sobald ein fescher Buggy vor eurer Tür steht. Mit diesem müsst ihr zwar weiterhin die immer gleichen Strecken zurücklegen, seid dabei aber natürlich deutlich flotter unterwegs.
Die Rollenspiel-Elemente dürfen natürlich nicht fehlen und werden direkt durch eure Aktionen beeinflusst. Je nachdem, wie hart ihr am Tag geschuftet habt oder wie häufig ihr mit anderen Personen reden konntet, steigen eure Charakterwerte wie Intelligenz, Liebe oder Kreativität. Mit zunehmend besseren Werten wird der Held immer „menschlicher“, was schließlich mit zu euren Hauptzielen gehört. Steuerungstechnisch bereitet ‘Innocent Life’ nur wenig Probleme, vom umständlich wirkenden Anfangspart einmal abgesehen, wo ihr wirklich jedes einzelne Feld getrennt bewässert müsst. Dann solltet ihr auch darauf achten, dass euer Held stets richtig ausgerichtet zur gewünschten Stelle steht und beispielsweise nicht versehentlich ein Stück Unkraut direkt daneben rupft, anstatt das frisch gezüchtete Gemüse aufzusammeln.
Technisch ordentlichGrafisch macht das Spiel einen wirklich guten Eindruck. Die Polygonwelt flutscht flüssig über den Bildschirm und die Ladezeiten sind kaum spürbar. Auch hier spiegelt sich die Detailverliebtheit der Designer wider, weil sie ganze Häusereinrichtungen inklusive mehrerer Stockwerke gestaltet haben, welche größtenteils keine spielerische Bedeutung haben. Dafür geht der Soundtrack etwas unter, weil es viel zu wenig Musikthemen gibt.
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