Preview - Far Cry: New Dawn : Das neue Far Cry: Jetzt Apokalypse!
- PC
- PS4
- One
Far Cry: New Dawn wurde am Mittwoch durch einen Teaser-Trailer angekündigt und heute Nacht auf den Game Awards erstmals der Weltöffentlichkeit vorgestellt. Wir konnten es bereits vorab ausgiebig begutachten.
Far Cry: New Dawn im Überblick:
- Standalone-Add-on zum Preis von nur 45 Euro
- Release: 15. Februar 2019
- spielt 17 Jahre nach dem Ende von Far Cry 5
- Schauplatz: das postapokalyptische Montana des Vorgängers
- Postapokalypse mal anders: statt wüst und leer ist die Welt von New Dawn ein blühendes Blumenmeer
- neue Bösewichte: die Zwillingsschwestern Mickey & Lou und ihre Highwaymen-Bande
- Spielwelt etwas kleiner als im Hauptspiel
- neue Expeditionen und Lager sollen für Langzeitmotivation und Koop-Action sorgen
Alle, die Far Cry 5 noch nicht gespielt haben und sich das Ende nicht spoilern lassen wollen, sollten an dieser Stelle sofort aufhören zu lesen, das Spiel so schnell wie möglich durchspielen und sich bis dahin Augen und Ohren zuhalten, wann immer die Sprache auf Far Cry: New Dawn kommt. Denn das Standalone-Add-on schließt nahtlos an das Ende von Teil 5 an, erscheint bereits am 15. Februar, kostet nur 45 Euro und wird das erste Far Cry mit Apokalypse-Setting.
„Tut mir Leid, falls ihr Far Cry 5 noch nicht gespielt habt, denn wir müssen euch jetzt das Ende spoilern“, beginnt Jean-Sebastien Decant, Creative Director bei Ubisoft Montreal, die Präsentation seines neuen Spiels. Far Cry: New Dawn schließt nämlich direkt an den fünften Teil an und erzählt dessen Geschichte weiter. Die Atombombenexplosion, mit der Sektenführer Joseph am Ende des Spiels Montana vernichtete, hatte einen nuklearen Weltkrieg zur Folge, in dem die Menschheit nahezu ausgelöscht wurde. Nun, 17 Jahre später, kämpfen die letzten Überlebenden um die Vorherrschaft auf der postapokalyptischen Erde.
Flower-Power-Apokalypse
Schon wieder Postapokalypse?! Wer bei dem Stichwort die Augen rollt und sofort die ewig gleichen Bilder einer Welt aus Rost, Sand und moosbewachsenen Häuserruinen vor Augen hat, wie man sie aus Mad Max, Fallout oder Rage kennt, der dürfte beim Anblick der ersten Screenshots angenehm überrascht sein. Denn in der Welt von Far Cry: New Dawn folgte auf die Zeit des nuklearen Winters eine Periode langanhaltenden Regens, der aus der vernarbten Erde ein fröhlich buntes Blumenmeer sprießen ließ.
Das Montana aus Far Cry 5, das auch diesmal wieder den Schauplatz bildet, ist dergestalt kaum wiederzuerkennen: Wo vorher die Wildheit der Natur mit endlos scheinenden Nadelwäldern regierte, stehen jetzt kahle Bäume umsäumt von einem leuchtenden Teppich aus violetten, gelben und roten Blüten, als hätten die Hippies der Flower-Power-Generation die Landschaft dekoriert. Doch unter der Oberfläche des scheinbaren Idyll sind noch immer die Überreste der untergegangenen Zivilisation zu erkennen: verrostete Autowracks, zerstörte Häuser und auch die Ruine der Kirche, die man noch bestens aus der Anfangsszene des Hauptspiels kennt.
