Test - Fire Emblem: Awakening : Strategische Meisterleistung
- 3DS
Fire Emblem ist eine der vielen Videospiel-Reihen, die noch nicht wirklich im Bewusstsein der Spieler verankert sind. Die Serie genießt hohes Ansehen unter Fans und konnte trotz hoher spielerischer Qualität nie ein breites Publikum ansprechen. Das mag an der recht altertümlichen Präsentation, dem komplexen Spielsystem oder dem hohen Schwierigkeitsgrad gelegen haben. Fire Emblem: Awakening könnte das nun ändern.
Seit über 20 Jahren liefert Intelligent Systems für fast jede erdenkliche Nintendo-Plattform mindestens einen neuen Ableger der Strategie-Rollenspiel-Serie ab. Aber warum erntet der aktuelle Ableger der traditionsbehafteten Reihe auf einmal so viel Aufmerksamkeit?
Schach mit Persönlichkeit
Fire Emblem: Awakening ist ein klassisches, rundenbasiertes Strategie-Rollenspiel. Zug um Zug bewegt ihr eure Einheiten über ein in Kacheln eingeteiltes Spielfeld. Doch anstatt euch gesichtslose Recken an die Hand zu geben, ist jeder Mitstreiter, den ihr während des Spielverlaufs hinzugewinnt, eine Persönlichkeit mit individuellen Stärken und Schwächen. Sei es ein selbstverliebter Bogenschütze, eine tollpatschige Pegasusreiterin oder ein unauffälliger Ritter: Keine Einheit gleicht der anderen.
Auch spielerisch hat dies Konsequenzen. Kämpfen eure Gruppenmitglieder Feld an Feld, steigt ihre Zuneigung untereinander. Dadurch gewinnen sie an Angriffs- und Ausweichboni und sind besser gegen feindliche Attacken gewappnet. Unterstützungsgespräche, die ihr zwischen den einzelnen Kapiteln führt, erhöhen die Sympathie und dadurch auch die gewonnenen Kampf-Boni. Schickt ihr euren Recken jedoch leichtfertig in die Schlacht, ist deren Ableben nur eine Frage der Zeit.
Der Tod ist nicht das Ende
Tritt der Todesfall ein, lernt ihr eine weitere Besonderheit von Fire Emblem kennen. Der Tod einer Einheit ist endgültig und unumkehrbar. Entweder ihr freundet euch damit an und akzeptiert, dass all die Arbeit, die ihr in euren tapferen Mitstreiter gesteckt habt, umsonst war, oder ihr beginnt die Schlacht von vorn. Fire Emblem: Awakening bietet euch jedoch zwei Optionen, diesem Frustpotenzial aus dem Weg zu gehen. Trainiert eure Gruppenmitglieder in kleinen Scharmützeln abseits der Geschichte oder schaltet zu Beginn des Spiels den permanenten Tod eurer Einheiten aus. Gerade die zweite Möglichkeit dürfte für Neulinge die Spielerfahrung weitaus angenehmer gestalten.
Die Wahl zwischen diesen unterschiedlichen Spieltypen macht Fire Emblem: Awakening zu dem bis dato zugänglichsten Ableger der Reihe. Veteranen verzichten hingegen darauf und erleben eine Gefühlsachterbahn aus Zuneigung und Hass. Durch die zahlreichen Trainingsmöglichkeiten, die sich während eures Fortschritts ergeben, manövriert ihr euch selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden nie in eine Sackgasse.
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