Preview - Halo : Halo

Willkommen im Paradies
Die Flora und Fauna der Ringwelt glänzt durch eine makellose optische Präsentation. Saftige grüne Wiesen, herrlich klare Flüsse, die sich ihren Weg durch das Gestein bahnen und riesige Gebirgszüge lassen schnell vergessen, dass es sich nur um eine virtuelle Spielwelt handelt. Die lebensechte, romantische Idylle wird nur durch die Heerscharen an Convenants getrübt, die sich den Himmelskörper und dessen Macht nutzbar machen wollen. Im Verlauf der Kampagne entbrennt nun ein heißer Kampf um die Vorherrschaft auf dem Planeten. Dabei ist es in den folgenden Missionen an euch, weitere Überlebende der Raumschiffkatastrophe ausfindig zu machen und somit eine Front gegen die Covenants zu errichten. Dazu stellt euch das Oberkommando Verstärkung zu Seite, mit deren Hilfe ihr die riesige Oberflächenwelt Halos durchkämmt. Praktischerweise dürft ihr dabei auf den 'Warthog', einen modernen Kampfjeep, der mit einer Board-Kanone ausgerüstet ist, zurückgreifen. Die Steuerung des Fahrzeugs ist gewöhnungsbedürftig, geht aber nach einiger Übungszeit leicht von der Hand: Anstatt den Geländewagen mit den Richtungstasten über die Landschaft zu lenken, steuert ihr ihn mit einer Kombination aus Maus und Tastatur. Während ihr mit A und S die Geschwindigkeit erhöht respektive verringert, dient der virtuelle Schreibtischnager zur Richtungsvorgabe. Geschützturm auf der Ladefläche und Beifahrersitz besetzen eure computergesteuerten Mitstreiter.

Euer Feind: die Covenants
Die künstliche Intelligenz der auffallend sauber animierten Recken ist in der uns vorliegenden Betaversion bereits hervorragend. Die Soldaten werfen sich vor Granaten in Deckung, nehmen ihre Gegner gemeinsam aufs Korn, nutzen die Gegebenheiten des Geländes und halten selbstständig wichtige Kontrollpunkte. Ähnlich verhält es sich auch bei den Covenants. Allerdings sind deren Verhaltensroutinen und Treffsicherheit vom ausgewählten Schwierigkeitsgrad abhängig. Dieser reicht von einfach bis unverschämt, zumal nur an festgelegten Checkpoints der Spielstand gesichert wird. Auf der höchsten Stufe stellen selbst die vermeintlich harmlosen Grunts - kleine Aliens, die schon bei geringem Beschuss die Flucht ergreifen - eine echte Bedrohung dar. Insgesamt bietet 'Halo' zwar keine sonderlich große Auswahl an unterschiedlichen Gegnertypen, dafür überzeugen diese mit ureigenen Charaktereigenschaften und individuellen Ausrüstungsgegenständen. Selten rennen die Covenants planlos ins offene Feuer. Jeder Hinterhalt wird konsequent ausgenutzt. Selbst vergleichsweise starke Gegner wie etwa der monströse 'Covenant Elite' harren oft Minuten in ihrem Versteck aus, um dem Spieler dann im richtigen Moment den tödlichen Stoß zu versetzen. Interessant ist zudem die Tatsache, dass Convenants einer stärkeren Klasse die Moral der vermeintlich schwächeren Gruppenmitglieder merklich steigern, so dass auch die nur 1,50 Meter kleinen Grunts plötzlich dem Tode trotzen und euch ihrerseits unter heftigen Beschuss nehmen.

Technisch solide
Technisch ist 'Halo' trotz seiner unzähligen Releaseverschiebungen auch weiterhin auf der Höhe der Zeit. Die PC-Version bietet Auflösungen von bis zu 1600x1200 Bildpunkten sowie eine etwas höhere Sichtweite. In puncto Texturenqualität und Lichteffekte hat allerdings die Xbox-Umsetzung weiterhin die Nase vorne. Ansonsten liefert das verwendete technische Grundgerüst eine starke Performance ab. Wie kaum eine zweite vermag die verwendete Grafik-Engine weitläufige Außenareale und Quadratkilometer große Levels ohne größeren Performanceverlust und nennenswerte Ladezeiten darzustellen. Die Umwelt ist ordentlich animiert und zeugt von der Liebe zum Detail, die in dieses Projekts gesteckt wurde.

Weniger Gefallen finden lediglich die mitunter zu eintönig gestalteten Innenräumlichkeiten, die euch unter Tage oder in komplexe Forschungseinrichtungen führen. Trostlose Texturen, labyrinthartige Gänge, eine karge Levelumgebung sowie unsichtbare Türen zählen zu den wenigen offensichtlichen Schwächen der vorliegenden Betaversion.