Test - Final Fantasy 2 : Das schwarze Schaf der RPG-Reihe
- PSP
Unausgegorenes Level-System
Diese sieht wie folgt aus: Es gibt keine Erfahrungspunkte und keine Levels. Dafür verbessern sich die Charakterwerte für Stärke oder Magie entsprechend bei der Anwendung von Angriffen oder Zaubern. Das an sich wäre noch kein Beinbruch, doch um die maximale Anzahl an Trefferpunkten zu erhöhen, muss der Spieler möglichst viele Trefferpunkte im Kampf verlieren.
Das führt zu einem unangenehmen Effekt: Ihr seid dazu gezwungen, immer auf dem Zahnfleisch zu kriechen. Denn wenn ihr keine Trefferpunkte verliert und nur so durch die Gegner rauscht, dann werdet ihr auch nicht “besser“. Gleichzeitig gibt es einen richtig blöden Trick, mit dem sich das Spiel viel zu leicht spielen lässt: Sucht den Kampf mit Gegnern, welche euch kaum etwas anhaben können. Doch anstatt gegen sie zu kämpfen, drescht ihr fleißig auf eure eigenen Charaktere ein, um ihnen bis kurz vor ihrem Exitus möglichst viele Trefferpunkte zu abzuziehen.
Mit dieser Aushebelung der Spielmechanik ist es möglich, bestimmte Gebiete zu einem viel zu frühen Zeitpunkt zu erreichen. Nicht zuletzt deshalb mottete Square beziehungsweise Square-Enix dieses System auf ewig ein. Doch das ändert nichts an der Tatsache, dass es in diesem Remake zu Gunsten der Originaltreue mit drin ist und wie vor zwanzig Jahren nervt.
Präsentationsplus vergleichbar mit dem Vorgänger
Die Qualitäten des Remakes sind wiederum mit jenen der anderen ’Final Fantasy’-Episode für PSP vergleichbar. Die Grafik mag für Technikverwöhnte zu schlicht oder oldschool sein, doch genau Letzteres wird Fans alter 2D-Spiele enorm freuen. Die Anpassung an das Breitbildformat ist mehr als gelungen, genau wie die musikalische Überarbeitung des alten NES-Soundtracks. Letzterer ist neben der etwas besseren Story einer der wenigen Punkte, wo ’Final Fantasy 2’ auch aus heutiger Sicht gelungener ist als sein Vorgänger.
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