Test - FlatOut : FlatOut
- PC
Die richtigen Rennen bleiben nämlich für die LAN-Option aufgespart. Dagegen ist es euch wiederum nicht möglich, die Bonus-Games im LAN zu spielen. Der ganze Mehrspieler-Support, ob lokal an einem Rechner oder im Netzwerk, macht einen recht halbherzigen und unfertigen Eindruck, zumal die zahlreichen Mehrspielerarten aus den Konsolenversionen nicht verfügbar sind. Ein Patch würde hier zwar Abhilfe schaffen, ist jedoch offiziell noch nicht bestätigt, dürfte allerdings mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aufgrund der immensen Nachfrage noch erscheinen.
Übers Ziel hinausgeschossenEin generell heikles Thema ist die Steuerung, die nämlich keinerlei Fehler toleriert und euch bei den kleinsten Patzern bereits auf die Weide schickt. Grund hierfür ist die sehr gewöhnungsbedürftige Slide-orientierte Fahrphysik, die trotz ihrer Authentizität und den Parallelen zu zahlreichen Rallye-Titeln sehr eigen ist und auch von Profis eine gewisse Eingewöhnungszeit fordert. Seid ihr nur etwas zu schnell in eine Kurve eingebogen, kann es ohne weiteres vorkommen, dass ihr trotz artigem Abbremsen und etwaigem Gebrauch der Handbremse bis über die Streckenabgrenzung ins Grüne rutscht. Übung ist deshalb das A und O und ihr solltet nicht zuletzt auch von den Tuning-Möglichkeiten Gebrauch machen, die das Fahrverhalten doch merklich beeinflussen.
Natürlich orientiert sich die Fahrphysik auch an den jeweiligen Bodenbedingungen der fünf Umgebungen Schneeregion, Stadt, Offroad, Wald und Rennstrecke und stellt euch vor angemessene Herausforderungen, die einem durchaus einiges abzuverlangen wissen. ’FlatOut’ ist zwar kein kommerzieller Arcade-Racer, enthält allerdings die typischen Genre-bedingten Elemente wie den Gummibandeffekt und die automatische Lenkhilfe. Das teils verzwickte Streckensystem mit seinen zahlreichen Kurven, Hügeln und Objekten trägt seinen Teil dazu bei und sorgt dafür, dass ihr ordentlich ins Schwitzen kommt.
Siehe und stauneIn punkto Darstellung haben sich die Finnen merklich ins Zeug gelegt, was man besonders an den sehr detaillierten und wundervoll authentischen Schadensmodellen erkennen kann. Viele Konkurrenzunternehmen könnten sich diesbezüglich an Bugbear ein Beispiel nehmen. Was man hier geleistet hat, ist nicht nur für Rennspielfans eindrücklich. Die zahlreichen Autoteile, die sich verformen, dann einbrechen und zuletzt abfallen, haben einen absolut realistischen Charakter, was man bei vielen Konkurrenztiteln leider auch heute noch ungenügend oder gar nicht präsentiert bekommt. Das Fahrzeugdesign lässt schlicht keine Wünsche offen, während die Strecken mit ihrer üppigen Flora und Fauna und den zahlreichen Objekten nicht nur optisch, sondern auch spielerisch sehr gefallen.
An Effekten wurde derweil nicht etwa gespart, obwohl die brennenden Motoren sicherlich nicht zu den Highlights des Titels gehören. Dafür sind aber die Lichteffekte und die dynamischen Schatten umso eindrücklicher und machen ’FlatOut’ auch für Grafik-Fetischisten zum Erlebnis. Die eigens für die deutsche Version ersetzten Dummys fliegen dank Ragdoll-Physik eindrücklich durch die Luft machen die weniger erfreulichen Unfälle wenigstens zu einer witzigen Angelegenheit. Fürs Gehör gibt es rockige Musikstücke, die reichlich für Stimmung sorgen und in Kombination mit den wuchtigen Motorensounds eine solide Rennatmosphäre schaffen.
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