| An Farbenpracht mangelt es bestimmt nicht. |
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In den Städten können auch noch weitere Aktionen außer dem reinen Truppenanheuern vorgenommen werden. So könnt ihr Karawanen bilden und damit Truppen von einer Stadt zur anderen transportieren. Ein Held kann Lord der Stadt werden und ausgerüstet mit entsprechenden Skills deren Verteidigung und Effektivität verbessern. Neu dabei ist auch ein aufklappbares Menü, mit dem ihr euch das Anklicken der Gebäude erspart, indem ihr direkt die entsprechende Aktion durchführen könnt - bei der Zahl der möglichen Gebäude und Aktionen ein äußerst praktisches Feature. Weiterhin könnt ihr in der Stadt eure Helden anheuern, die eure Truppen anführen. Neu dabei ist, dass diese Helden sich nun aktiv mit in die Schlacht stürzen, zudem kann eine Truppe auch mit mehreren Helden aufgepeppt werden. Bei den Vorgängern gab es nur einen Anführer, der bei den eigentlichen Kämpfen außen vor stand. Weiter können nun auch Truppen ohne Held als Anführer auf den Weg geschickt werden.
Helden, das Herz der TruppenDie Helden machen das eigentliche Rollenspiel-Element des Spieles aus. Sie verfügen über ein Inventar, in welches Gegenstände und Artefakte wandern, die auf euren Wanderungen eingesammelt werden. Ähnlich wie in einem normalen Rollenspiel kann der Held mit Waffen, Rüstungen und magischen Gegenständen ausgestattet werden, was nicht nur ihm, sondern mitunter auch seiner ganzen Truppe Vorteile in Form von Kampf- und Magieboni oder verbesserter Truppenmoral verschaffen kann. Zusätzlich gibt es nun auch verschiedene Tränke, die eure Helden im Kampf benutzen können. Entsprechend verfügen die Helden auch über Skills und Fähigkeiten, wie Angriffs- und Verteidigungswerte, Bewegungspunkte und magische Energie für die zahlreichen Zaubersprüche der fünf Magieklassen. Diese Werte können auch verbessert werden, außerdem können zusätzliche Skills erworben werden. Auch das geht in Rollenspiel-Manier vonstatten, denn für gewonnene Kämpfe und Quests gibt es Erfahrungspunkte, die wiederum in Level-Ups enden. Das Helden- und Magiesystem wurde gegenüber den Vorgängern nicht unerheblich erweitert, so dass den Helden und auch den Zaubersprüchen ein deutlich höherer Stellenwert zuteil wird.
| Rekrutierung: Anheuern mit wenigen Klicks. |
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Erkundung, Sammelsucht und Kampf
In der Spielwelt selber bewegt ihr rundenweise eure Trupps anhand von Bewegungspunkten. Dabei gibt es mehrere Spiel-Elemente. Zum einen erkundet ihr die Spielwelt, wobei nicht bekannte Gebiete durch einen Fog of War verdeckt werden. Eine Minimap steht wie gehabt zur Verfügung. Bei der Erkundung gibt es viel zu entdecken. So gibt es Minen für die sieben Ressourcen des Spieles, die wiederum beim Ausbau der Städte benötigt werden. Hinzu kommen freiliegende Ressourcen, Schreine, Artefakte und vieles mehr, was entweder in euren Besitz übergeht oder aber euch zusätzliche Fähigkeiten oder Power-Ups verschafft. Natürlich gibt es auch reichlich Kämpfe, entweder gegen neutrale Truppen, die sich aus bis zu sieben verschiedenen Monstertypen zusammensetzen, oder halt gegen die Armeen des Gegners.
| An der Grenze zweier Reiche. |
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Die Kämpfe selber finden rundenbasiert in einem speziellen Screen statt, in dem alle Einheiten einzeln angezeigt werden, während in der Spielwelt eure Truppe durch einen Charakter repräsentiert wird. Im Kampf kann alles eingesetzt werden, was sich das Spielerherz nur wünschen mag: abwarten, verteidigen, Zaubersprüche oder halt auch reine Waffengewalt, je nachdem, was zum einen die Einheiten zu bieten haben, zum anderen eure Strategie erfordert. Übermäßige taktische Erfahrung benötigt ihr allerdings nicht unbedingt, solange ihr wisst, dass man eigene Fernkämpfer nicht in die erste Reihe schickt und starke Gegner oder Fernkampfgegner zu euren ersten Zielen gehören sollten. Die Kampfanimationen schwanken zwischen schön und putzig unbeholfen. Nach bestandenem Kampf gibt es die obligatorische Belohung in Form von Erfahrungspunkten und, falls vorhanden, Artefakten. Neben den offenen Kämpfen dürft ihr euch natürlich auch wieder mit der Eroberung gegnerischer Städte beschäftigen, wobei auch euer Gegner nicht davor zurückscheut, euren Städten einzuheizen. Da zahlt es sich dann aus, wenn die eigene Stadt hoch entwickelt und mit Lord und Truppen verteidigt wird.
Die zahlreichen Menüs und Interfaces, die das Spiel zu bieten hat, sind erfreulich zugänglich und auch ohne Handbuch schnell erlernbar, zumal das Tutorial gut gemacht ist und den Spieler mit jeder Menge Hinweisen spielerisch auf den rechten Weg bringt. Hat man erst mal einige Runden hinter sich gebracht, weiß man ohne Probleme, wie der Hase läuft. Alles in allem dürfte 'HoMM 4' wohl den Erwartungen der vielen Fans der Reihe durchaus gerecht werden.
Das, was bisher von 'HoMM 4' zu sehen ist, macht einen durchaus gelungenen Eindruck. Zwar gibt es in der vorliegenden Version noch keine Szenarios und keine Kampagne, aber die Gameplay-Elemente können sich sehen lassen. Das einstige Kultspiel wurde um zahlreiche sinnvolle Features ergänzt und glänzt in neuem Look. Eigentlich ist das rundenbasierte Spiel ein kleiner Anachronismus in der aktuellen Spielewelt, die zu Echtzeit und Action tendiert. Die Umsetzung ist jedoch auf ihre Art so wunderschön und sehr liebevoll gemacht und der Suchtfaktor ist erneut enorm hoch, so dass der Titel sicher seine Fans finden wird, zu denen auch ich bereits jetzt gehöre. Eins steht jedenfalls fest: Wie schon in früheren Zeiten dürfte 'HoMM 4' wenig Probleme haben, sich an die Spitze der rundenbasierten Spiele zu stellen.
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