Far Cry: New Dawn führt einen neuen Protagonisten ein, der durch ein Zugunglück in diesem Teil der Welt strandet, der vom Krieg zweier gegensätzlicher Fraktionen von Überlebenden gezeichnet ist: auf der einen Seite friedfertige Farmer und Idealisten, die einen Neuanfang aus eigener Hände Arbeit anpacken. Auf der anderen Seite die sogenannten Highwaymen, ihres Zeichens Plünderer und Räuber, die sich mit Gewalt einfach nehmen, was ihr Begehr ist. Angeführt werden sie von den beiden Zwillingsschwestern Mickey und Lou, die auf ihre eigene Weise in der Tradition gleichsam spleenig-charismatischer und eindimensional klischeehafter Far-Cry-Bösewichter stehen dürften.
All your base are belong to us
Selbstredend, dass ihr euch als Held auf die Seite der gutherzigen Bevölkerung stellt. Hier kommt bereits die erste Neuerung im Vergleich zum Vorgänger zum Tragen: die Basis. Ähnlich wie das Lager in Red Dead Redemption 2 dient es als Rückzugspunkt zwischen den Missionen, aber auch als Versammlungsstätte, um mit anderen Mitgliedern des Widerstands zu sprechen, Aufträge von ihnen zu erhalten oder das Lager auszubauen, um neue Funktionen freizuschalten.
Der Bär ist tot
Apropos Mitglieder des Widerstands: Wie im Vorgänger steht euch eine illustre Truppe an Koop-KI-Mitstreitern zur Auswahl, die sich allesamt gegenseitig in Sachen Schrulligkeit zu übertreffen versuchen. Kultverdächtig ist schon jetzt das alte Mütterchen, das wie die Hexe aus Hänsel und Gretel wirkt und auf ihre eigene Weise ebenso tödlich ausfällt.
Erinnert ihr euch zudem an die Nebenmission im Hauptspiel, in der ihr eine Frau in den Wehen zur Entbindung fahren musstet? Das dort geborene Baby ist mittlerweile zur jungen Frau herangewachsen, die genau wie Elly in The Last of Us die Welt vor dem Untergang nie kennengelernt hat und entsprechend einen völlig anderen Bezug zu ihr hegt als ihr selbst. Auch sie tritt eurem Team bei.
Zwei liebgewonnene Freunde fehlen jedoch definitiv: Bär Cheeseburger und Hund Boomer aus Teil 5 haben die Atombombe leider nicht überlebt. An ihrer statt steht euch diesmal das Wildschwein Horatio mit seinen monströsen Hauern sowie ein neuer Hund zur Seite. Und auch der ungehobelte Publikumsliebling Hurk, der bislang in jedem Far Cry einen Gastauftritt gab, war während der Präsentation in der Gefährtenauswahl immerhin schonmal als Silhouette andeutungsweise zu sehen.
Expeditionen ins Tierreich
Obwohl sich die Spielwelt an dem Montana aus dem Vorgänger orientiert, wird sie wohl einen Tick kleiner ausfallen. Dafür gibt es zusätzliche Missionen, die sogenannten „Expeditionen“, die euch an Schauplätze in weiter entfernte Ecken der USA führen, so etwa in den Grand Canyon, die Sumpfgebiete Louisianas oder einen verfallenen Vergnügungspark. Die Gegner und der Loot in diesen Gebieten werden jedes Mal zufällig verteilt, wodurch sie zu immer neuen Koop-Partien einladen sollen.
Ebenfalls neu: Eroberte Lager könnt ihr für eure Fraktion beanspruchen, wodurch sie regelmäßige Ressourcen produzieren. Oder ihr plündert sie leer und lasst sie anschließend an den Feind zurückfallen. Dadurch steigt beim nächsten Mal der Schwierigkeitsgrad, was aber gleichzeitig den zu erbeutenden Loot deutlich aufwertet. Far Cry: New Dawn will euch auf diese Weise dazu motivieren, die Welt nicht einfach nur „abzugrasen“, sondern bestimmte Missionen mehrfach in immer verschärfter Form zu absolvieren.
Kommentarezum Artikel