Test - Dragonshard : Dragonshard
- PC
Gerade in den Multiplayer-Partien sorgt dies stets für packende Gefechte und verbissen umkämpfte Regionen. Doch zurück zur Kampagne. Deren Missionen sind recht abwechslungsreich gestaltet: Mal durchstreift ihr die Ruinen einer alten Elfenstadt und wenig später müsst ihr einen gefangenen Kameraden befreien oder riesige Frostriesen in die Knie zwingen. Neben den großen Hauptquests warten noch zahlreiche Nebenaufgaben auf euch. Deren erfolgreiche Absolvierung bringt zusätzliche Erfahrungspunkte aufs Konto und lukrative Gegenstände.
Wo ist der Unterschied?Letztere wandern sofort in den Rucksack der Gruppe und werden mit simplem Mausklick aktiviert. Von kleinen Heiltränken bis hin zu magischen Formeln oder mächtigen Rüstungen samt Abwehrbonus ist alles dabei, was das Fantasyreich zu bieten hat. Das D&D-Fundament kommt auch bei den so genannten Champions zur Geltung. Diese mächtigen Charaktere führen die Nahkämpfer, Bogenschützen und Kleriker in den Kampf und verfügen über wirkungsvolle Spezialaktionen. Fürstin Marryn schleudert mit dem Hammer der Gerechtigkeit gleich ganze Gegnergruppen durch die Luft, während der Schlangenkrieger Silberklinge aufseiten der Echsenwesen eine effektive Todesrolle vom Stapel lässt. Die dritte Fähigkeit ist erst nach einigen erfolgreichen Scharmützeln verfügbar und besonders mächtig.
Allgemein ist die Idee mit den Champions recht gut umgesetzt und bringt den Rollenspiel-Faktor in den Vordergrund. Schade nur, dass es rein spielerisch kaum einen Unterschied zwischen den drei Völkern gibt und der Strategiepart in den Hintergrund rückt. Die meisten Gefechte arten letztendlich immer in unübersichtliche Massenschlachten aus, bei denen ihr nur selten alle Einheitenfähigkeiten wirklich gezielt zum Einsatz bringt. Weniger wäre hier mehr gewesen und würde der Taktik zugute kommen. Große Endgegner erfordern beispielsweise keinerlei Geschick, sondern primär Massen an Einheiten.
Der Teufel steckt im DetailEbenfalls interessant, aber nicht wirklich neu und ausgefeilt ist die Idee mit den zwei Spielebenen. An bestimmten Stellen stoßen eure Einheiten in das düstere Unterreich vor, schlagen sich mit zahlreichen Monstern rum und sacken Schätze ein, während die Basis an der Oberfläche weiter floriert. Doch leider wurde dieser interessante Ansatz während der Solo-Kampagne nur selten richtig ins Geschehen eingeflochten. Überhaupt mangelt es dem Spiel trotz des tollen Fantasy-Szenarios und der vielseitigen Missionsaufgaben an echten Überraschungen und einer tief greifenden Story. Somit geht die anfänglich packende Atmosphäre schnell wieder flöten. Ähnlich sieht es beim Multiplayer-Part von ‘Dragonshard’ aus. Hier kommt das Zwei-Ebenen-Prinzip zur vollen Entfaltung und sorgt für überraschende Wendungen im Kampfgeschehen. Allerdings sind die Einstellmöglichkeiten insgesamt etwas mager.
Diese Gegensätze sind auch bei der Präsentation zu finden. Zwar trumpft das Spiel mit imposanten Zaubereffekten und schick inszenierter Umgebung (wehendes Gras, Splitterregen etc.) auf, doch klobige Figuren und unschöne Bodentexturen trüben den Eindruck schnell wieder. Beim Sound genau dasselbe Spiel: Die teilweise mitreißenden Musikstücke, die beim Kampf dynamisch den Rhythmus ändern, werden von oftmals dilettantisch wirkenden deutschen Sprechern verhunzt. Des Weiteren kam es bei unseren Testsessions immer wieder zu unschönen Systemabstürzen.
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