Special - AMD Radeon Software Crimson ReLive Edition : Großes Update der Treiber-Software
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Klingt in der Theorie nicht übel, allerdings muss sich langfristig erst zeigen, ob es nicht doch negative Auswirkungen auf den Spielfluss gibt. Ein weiterer Haken ist, dass derzeit nur 18 Spiele von Chill unterstützt werden, allesamt DirectX-9- bis -11-Titel. Ein Support für DirectX 12 oder Vulkan steht derzeit noch in den Sternen. Immerhin, zu den 18 benannten Titeln gehören zumindest die meisten aktuellen Blockbuster.
Die Auswirkung von Chill ist allerdings nicht von schlechten Eltern, glaubt man den Angaben von AMD. In World of WarCraft konnte damit in einem Test-Set-up der Stromverbrauch um 31 Prozent gesenkt werden, die durchschnittliche GPU-Temperatur zudem um 13 Grad Celsius. Positiv ist auf jeden Fall zu sehen, dass Chill nicht automatisch aktiv ist, sondern vom Benutzer selbst via WattMan aktiviert werden muss. Dort habt ihr zudem die Möglichkeit, die fps-Bereiche von Chill selbst zu definieren. Das wird allerdings nur Spielern nutzen, die etwas Ahnung von der Materie haben.
A Propos Wattman: Die Tuner unter euch werden sich freuen, dass das Tool ab der Relive Edition nun nicht mehr nur Radeon RX 460, 470 und 480 unterstützt, sondern auch ältere Karten profitieren. WattMan kann künftig für R9 Fury, R0 390, 380, 290, 285, 260 sowie R7 360 und 260 genutzt werden.
Optimierungen und Performance-Verbesserungen
Neben ReLive und Chill kommt noch eine ganze Reihe von Optimierungen hinzu, vom Installer bis hin zu eher technischen Bestandteilen. Dazu gehören FreeSync-Optimierungen im Hinblick auf HDR3-Support und Refresh Rates, HDR 10 und Dolby Vision sowie ein Algorithmus zur Erkennung “schlechter” Kabel mit entsprechender Optimierung der Grafikleistung nebst Hinweis an den User.
Natürlich soll die neue Treiber-Software auch die Performance der AMD-Radeon-Karten verbessern, und das tut sie in der Tat. Wir haben die Pre-Release-Version der Radeon Software Crimson ReLive Edition anhand einer Radeon RX 470 mit der aktuellen Version 16.11.5 verglichen und konnten zumindest marginale Performance-Verbesserungen messen.
Große Sprünge durfte man natürlich nicht erwarten, aber bei Spielen wie The Division oder Rise of the Tomb Raider wurden Steigerungen von bis zu zwei Prozent festgestellt, wobei der Effekt offenbar bei DirectX-12-Titeln etwas deutlicher ist. Stärkere Verbesserungen der Performance wiesen die 3DMark-Benchmarks auf. Bei Fire Strike Extrem verbesserte sich die Leistung um 3,3 Prozent, bei Fire Strike Ultra gar um 4,5 Prozent. Im TimeSpy konnte die Karte mit dem neuen Treiber 2,2 Prozent mehr Punkte erreichen.
AMD befindet sich offenbar auf einem guten Weg, das lange vernachlässigte Treiberthema weiter zu verbessern. Die Crimson-Software war ohnehin bereits ein guter Schritt und die deutlich regelmäßigeren Treiber-Updates kommen ebenfalls gut bei der Community an. Mit der ReLive Edition geht AMD nun den nächsten Schritt, endlich und endgültig eine vollwertige und konkurrenzfähige Software-Suite anzubieten und sie kontinuierlich zu verbessern. Damit wächst ein wenig der Druck auf den Konkurrrenten NVIDIA, der mit dem durchwachsenen Update der GeForce Experience und einigen fehlerhaften Treiber-Releases in den letzten Wochen für etwas Unmut gesorgt hat.
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