Test - Fist of the North Star: Ken's Rage 2 : Sprechende Fäuste

Bei Fist of the North Star: Ken's Rage 2 handelt es sich um den zweiten Teil eines Spin-Offs der Warriors-Serie. Die hat unter anderem bereits Schlachtengemälde wie Dynasty Warriors, Warriors Orochi oder Dynasty Warriors: Gundam hervorgebracht. Gleichzeitig basiert das Spiel auf der gleichnamigen Mangaserie, die dieses Jahr das 30-jährige Bestehen feiert. Braucht die Spielelandschaft mit einer so reichhaltigen Auswahl an Genrevertretern also noch ein Lied von Krieg und Blut?

Fist of the North Star: Ken's Rage 2 spielt in einer düsteren aber nicht allzu fernen Zukunft. Der Krieger Kenshiro reist mit seinen zwei Sidekicks, dem Dieb Bat und der Waisen Lin, durch die Lande, um das Böse zu bekämpfen. Immer auf der Suche nach seinem Erzfeind Shin. Das Setting der postapokalyptischen Welt erinnert an eine Mischung aus Mad Max und Dynasty Warrios. Hier regieren fiese Bandenchefs, unmenschliche Plünderer und irre Freaks. Wasserknappheit und Hunger bedrohen die letzten Überlebenden. Klar, dass es da einen mit Steroiden getränkten Helden wie Ken braucht, um für Ordnung zu sorgen.

Wie die Fliegen

Ihr steht in eintönigen Missionen einer Übermacht an Keulen schwingenden und Säbel rasselnden Feinden gegenüber. Die sind aber alles andere als bedrohlich. Artig warten sie darauf, dass ihr ihnen eins einschenkt. Zwar spritzt bei dem Gemetzel haufenweise Blut, doch sind die Effekte lächerlich minimalistisch. Die wenigen „Bosskämpfe“ zwischendurch verdienen den Namen kaum, da ihr auch hier meist nur drauf los hauen müsst. Techniken oder Strategien werden von euch fast nicht verlangt.

In regelmäßigen Abständen gibt es neue Schlagkombinationen und Fähigkeiten. Ihr werft Gegenstände oder Feinde durch die Gegend, lasst sie explodieren oder zerfetzt sie mit blitzschnellen Serien, die für das Auge kaum zu sehen sind. Diese Aktionen sind ständig begleitet von unverhohlener Kraftprahlerei von Protagonist und Antagonist. Ohnehin erwartet euch sehr viel von dem für Mangas typischen, überbordenden Geschwafel über Unbesiegbarkeit und Stärke (Dragonball Z lässt grüßen).

Faust des Nordens

Doch trotz all dem Feuerwerk. Bei den Prügeleien gegen die Halunken in Batman: Arkham City hatte ich mehr Spaß. Und es war vor allem abwechslungsreicher gestaltet. Alles in der flach erzählten Geschichte dient nämlich als Vorwand, die belanglosen Kämpfe zu starten. Ihr trefft einen Dorfbewohner: Kampf. Ihr werdet gefangen genommen: Kampf. Ein Freund steckt in Schwierigkeiten: Kampf. Selten sind die Momente, in denen ihr schleichen, über Hindernisse springen oder Personen beschützen müsst. Auch die wenigen eingestreuten Quick-Time-Events sind kaum der Rede wert. Der Kern ist der Kampf gegen Horden von Handlangern.