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Test - Halo 4 : Gut geschlafen?

  • X360
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Großer Beliebtheit wird sich auch dieses Mal wieder der kompetitive Mehrspielermodus erfreuen. Unter dem Menüpunkt "Kriegsspiele" findet ihr insgesamt neun unterschiedliche Varianten, um euch mit anderen Spartans zu messen. Neben klassischen Team-Deathmatches gibt es mit "Kampf um die Flagge", "Hügelkönig" und "Herrschaft" bekannte Kost. Mit "Flood" bekommen Halo-Fans den geistigen Nachfolger des Infections-Modus, "Oddball" erinnert ein wenig an Rugby und "Königsmord" eröffnet die Jagd nach einem Spieler auf der Karte, der bei seinem Tod besonders viele Punkte springen lässt.

Schmiedet euren Spartan

Für jede gespielte Partie bekommt ihr Punkte, die in euren Rang fließen. Habt ihr ausreichend gesammelt, steigt ihr auf. Dadurch bekommt ihr einen Spartan-Point, mit dem ihr je nach Level Waffen und Gegenstände freischaltet. Unterschiedliche Slots laden zum Experimentieren ein. So könnt ihr euch je nach Spielstil bestimmte Sets zusammenstellen. Die bekommen dank Objekten wie Jetpacks, Schubdüsen, Hologrammen oder Schutzschilden einen besonderen Kniff. Um der Individualität zu frönen, dürft ihr euren Spartan äußerlich verändern. Ihr schaltet Helme, Brustpanzer und sonstige Rüstungsteile frei, die ihr eurem Charakter anziehen könnt.

Mit der Schmiede erstellt ihr eigene Schauplätze für Mehrspielerpartien. Drei Umgebungen sorgen visuell für Abwechslung. Viele Einstellungsmöglichkeiten verändern unter anderem die Physik, die Bewegungsgeschwindigkeit oder den Schaden, den die Spieler in einem Match austeilen. Ein neues Lighting-System sorgt dafür, dass die Objekte glaubhafter in der Umgebung dargestellt werden. Natürlich beansprucht die Schmiede ein wenig Zeit bei der Erstellung von Karten. Je mehr ihr investiert, desto schicker werden die Ergebnisse. Nichtsdestotrotz sorgt der Editor wieder für unzählige Spielwiesen, auf denen ihr euch austoben könnt.

Ins rechte Licht gerückt

Seit Halo Reach sind zwei Jahre ins Land gezogen. Die Zeit hat 343 Industries genutzt, um das vierte Master-Chief-Abenteuer ordentlich rauszuputzen. Die Lichteffekte wissen zu gefallen und unter freiem Himmel überzeugt das Panorama. Im Gegensatz dazu sind einige Texturen schwach auf der Brust. Das Spielgeschehen läuft dafür jederzeit flüssig. Cortana und der Master Chief wurden ein wenig aufgehübscht, wobei Cortanas erotischere Proportionen speziell dem jüngeren Publikum gefallen wird. Die Panzerung von John-117 unterscheidet sich ebenfalls von der im dritten Teil. Das knallige Visier wird nicht jedem schmecken.

Besonders herausragend ist die Klangkulisse geworden. Die deutschen Sprecher sind hochwertig besetzt, leider lässt sich die englische Sprache nicht optional einschalten. Die Musik ist jedoch der eigentliche Star des Spiels. Neil Davidge von Massive Attack drückt dem Halo-Universum seinen eigenen Stempel auf. Die populäre Melodie der vorherigen Teile glänzt eher durch Abwesenheit. Das ändert aber nichts daran, dass die neuen Stücke ihren Teil zur stimmungsvollen Atmosphäre beitragen.

Fazit

Christian Kurowski - Portraitvon Christian Kurowski
Im Vorfeld wurde viel gemunkelt und spekuliert, ob 343 Industries das schwere Erbe von Bungie erfolgreich antreten kann. Läuft der Abspann über den Bildschirm, wird auch der größte Halo-Fan anerkennen, dass das neue Entwicklerstudio sehr gute Arbeit geleistet hat. Die Kampagne braucht am Anfang Zeit, um mitzureißen, schafft dies aber dann in der zweiten Hälfte dank dramaturgischer Höhepunkte. Der Erzählstil wird Einsteigern das Leben schwer machen. Viele Bezeichnungen sind konfus. Auch einige Schlaglöcher im Missionsdesign ärgern anfänglich, verblassen aber mit der Zeit. Zu spannend sind die Schusswechsel und die Passagen in Fahr- und Flugzeugen. Die Mehrspielerkomponente ist vollgepackt wie eh und je. Während die Mehrspielergefechte eine sichere Bank für unterhaltsame Schlachten auf Xbox Live sind, sollen die neuen kooperativ spielbaren Spartan-Ops-Missionen Anhänger langfristig bei der Stange halten. Damit das gelingt, müssen die Entwickler aber die Aufgaben in den Episoden noch ein wenig abwechslungsreicher und kreativer gestalten. Trotzdem: Der lange Kryoschlaf hat dem Master Chief nicht geschadet. Halo 4 ist ein gelungener Start in die neue Reclaimer-Trilogie.

Überblick

Pro

  • tolle Spielbarkeit
  • flotte Schusswechsel
  • abwechslungsreiche Kampagne
  • schicke Schauplätze
  • letztes Drittel dramaturgisch top
  • Kampagne lässt sich kooperativ spielen
  • Mehrspielermodus gewohnt spaßig
  • eigene erstellbare Klassen
  • "Spartan-Ops" bietet frische Koop-Szenarien

Contra

  • öde Innenlevel
  • sich wiederholende Missionsstrukturen
  • KI mit Aussetzern
  • Kampagne in der ersten Hälfte langatmig
  • Steuerung invertiert automatisch bei Flugzeugen
  • Prometheaner-Waffen unspektakulär

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