Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Forza Motorsport 5 : Forza 4 im Rückspiegel

  • One
Von  |  |  | Kommentieren

Lebendiges Fahrerfeld

Dann ist endlich der Moment gekommen und wir stehen an der Startlinie. Gibt es Veränderungen? Ja, jede Menge, auch wenn einem das auf den ersten Blick gar nicht richtig bewusst wird. Als Erstes wäre da natürlich die neue Drivatar-KI zu nennen. Die setzt nicht mehr auf geskriptetes Verhalten, sondern auf Cloud-Dynamik. Das Fahrverhalten echter Spieler wird in Fahrerprofilen umgesetzt, die entsprechend des eingestellten Schwierigkeitsgrades aus der Cloud heruntergeladen werden. Schon vor der Markteinführung gab es eine Unmenge an entsprechenden Profilen, sodass ihr keine Sorge haben müsst, brauchbare Gegner zu finden. Und wer offline ohne Zugriff auf die Cloud spielt, bekommt ebenfalls entsprechend vorgefertigte Gegner.

Die Drivatar-KI mausert sich schnell zu einem der wichtigsten Features des Spiels. Erste Anzeichen entdeckt ihr anhand der Namen über den Fahrzeugen. Das sind nämlich die Nicknames der Spieler, deren Profile verwendet werden. Wichtiger aber ist, dass sich dieses Element im Spiel sofort bemerkbar macht. Vorbei die Zeiten, als KI-Gegner nach Schema F wie auf Schienen oder stur auf den Ideallinien durch die Pampa rasten und einen in den Wahnsinn trieben. Die neue KI wirkt ungemein lebendig, eben weil die Gegner nicht wie aus einem Guss fahren. Da wird gerangelt, gerempelt, ausgewichen, verbissen gekämpft, aber es werden auch Fahrfehler gemacht, die völlig natürlich wirken. So öffnete ein Gegner, der sich vor einer Kurve verbremste, unversehens im Gedrängel eine Lücke, die wir nutzen konnten. Andere wiederum versuchten alles, um uns durch Spurwechsel am Überholen zu hindern.

Das wirkt ungemein natürlich und lebendig, in jedem Solorennen fühlt man sich beinah, als ob die bis zu 15 Gegner reale Fahrer in einem Online-Rennen wären. Man erkennt die Dynamik der KI ganz gut, wenn man mal einen Abschnitt im Rennen zurückspult und feststellt, dass die Fahrer sich ab dem Neustart mitunter ganz anders verhalten. Man muss allerdings abwarten, wie sich die Drivatar-KI in der Zeit nach der Vröffentlichung weiterentwickelt. Und einen Aspekt ist Turn 10 dabei nicht losgeworden: Die Zusammensetzung des Gegnerfeldes wirkt weiterhin etwas schematisch. Ihr habt etwa zehn Fahrer, die mehr oder minder Kanonenfutter sind, zwei oder drei, mit denen ihr bis zur Mitte des Spiels heftig zu tun habt, und weitere zwei bis drei, mit denen ihr euch quasi bis zur Ziellinie Duelle liefert. Das ist aber nicht weiter schlimm und kann durch die acht Stufen der KI gut abgefangen und austariert werden.

Schäden und Physik

Ein weiterer Punkt, der sich schnell bemerkbar macht: Forza 5 hat endlich ein richtiges Schadensmodell. Konnte man in früheren Teilen vor allem in Kurven noch mit der Autoscooter-Taktik Plätze gutmachen, ist das nun vorbei. Auf Simulation gestellt bedeutet jede härtere Kollision deutlich spürbare Schäden am Fahrzeug. So sorgt ein Schaden an der Bremse vorn links dafür, dass die Kiste beim harten Bremsen vor Kurven massiv ausbricht. Gleiches gilt für Lenkungs- oder Anstriebsschäden, alles wirkt sich spürbar und ziemlich authentisch auf das Fahrverhalten aus. Feine Sache, denn zusammen mit der neuen KI erhöht das die Spannung auf der Strecke ungemein und erlaubt ein ganz anderer Fahrerlebnis als beim Vorgänger.

Forza Motorsport 5 - Die Redaktion spielt Xbox One
Felix stellt sein fahrerisches Können unter Beweis und dreht für euch ein paar Runden in Forza Motorsport 5.

Damit nicht genug. Wer Forza 4 und 5 im direkten Vergleich spielt, wird schnell feststellen, dass es einen ganzen Batzen kleinerer, aber spürbarer Veränderungen bei Fahr- und Reifenphysik gibt. Zwar bleibt das Fahrverhalten der Autos weiterhin absolut nachvollziehbar, aber die Maschinen sind etwas empfindlicher geworden, speziell was das Kurvenverhalten angeht, und die präzise Lenkung ist ein wenig sensibler. Hinzugekommen sind Vibrationen in den Triggern des Controllers, die das Fahrempfinden noch stärker erweitern. Vibriert der linke Trigger, blockieren eure Bremsen, vibriert der rechte, bedeutet das, dass ihr beim Gasgeben Grip verliert. Insgesamt ist das Fahrverhalten und vor allem dessen Feedback an den Spieler ein Gedicht. In kaum einem anderen Spiel könnt ihr die Wagen derart bis zur äußersten Grenze ausreizen, weil ihr direkt spürt, wie die Fahrzeuge reagieren. In Sachen Fahrverhalten und Physik setzt Forza 5 der Serie die Krone auf.

Kommentarezum Artikel