Test - Everquest 2: Echoes of Faydwer : Nachschub auch für Neulinge

Add-ons für Online-Rollenspiele haben meist ein Problem: Da sie sich explizit an extrem erfahrene Spieler richten, haben Neueinsteiger oder Gelegenheitsspieler fast immer das Nachsehen. Das neue Add-on zu 'EverQuest 2' sieht da allerdings anders aus.

Add-ons für Online-Rollenspiele haben meist ein Problem: Da sie sich explizit an extrem erfahrene Spieler richten, haben Neueinsteiger oder Gelegenheitsspieler fast immer das Nachsehen. Wer nicht einen perfekt ausstaffierten Highend-Charakter sein Eigen nennt, sieht von den neuen Abenteuern und Inhalten zumeist wenig bis gar nichts. Mit dem neuesten 'Everquest 2'-Add-on 'Echoes of Faydwer' geht Sony Online nun jedoch einen anderen Weg und liefert Zusatzinhalte ab, die sich explizit an Neulinge richten.

Und am Inhalt hat Sony dieses Mal wirklich nicht gespart. Käufer des Add-ons erhalten nicht nur alle bisherigen Erweiterungen als Bonus, sondern erfreuen sich an einer komplett neuen Rasse sowie einem wirklich gigantischen Zusatzkontinent. Die Insel Faydark bietet genug Inhalt, um eure neu erstellen Charaktere bis an die bestehende Levelgrenze von Level 70 zu treiben, ohne dass ihr das Eiland überhaupt verlassen müsst. Und hier trefft ihr auch das erste Mal auf die zierliche Elfenrasse der Fae. Die geflügelten Kreaturen ermöglichen es nicht nur, unbeschadet die tiefste Abgründe der 'Everquest'-Welt zu erreichen, dank einer hohen Affinität zur Magie kommen Freunde von Heil- und Magierklassen voll auf ihre Kosten. Sofern sie sich damit abfinden können, vorerst nur der guten oder neutralen Fraktion anzugehören. Zumindest aktuell können sich Fae-Spieler nur der positiven Gesinnung anschließen, wobei Sony in Aussicht gestellt hat, dies mit einem kommenden Patch zu ändern.

Wer nicht zwingend mit der neuen Fae-Rasse starten will, erhält jedoch ebenfalls viele Neuerungen. Dank des neu eingeführten Glaubenssystems darf sich jeder Spieler nun für eine der alten 'Everquest'-Gottheiten entscheiden und nach einer Questreihe klassenspezifische Wunder wirken. Diese beeindrucken nicht nur grafisch, sondern sorgen in den sehr anspruchsvollen Gefechten für einen teils erheblichen spielerischen Unterschied. Wer dagegen handwerklich tätig sein will, kann dank neuer Verzauberungsprofession Gegenstände mit Zusatzeigenschaften belegen oder als Bastler mechanische Apparaturen bauen, um diese im Kampf einzusetzen.

Während diese neuen Inhalte vor allem Neueinsteiger ansprechen dürften, sieht es mit den Zusätzen für die 'Everquest 2'-Veteranen leider etwas düsterer aus. Neue Heroic- und Raid-Instanzen versprechen zwar neue Herausforderungen, sind jedoch momentan so anspruchsvoll, dass nur extrem erfahrene Gruppen wirklich Freude daran finden dürften. Und PVPler gehen dieses Mal sogar komplett leer aus. Neue Kampfarenen findet man beim Add-on leider nicht. Dafür gibt es eine ganze Reihe an neuen Gegenständen. Ob nun exklusive Reittiere, besonders gute Rüstungen oder spezielle Mäntel für Gilden – wer bisher an der Itemjagd während des Endgames interessiert war, findet zumindest genügend neues Jagdgut, um einige Monate beschäftigt zu sein.

Ebenfalls negativ fällt auf, dass auch mit dem dritten Add-on viele Fehler der Ursprungsversion von 'Everquest 2' nicht ausgemerzt wurden. Die Grafik ist zwar überraschend wenig gealtert, dafür schafft die Engine es selbst heute noch, Highend-Maschinen in die Knie zu zwingen. Zudem wird das Spiel einmal mehr von kleineren und größeren Bugs geplagt: So bietet es eine schon amüsante Mixtur aus Deutsch und Englisch in den Texten und bei der Sprachausgabe.