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Test - Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer : Die Fantastischen Vier gar nicht fantastisch

  • PS3
  • PS2
  • X360
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In Kürze beehren die Comic-Helden der Fantastic Four zum zweiten Mal die Kinoleinwand. Das Gesetz von Comicfilmen: Eine passende Videospieladaption darf nicht fehlen. Weshalb das neue Actionspiel auf PS2, PS3 und X360 allerdings alles andere als fantastisch ist, erfahrt ihr im Review.

Ein tragischer Held

Er ist der Vorbote von Leid, Tod und grenzenloser Zerstörung. Immer dort, wo Marvels gebrochener Superheld Norrin Radd alias Silver Surfer auftaucht, steht der Untergang des von ihm besuchten Planeten unmittelbar bevor. Dazu verdammt, für den Weltenzerstörer Galactus immer neue Himmelskörper zur Absorption auszukundschaften, um den energetischen Fortbestand seines Meisters zu sichern, ist der Silver Surfer ein ewig Reisender in den tragischen Weiten des Universums. Erst als er einen blauen Planeten namens Erde ansteuert, beginnt sein Schicksal eine einschneidende Wendung zu nehmen.

Das, lieber Leser, ist die spannende Vorgeschichte des von Visual Concepts unlängst veröffentlichten Action-Titels 'Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer', das auf dem gleichnamigen Kinofilm mit Chris Evans und Jessica Alba in den Hauptrollen basiert. Entsprechend orientiert sich auch der Verlauf der Kampagne des Videospiels merklich an den Vorgaben des Films, ohne allerdings darauf zu verzichten, einige Handlungsstränge mit kleineren Missionen auszuschmücken, die im Kinostreifen bestenfalls angedeutet werden. In der Rolle des weltbekannten Superhelden-Quartetts, den Fantastic Four, ist es eure Aufgabe, den Silver Surfer von seiner Tod bringenden Mission abzuhalten und den bereits tot geglaubten Dr. Doom in seine Schranken zu verweisen.

Verschenkte Zeit

Keine Frage, die Hintergrundgeschichte hält während der etwa achtstündigen Kampagne wirklich bei Laune und wurde schön in das Spiel eingebunden. Da ist es gleich umso tragischer, dass die Spielmechanik von 'Rise of the Silver Surfer' dem in keinster Weise gerecht wird. In absolut linear aufgebauten Levels kloppt ihr euch mit eurer Superhelden-Gang von Hangar zu Hangar, deaktiviert Geschütztürme und versorgt unzählige Aufzüge mit Strom, damit diese euch zielsicher auf die nächste Ebene bringen, wo das Spielchen von vorne beginnt. In den Auseinandersetzungen, denen ihr euch zwischendurch stellt, hämmert ihr möglichst schnell auf die Gegner ein und setzt an geeigneter Stelle einen der charakterspezifischen kosmischen Schläge an, eine Art Superattacke, mit der ihr euren Widersachern Saures gebt. Dafür wird zwar immer ein gewisser Betrag von eurem Energiekonto abgezogen, das Spiel bleibt aber trotzdem deutlich zu einfach und bietet so gut wie keine echte Abwechslung.

Daran ändern selbst die wenigen „Rätsel“, die auf die Spezialfähigkeiten einer bestimmten Figur zugeschnitten sind, wenig. Mit Mr. Fantastics Deformationseigenschaft erreicht ihr meterhoch gelegene (Aufzugs-)Schalter, Sue schmuggelt sich unsichtbar an Überwachungskameras und Energiefeldern vorbei und The Human Torch darf seinen Körper in Flammen hüllen. Das war’s auch schon, zumal die charakterspezifischen Aufgaben zu selten und auch zu unkreativ ins Spiel eingebunden werden. Damit beraubt sich das Programm seiner konzeptionellen Stärke. Anstatt Wechsel und Zusammenspiel zwischen den vier Superhelden zur fordern und fördern, erlaubt es, ja zwingt euch das Spiel beinahe dazu, den Großteil der Kampagne in der Rolle von Johnny Storm oder Ben Grimm zu bestreiten. Der Grund: Die hohen Angriffswerte beider Charaktere sind ideal für das auf reines Tastenkloppen ausgelegte Spielprinzip.

Selbstredend hinterlässt 'Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer' auch technisch keinen fantastischen Eindruck. Monotone Levelgestaltung, hässliche Texturen und ein schwacher Soundtrack sind eben unverzichtbare Bestandteile für die Gurke des Monats. Plattformbedingt darf auf die PlayStation-2-Version am härtesten eingeknüppelt werden: Sie sieht einfach am hässlichsten aus.

Fazit

von Michael Beer
Na, beim Lesen des Reviews etwas bemerkt? Im ganzen Text findet sich nicht eine einzige Anspielung auf die bekanntermaßen schwache Qualität von Filmumsetzungen. Weil ihr aber ein Recht auf blanken Populismus habt, holen wir das jetzt natürlich an prominenter Stelle nach: Spiele zum Film sind so überflüssig wie ein Herrenklo im Nonnenkloster. Freilich stellt auch ’Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer’ von dieser in Stein gemeißelten These keine Ausnahme dar. Das Programm schaut nicht nur mies aus, es spielt sich auch so. Wer trotzdem zugreift, ist selber schuld.

Überblick

Pro

  • coole Story, die gut eingebunden wird
  • vier spielbare Charaktere

Contra

  • zu wenig Abwechslung
  • immer die gleichen Aufgaben
  • Spezialfähigkeiten der Charaktere müssen zu selten sinnvoll eingesetzt werden
  • technisch veraltet

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