Test - Doom 3 BFG Edition : Hölle, Hölle, Hölle
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Allen voran wirken die Lichtquellen farblich eine Spur greller und damit unnatürlicher, besonders wenn menschliche Gesichter angestrahlt werden. Zudem muss der Technik-Freak auf fast alle Grafikeinstellungen verzichten und abseits von Bildschirmauflösung oder Antialiasing mit dem vorgeschriebenen Detailgrad leben. Das Implementieren der zahlreichen Mods, die für die Urversion von Doom 3 existieren, funktioniert ebenso wenig. Dies ist bedauerlich, weil es bereits einige Überarbeitungen von enthusiastischen Fans gibt, die das acht Jahre alte Spiel grafisch effizienter verbessern als diese Neuauflage.
Ebenfalls als problematisch entpuppt sich eine Veränderung bezüglich der berühmt-berüchtigten Taschenlampe: Im Gegensatz zur Originalversion dürft ihr diese in der BFG Edition anschalten, ohne eure Waffe einstecken zu müssen. Allerdings diente die damals bewusst gewählte Einschränkung der Horroratmosphäre, was bereits einige Puristen vor der Veröffentlichung der Neuauflage monierten. Zudem bemerkt ihr beim Einsatz dieser Lampe ein weiteres technisches Defizit im Vergleich zu 2004: Angeleuchtete Gegner werfen keinen dynamischen Schatten.
Wohlgemerkt: Alle drei Doom-Spiele machen Spaß und sehen trotz ihres Alters richtig gut aus. Die ersten beiden Teile profitieren von einer nach wie vor erstaunlich komplexen Levelarchitektur, während Doom 3 immer noch mit die besten Schattenspielereien bietet und dank der zeitlosen Monsteranimationen gefällt. Wirklich schlecht gealtert ist nur der Sound: Speziell das MIDI-Gepiepse von Doom 1 und 2 klingt eher kläglich als bedrohlich.
Die damals hochgelobte Spielbarkeit sorgt weiterhin für angenehm flotte wie unbeschwerte Action. Jedoch hat sich id-Software auch in dieser Hinsicht einen völlig unnötigen Fehler erlaubt: Die Zwischensequenzen lassen sich nicht mehr abbrechen – also ausgerechnet der uninteressanteste Part des gesamten Spiels.
Ungeschnitten, aber zwangseingedeutscht
Zu guter Letzt noch ein Wort bezüglich der deutschen Version: Dank der Streichung vom Index nahezu aller Doom-Versionen ist die BFG Edition im internationalen Vergleich ungeschnitten. Einzig die Nazi-Symbolik zweier kleiner Bonuslevels in Doom 2, die anno 1994 als eine Hommage an id-Softwares beschlagnahmten Vorläufer-Shooter gedacht waren, wurde entfernt. Dies gilt jedoch weltweit für alle veröffentlichten Versionen der Neuauflage.
Der einzige Grund, eventuell zu einem Import zu greifen, ist die Sprachausgabe: Diese wurde im Falle von Doom 3 erstmals ins Deutsche übersetzt, während das englische Original in der hiesigen Version fehlt. Allerdings hält sich der Schaden in Grenzen, weil die Geschichte ohnehin keinen großen Reiz besitzt.
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