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Test - IL-2 Sturmovik : IL-2 Sturmovik

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IL-2 Sturmovik
Auch nach dem Flug gibt's nichts Tolles zu sehen.

Leider reihen sich die wenig spektakulär gestalteten Einführungs- und Trainingsmissionen nahtlos in den lieblos designten Einzelspielermodus ein. Auf Sprachausgabe müsst ihr vollends verzichten, dafür erscheinen schnöde Textanweisungen, die zudem schwer zu lesen sind. Hier hätte sich eine Flugschule à la 'Yager' geradezu angeboten, wahrscheinlich scheiterte die Realisierung eines professionellen Tutorials mit sprechendem Fluglehrer und Vorturner wohl am begrenzten Budget der russischen Entwickler.

Den historisch bewanderten und technikbegeisterten Flugprofis wird dies natürlich wenig ausmachen, diese setzen mehr auf das realistische Schadensmodell, die wirklichkeitstreue Aerodynamik des Flugmodells und das unübertroffene Gefühl mit 250 Sachen 100 Meter über dem Boden einer Messerschmitt den Tragflügel abzurasieren. Dieses Gefühl dürfte sich allerdings bei weniger bewanderten Hobbypiloten in 'IL-2 Sturmovik' erst nach vielen vielen Flugstunden einstellen, denn die Flieger sind, wie wohl in der Wirklichkeit halt auch, sauschwer zu steuern und die ersten Stunden, wenn nicht Tage werdet ihr erst mal gar kein gegnerisches Flugzeug treffen, geschweige denn abschiessen. Nur gut, dass sich der Realismusgrad punktgenau einstellen lässt. So sollte der Anfänger als allererstes den gefürchteten Strömungsabriss eliminieren, um seine Maschine überhaupt in der Luft manövrieren zu können. Da die Trefferquote naturgemäß sehr gering ist - nach langem Spielen der Simulation, kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen, dass im Zweiten Weltkrieg mehr als zwei oder drei Maschinen überhaupt effektiv abgeschossen wurden - sollte sich der Anfänger auch mit unendlicher Munition eindecken. So erleichtert, macht 'Sturmovik' aber auch dem Anfänger eine Menge Spass und ist sicher nicht nur den Simulationsprofis zu empfehlen.

IL-2 Sturmovik
Kurz vor einem Abschuss.

Die künstliche Intelligenz der Gegner unterscheidet sich signifikant von der eurer Geschwadergefährten, neigen diese doch dazu, im Eifer des Gefechts auch einmal eurer Leitwerk unter Beschuss zu nehmen. Die feindlichen Maschinen reagieren auf Verfolgung recht spektakulär mit diversen aus Luftkampfstrategiebüchern bekannten Ausweichmanövern und sind wirklich höllisch schwer zu treffen.

Wie schon 'Air Warrior' aus dem Hause Electronic Arts, macht der Luftkampf gegen menschliche Gegner natürlich am meisten Spass und so wundert es nicht, dass 1C:Maddox Games dem Multiplayer-Modus besonderes Augenmerk schenkte. Bis zu 32 Spieler können sich im virtuellen Luftraum austoben und dabei nicht nur die Funktion des Piloten sondern auch des Bordschützen übernehmen, sofern eine der 31 verfügbaren Flugzeugtypen dies unterstützt. Dabei können bis zu 16 Spieler auch in kooperativen Missionen versuchen, gegen den virtuellen Feind zu bestehen. Leider kann die Kampagne an sich nicht im Mehrspielermodus gespielt werden. Ein zum Beispiel in 'Nascar 4' sehnlichst vermisster Autodownload eigener Skins der Flugzeuge, sowie eine Aufnahme- und Wiedergabefunktion eurer Luftkämpfe dürfen hierbei natürlich nicht fehlen.

IL-2 Sturmovik
Auch die Bodenziele wissen zu überzeugen.

Zum Schluss noch ein Wort zur Steuerung. Dass 'IL-2 Sturmovik' grossen Wert auf Realismus legt, spiegelt sich auch in der Steuerung der Maschinen wieder. Ohne guten Joystick, am besten mit entsprechender 'Throttle Control' und einer Menge Knöpfe, solltet ihr euch nicht in die Luft wagen. Das richtige Werkzeug vorausgesetzt, macht die Simulation aber umso mehr Spass, zudem die Designer es nicht versäumt haben, eine individuelle Tastatur- und Joystick-Konfiguration zu ermöglichen. Auch die Sensibilität des Steuerknüppels kann entsprechend angepasst werden. Insgesamt zeigt sich 'IL-2 Sturmovik' für ein Erstlingswerk vor allem auch in diesem Punkt überaus professionell und durchdacht - Hut ab vor 1C:Maddox Games.

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
Wie bereits im Preview vermutet, kommt es nicht von ungefähr, dass in 'IL-2 Sturmovik' die Kampagnen und Missionen bis zum Schluss komplett fehlten. Der Einzelspielermodus glänzt zwar durch eine schier unüberschaubare Anzahl von Einsätzen und einen gut gemachten Missionseditor, bleibt aber aufgrund der lieblosen Missionsbesprechungen, der fehlenden dynamischen mitreissenden Musik und der oft langwierigen Pausen zwischendrin, eine verschenkte Chance, dem kriegerischen Flugsimulationsgenre neue Impulse zu verleiten. Grafisch und soundtechnisch - die grauenvolle Hintergrundmusik ausgenommen - machen die Entwickler alles richtig, doch die Kampagne und die Missionen wollen einen einfach nicht mitreissen, so dass man sich mit dem Charakter des Spiels zuwenig identifiziert. Wer mehr Wert auf das Fliegen, den realen historischen Background und auf die neben 'Air Warrior' besten Multiplayerschlachten im Genre legt, ist mit 'IL-2 Sturmovik' allerdings bestens bedient. Selten gab es eine besser aussehende, besser tönende und realistischere Flugsimulation als das Werk aus dem Hause 1C:Maddox Games und Ubi Soft.  

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