Test - Elex 2 : Jax haut wieder aufs Maul
- PC
- PS5
- PS4
- XSX
- One
Fazit
Zu Beginn des Fazits erstmal ein großes Lob an Piranha Bytes für die offene Spielwelt, die einen nicht mit Banalitäten erschlägt, wie es beispielsweise bei einem Assassin’s Creed der Fall ist. Elex 2 bleibt bei der Story, den Charakteren sowie den zumeist sehr ordentlichen Nebenquests und erspart einem Füllmaterial wie Miniaufgaben, Sammelquests und anderes Gedöns. Mir persönlich gefielen die ersten 20 Stunden nach kurzem Eingrooven richtig gut, danach zeigten sich Abnutzungserscheinungen.
Die Questdichte wird mit jedem neuen Gebiet deutlich dünner, die Quests gradliniger und mehr und mehr auf umfangreiche Kämpfe ausgelegt. Man wird das Gefühl nicht los, dass Piranha Bytes für die erste Hälfte des Spiels noch alle Register gezogen hat, in der zweiten aber auf die Bremse treten musste, um das ganze Projekt nicht komplett ausufern zu lassen. Beim Kampfsystem bin ich zwiegespalten. Der Nahkampf ist recht zugänglich und simpel, spielt sich aber nicht wirklich dynamisch. Fernwaffen gehen deutlich besser von der Hand, was bleibt, ist nach einiger Zeit aber eine gewisse Monotonie bei beiden Systemen.
Hinsichtlich der technischen Umsetzung muss man sich vor Augen halten, dass Piranha Bytes kein Triple-A-Studio mit 300 Mann ist, sondern eine vergleichsweise kleine Spieleschmiede mit 33 Mitarbeitern (Stand 2021). Pluspunkt ist die glaubwürdig gestaltete Spielwelt. Negativ fallen Modelle, Animationen, Gesten und Mimik auf, die durch die Bank steif und unnatürlich wirken.
Alles in allem folgt das Studio weiterhin konsequent seinem Rezept, das seltsamerweise immer noch irgendwie funktioniert. Wer ein Gothic oder ein Risen oder das erste Elex gespielt hat, fühlt sich sofort heimisch. Als nach rund 55 Stunden Elex 2 der Abspann über den Bildschirm rollte, hatte ich zumindest nicht das Gefühl, diese Zeit verschwendet zu haben, sondern die meiste Zeit über gut unterhalten worden zu sein.
(Anmerkung: zum Test stand uns vorab die PC-Version zur Verfügung. Die Konsolenversion schauen wir uns, vor allem in Hinblick auf die Performance, noch an, sobald wir eine in die Finger bekommen).
Überblick
Pro
- glaubwürdig gestaltete Spielwelt
- Open World nicht mit generischen Neben- und Sammelaufgaben gepflastert
- gut vertonte Dialoge
- viele Entscheidungsmöglichkeiten
- ordentliche Story
- abwechslungsreiche Gebiete
- große Auswahl an Skills und Waffen
- Jetpack nützlicher als im ersten Teil
Contra
- schwankendes Niveau bei den Quests
- auf die Dauer eher unspannendes Nahkampfsystem
- Charaktermodelle und Animationen zum Teil eher mäßig / altbacken
- Balancing der Gegner nicht immer gelungen
- eigenwillige Belegung der Steuerung
- Kampfsystem auf die Dauer monoton
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