Special - Grafikkarten übertakten : Wie es geht und was es bringt
- PC
Wichtig: Jede Grafikkarte verhält sich individuell, selbst Bilderbomber vom haargenau gleichen Typ können unterschiedlich auf das Übertakten reagieren. Viele Dinge beeinflussen den möglichen Takt und die daraus resultierende Temperaturentwicklung, den Stromverbrauch und so weiter, da die eingepflanzten Grafik-Chips und anderen Bauteile von unterschiedlicher Qualität sind. Wenn wir also unsere GTX 580 auf einen bestimmten Wert hochziehen, könntet ihr das Ende der Fahnenstange schon schneller erreichen - oder erst später.
1. Software: MSI Afterburner
Falls das Tool eure Grafikkarte erkennt, seht ihr direkt auf der Startseite die Typbezeichnung, eure aktuelle Grafiktreiberversion sowie die Taktraten mit verschiebbaren Balken, unterteilt in "Core Clock" (GPU), "Shader Clock" (Shader-Prozessoren) und "Memory Clock" (Videospeicher). Der GPU-Takt arbeitet, wie gesagt, abhängig vom Shader-Takt. Schubst ihr also einen Balken nach oben, läuft der andere automatisch mit.
"Core Voltage", also die Betriebsspannung, könnt ihr in der Regel nicht sofort manuell einstellen. Zur Aktivierung müsst ihr in die Einstellungen wechseln ("Settings" im unteren Teil) und im Reiter "General" unter der Überschrift "Safety properties" bei den Punkten "Unlock voltage control" und "Unlock voltage monitoring" ein Häkchen setzen. Zunächst solltet ihr aber ohne das individuelle Anpassen der Spannung auskommen, da ihr erstens ohne Spannungserhöhung bis zu einem gewissen Punkt übertakten könnt und zweitens dieser Eingriff mehr Einfluss auf die Karte hat als die bloße Takterhöhung.
2. Software: RivaTuner
Nur wenn sich MSIs Afterburner weigert, kommt der RivaTuner auf eure Festplatte, vor allem für Nvidia-Karten. Der Nachteil: Das Tool erkennt nur Grafikkarten bis Ende 2009, da es nicht weiterentwickelt wird. Erscheint "No additional information available" (siehe Bild), dann ist euer Beschleuniger zu neu.
In allen anderen Fällen findet ihr die Taktraten durch das Anklicken des kleinen Buttons mit dem Dreieck direkt neben "Customize". Es öffnen sich verschiedene Icons, woraufhin ihr auf das erste mit der Bezeichnung "System settings" klickt. Ein Fenster springt auf, in dessen Hauptreiter "Overclocking" direkt beim ersten Punkt "Enable driver-level hardware overclocking" ein Häkchen gesetzt werden muss. Beim aufklappenden Fenster klickt ihr auf den Button "Detect now". Daraufhin strahlen euch die gleichen Balken wie beim Afterburner mit den üblichen Überwachungsgraphen entgegen. Von hier an funktioniert der RivaTuner wie der MSI Afterburner.
3. Software: ATITool (für ATI/AMD-Karten)
Auch hier gilt: Bockt der MSI Afterburner, sollten AMD-Nutzer auf dieses Tool umsatteln. Direkt auf der Startseite seht ihr die Schieberegler "Core" und "Memory" zum Anpassen des Taktes. Mit "Set Clock" werden eure Änderungen dann aktiv.
Dieses Tool ist auch interessant, wenn ihr eure Grafikkarte mit dem Afterburner oder RivaTuner übertaktet. Warum? Weil ihr mit einem Klick auf den Button "Scan for Artifacts" eine vollständige Auslastung eurer Karte erreicht und somit euer Pimpmobil einem guten Stresstest unterziehen könnt. Mindestens 15 Minuten lang solltet ihr diesen Test nach dem Übertakten durchführen.
Anleitung: Das Übertakten
Wie ihr seht, läuft das Übertakten bei allen drei Tools ungefähr gleich ab, nämlich mit dem Ziehen der Balken für den GPU-/Shader- und Speichertakt. Doch wie solltet ihr vorgehen, um wirkliche stabile Werte zu erhalten?
Genau in diesem Punkt steckt die eigentliche Arbeit, die für jede Grafikkarte individuell ausfällt. Wir empfehlen euch als Erstes, den GPU- und damit Shader-Takt um pauschal 10 MHz zu erhöhen. Erhöht immer nur den Takt eines Bauteils, also entweder nur GPU/Shader oder nur den Videospeicher, nicht beides gleichzeitig! Habt ihr den GPU- und Shader-Takt um 10 MHz erhöht, egal mit welchem Tool, solltet ihr nun das ATITool öffnen und den Stabilitätstest 15 Minuten durchlaufen lassen.
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