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Test - Homeworld 2 : Homeworld 2

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Mission fehlgeschlagen
Womit 'Homeworld 2' uneingeschränkt glänzen kann, ist seine taktische Tiefe. Der dreidimensionale Weltraum mit seinen Asteroidenfeldern, Nebeln und Staubwolken lässt sich hervorragend zu Versteckspielen nutzen. Jedes Schiff hat ganz eigene Schwächen und Stärken, jede Wahl eines Upgrades gehört wohl durchdacht und gerade die Kombination verschiedener Einheiten dürfte selbst hart gesottenen Strategen einiges abverlangen. Abschied nehmen heißt es für Kenner des ersten Teils dagegen von Formationen wie der Phalanx; 'Homeworld 2' erlaubt nur noch geringfügige Manipulationen an der Anordnung eines Truppen-Verbandes.

Auch hier sei das große Manko jedoch nicht verschwiegen: Für Strategie-Experten mag die unglaublich hohe Spieltiefe ein Fest sein, Anfänger und durchschnittliche Spieler dürfte allerdings bisweilen die Frustration ereilen. Schon nach zwei Missionen nimmt der Schwierigkeitsgrad so enorm zu, dass häufig nur noch ein Neustart hilft. Plötzlich aus dem Nichts auftauchende Gegner sorgen auch nicht gerade für Motivationsschübe, zumal der schnelle Spieler hin und wieder sogar bestraft wird. Rettet ihr beispielsweise einen Stützpunkt so früh wie möglich vor den Feinden, rollt kurz darauf schon die zweite Angriffswelle an - genügend Zeit zum Sammeln von Ressourcen hattet ihr nicht. Widersetzt ihr euch dagegen zunächst eurem Einsatz-Befehl und vertreibt die Flotte der Vagyr erst kurz vor der Zerstörung des Stützpunktes, könnt ihr den folgenden Attacken ruhigen Auges entgegenblicken.

Der Mangel an Abwechslung innerhalb der Missionen bleibe ebenfalls nicht unerwähnt: Umgebung erforschen, Rohstoffe sammeln, Einheiten bauen und Forschung vorantreiben - die Konkurrenz hat in diesem Punkte doch ein wenig mehr zu bieten.

Abseits der Kampagne findet sich leider kaum etwas Berichtenswertes. Geplänkel-Spielchen gegen dem Computer sind trotz einer guten künstlichen Intelligenz kaum der Rede wert und der Multiplayer-Modus kann mit sage und schreiben einem Spielmodus aufwarten: Deathmatch. Dennoch lässt sich hier durchaus Zeit verbringen, da die taktische Vielfalt von 'Homeworld 2' hier voll und ganz zum Tragen kommt.

Präsentation: Top!
Technisch gibt sich Relic gegenüber seinen Kontrahenten keine Blöße: Der Weltraum zeigt sich mal farbenfroh, mal in trister Dunkelheit, die detaillierten Schiffe ziehen bunte Strahlen nach sich und geben mehr Laserschüsse als jeder X-Wing oder Tie-Fighter ab. Im Kampfgetümmel kann dieser Effekte-Hagel bei großen Flotten auf Kosten der Übersicht gehen, doch dank mehreren Auswahl- und Anzeige-Optionen sowie der klaren Menü-Struktur lässt sich dieser kleine Schwachpunkt verschmerzen.

Gute Arbeit haben die Entwickler auch in Sachen Performance geleistet; selbst bei größten Schlachten ging unserer Testsystem nur selten in die Knie. Mit geringeren Auflösungen und abschaltbaren Details sollte es auch auf schwachen Rechnern nur wenige Probleme geben.

Begleitet werden Kampf-Geschehen und Zwischensequenzen von einem orchestralen Soundtrack, der es sofort mit jedem Hollywood-Film aufnehmen könnte. Leider fallen Soundeffekte sowie die Sprachausgabe der vollständig lokalisierten, deutschen Version da ein wenig ab: Das übliche Gebrabbel der Einheiten bewegt sich zwar auf normalem Niveau, doch einige Sprecher der Cutscenes hatten offenbar keinen guten Tag erwischt, als sie sich für 'Homeworld 2' vor das Mikrofon stellten.

 

Fazit

von Fabian Walden
'Homeworld 2' ist kein Spiel für Einsteiger. Es ist auch kein Spiel für Innovations-Fanatiker. Doch es hat seine ganz eigenen Stärken: Story und Atmosphäre der Kampagne fesseln ungemein, Profi-Strategen werden ob der unzähligen Variationsmöglichkeiten stundenlang nach der perfekten Einheiten-Kombination suchen. Und Otto-Normal-Spieler freut sich ganz einfach über ein schönes Sequel, das zwar nur wenige Neuerungen bietet, aber im Strategie-Genre noch immer seinesgleichen sucht: Welcher Titel bietet schon einen echten 3D-Weltraum und eine kontinuierliche Kampagne?

Überblick

Pro

  • gelungene Präsentation
  • spannende Story
  • viele, individuelle Schiffe
  • hohe taktische Tiefe
  • Kampagne mit Kontinuität
  • einfache Steuerung

Contra

  • wenig Neues
  • manchmal unfair hoher Schwierigkeitsgrad
  • vereinzelt mangelnde Abwechslung

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