Test - Dreams : Die Spiele-Traumfabrik
- PS4
Fazit
Ich möchte zwei unterschiedliche Empfehlungen für Dreams aussprechen. Wenn ihr bislang keine oder wenig Erfahrung mit der Erschaffung von Spielen und 3D-Grafiken habt, aber schon immer mal kreativ werden und ein eigenes Spiel auf die Beine stellen wolltet, ist Dreams ein wahrgewordener Traum. Ja, es kostet viel Zeit und ja, ihr werdet erst viel Material erlernen und verinnerlichen müssen, bevor ihr etwas Anständiges gebacken bekommt, das nicht aus vorgefertigten Bauteilen besteht. Aber ihr könnt wahre Wunder erschaffen, wenn ihr es mal draufhabt. In diesem Zusammenhang ist meine Kaufempfehlung unumstößlich, denn das Konzept ist genial. Ich bin noch immer völlig von den Socken, wenn ich daran denke, wie viel Material Media Molecule in dieses Programm quetschen und dazu noch für Laien verständlich machen konnte. Kauft es, kreiert, spielt die Werke anderer Schöpfer und werdet glücklich damit!
Ich gebe allerdings auch die Kehrseite der Medaille zu bedenken: Die Steuerung ist umständlich und ermüdend, das Interface unnötig bunt, wenn nicht gar verkitscht und noch dazu voll in der 3D-Grafik eingebettet, was die Handhabe unnötig umständlich gestaltet. Hinter guten Projekten steckt viel Arbeit, die man unterm Strich Media Molecule und der Community für Lau überlässt und die in dem Moment zu Staub zerfällt, wenn Dreams mal nicht mehr unterstützt werden sollte. Klar, das ist auch bei Editoren wie Little Big Planet oder Mario Maker der Fall, aber da steckt nicht halb so viel Arbeit drin wie in einem aufwändigen Spiel, das man in Dreams gestaltet. Zumal User, die auf einem derartigen Niveau arbeiten, womöglich ohnehin erwägen sollten, den vollen Schritt zu machen und gleich auf eine richtige Engine wie Unity oder Unreal zu wechseln. Wenn ihr mit den genannten Punkten leben könnt und einen Einstieg in euer erstes Spieleprojekt sucht, dann schlagt zu! So günstig kommt ihr in diesem Leben nicht mehr an so viele komplexe Gestaltungswerkzeuge heran.
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Überblick
Pro
- beinahe jedes erdenkliche Spiel kann erschaffen werden
- komplexe Werkzeuge, die oft Profi-Programmen ähneln
- viele Stützen und Vorlagen
- große Datenbank an Objekten von der Community
- praxisorientierte Tutorials
- kein Vorwissen nötig
- drei Steuerungsoptionen
- technisch bis zum Backenzahn optimiert
- komplexe Spiellogik möglich
- verblüffend sparsame Grafiklösung
Contra
- suboptimale Editor-Steuerung
- trotz ausführlicher Tutorials sehr steile Lernkurve
- zu viel klickibunti für komplexe Menüstrukturen
- Menüs sind unübersichtlich angelegt
- 2D-Arbeitsfenster in 3D-Grafik eingebettet
- nerviges „Made in Dreams”-Wasserzeichen
- in mancher Hinsicht zu komplex, um Ergebnisse in einem Editor versauern zu lassen
Awards
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