Test - God of War III : Kratos als Wiederholungstäter
- PS4
Kratos ist wütend: Gemeinsam mit den Titanen klettert er in Richtung Olymp, um sich endgültig an seinem Vater Zeus zu rächen. Doch bevor es so weit kommt, muss er den restlichen Gotteskader aus dem Weg räumen. Egal ob Hades, Poseidon oder Hermes: In God of War 3 bekommen sie alle ihre Fett weg.
Ein gut gealterter Klassiker
Jeder halbwegs versierte Zocker weiß, dass Santa Monica Studio Kratos Rachefeldzug gegen Zeus bereits vor fünf Jahren in ein audiovisuell bemerkenswertes Action-Abenteuer verpackt hat. Damals erschien God of War III exklusiv für die PlayStation 3 und erhielt zahlreiche Höchstwertungen. Vor ein paar Tagen veröffentlichten die Entwickler eine Remastered-Version für die PlayStation 4.
Oberflächlich betrachtet ist alles beim Alten geblieben: Die opulente Inszenierung, in der Spiel- und Zwischensequenzen dank geschickter Kameraschwenks Hand in Hand gehen, ist genauso erhalten geblieben wie das sehr spaßige Kampfsystem. Die meiste Zeit wehrt ihr euch mit Klauen, Peitschen oder Fäusten, während beispielsweise der fernkampftaugliche Bogen nur am Rande eine Rolle spielt und mehr zum Anlocken von Gegnern anstatt deren Eliminierung dient. Hinzu kommen diverse Zauber, die prima zur Massenvernichtung geeignet sind und entsprechend wertvolle Energie verpulvern.
All diese Gewaltmittel sind bitter notwendig, egal ob ihr Dutzenden kleiner Feinde oder zwei bis drei dicken Brocken gegenübersteht. Die Kämpfe in God of War III laufen zunehmend auf epische Massenschlachten hinaus, die leider zunehmend eure Ausdauer fordern, anstatt mit spielerischer Abwechslung glänzen.
Von diesem Makel abgesehen ist das Leveldesign von God of War III sehr gelungen und genau mit der richtigen Rätselmenge versehen. Sie passen bezüglich des Anspruchs perfekt zum actionlastigen Kern und sind nie zu leicht oder zu schwer.
Neuauflage mit minimalem Feintuning
So weit, so bekannt: Wie sieht es nun mit den Unterschieden zwischen der PlayStation-3- und der PlayStation-4-Version aus? Die müsst ihr leider mit der Lupe suchen, trotz der höheren Auflösung, einer fast durchweg konstanten Bildrate von 60 fps und minimal verbesserten Polygonmodellen. Die Remastered-Version wirkt im direkten Vergleich zum Original durchaus schicker, jedoch ohne wirklich hervorzustechen. Anders ausgedrückt sorgte God of War III vor fünf Jahren schlichtweg für einen größeren Staunfaktor.
Ebenfalls neu: Dank eines Fotomodus könnt ihr jede Spielszene mit Farbfiltern und Rahmen versehen sowie für die Ewigkeit abspeichern. Auch diese Option ist ganz nett, rechtfertigt aber genauso wenig einen Neukauf für Besitzer der PlayStation-3-Fassung.
All das hinterlässt einen leicht bitteren Beigeschmack, wenn man sich die Preispolitik anschaut: Während das Original als Platinum-Version heute etwas mehr als 20 Euro kostet, verlangt Sony von PlayStation-4-Besitzern mehr als das Doppelte. Zudem waren wir es bis heute eigentlich gewohnt, dass solche Remastered-Umsetzungen in kleinen Collections mit mindestens zwei Spielen veröffentlicht werden - wie beispielsweise auch im Falle von God of War und God of War II geschehen.
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