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Test - Doom 3 BFG Edition : Hölle, Hölle, Hölle

  • PC
  • PS3
  • X360
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Allen voran wirken die Lichtquellen farblich eine Spur greller und damit unnatürlicher, besonders wenn menschliche Gesichter angestrahlt werden. Zudem muss der Technik-Freak auf fast alle Grafikeinstellungen verzichten und abseits von Bildschirmauflösung oder Antialiasing mit dem vorgeschriebenen Detailgrad leben. Das Implementieren der zahlreichen Mods, die für die Urversion von Doom 3 existieren, funktioniert ebenso wenig. Dies ist bedauerlich, weil es bereits einige Überarbeitungen von enthusiastischen Fans gibt, die das acht Jahre alte Spiel grafisch effizienter verbessern als diese Neuauflage.

Ebenfalls als problematisch entpuppt sich eine Veränderung bezüglich der berühmt-berüchtigten Taschenlampe: Im Gegensatz zur Originalversion dürft ihr diese in der BFG Edition anschalten, ohne eure Waffe einstecken zu müssen. Allerdings diente die damals bewusst gewählte Einschränkung der Horroratmosphäre, was bereits einige Puristen vor der Veröffentlichung der Neuauflage monierten. Zudem bemerkt ihr beim Einsatz dieser Lampe ein weiteres technisches Defizit im Vergleich zu 2004: Angeleuchtete Gegner werfen keinen dynamischen Schatten.

Wohlgemerkt: Alle drei Doom-Spiele machen Spaß und sehen trotz ihres Alters richtig gut aus. Die ersten beiden Teile profitieren von einer nach wie vor erstaunlich komplexen Levelarchitektur, während Doom 3 immer noch mit die besten Schattenspielereien bietet und dank der zeitlosen Monsteranimationen gefällt. Wirklich schlecht gealtert ist nur der Sound: Speziell das MIDI-Gepiepse von Doom 1 und 2 klingt eher kläglich als bedrohlich.

Die damals hochgelobte Spielbarkeit sorgt weiterhin für angenehm flotte wie unbeschwerte Action. Jedoch hat sich id-Software auch in dieser Hinsicht einen völlig unnötigen Fehler erlaubt: Die Zwischensequenzen lassen sich nicht mehr abbrechen – also ausgerechnet der uninteressanteste Part des gesamten Spiels.

Xbox 360 und PS4 (Artikel-Update vom 02. November 2012)

Die Konsolenversionen der Doom 3 BFG Edition sind nahezu identisch mit der PC-Fassung - und sind trotzdem besser. Zum einen fallen die grafischen Abstriche weniger ins Gewicht, ganz im Gegenteil: Die fest eingestellte Auflösung hinterlässt zusammen mit der leicht veränderten Farbpalette auf einem Fernsehbildschirm einen runderen, passenderen Eindruck. Zum anderen benötigt ihr auf der Konsole keinerlei Optionen, mit denen ihr irgendwelche Mods integrieren könntet - weil es solche Modifikationen sowieso nur am Computer gibt.

Während für den PC bessere Alternativen zur Doom 3 BFG Edition existieren, ist diese Sammlung die erste und damit derzeit einzige Option für Xbox-360-User, überhaupt Doom 3 spielen zu können. PlayStation-3-Fans können sich zusätzlich erstmals über die beiden Vorgänger freuen. Des Weiteren müssen Konsolenspieler bei keinem Teil der Serie auf den Mehrspielermodus verzichten und dürfen gar im Falle von Doom 1 und Doom 2 auf eine spaßige Split-Screen-Option zurückgreifen. Eine solche gibt es in keiner offiziellen PC-Version, weshalb die Doom 3 BFG Edition auf der Xbox 360 sowie der PlayStation 3 eine spürbare Aufwertung verdient.

Ungeschnitten, aber zwangseingedeutscht

Zu guter Letzt noch ein Wort bezüglich der deutschen Version: Dank der Streichung vom Index nahezu aller Doom-Versionen ist die BFG Edition im internationalen Vergleich ungeschnitten. Einzig die Nazi-Symbolik zweier kleiner Bonuslevels in Doom 2, die anno 1994 als eine Hommage an id-Softwares beschlagnahmten Vorläufer-Shooter gedacht waren, wurde entfernt. Dies gilt jedoch weltweit für alle veröffentlichten Versionen der Neuauflage.

Der einzige Grund, eventuell zu einem Import zu greifen, ist die Sprachausgabe: Diese wurde im Falle von Doom 3 erstmals ins Deutsche übersetzt, während das englische Original in der hiesigen Version fehlt. Allerdings hält sich der Schaden in Grenzen, weil die Geschichte ohnehin keinen großen Reiz besitzt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Das erste Doom ist bis zum heutigen Tage mein absolutes Lieblingsspiel, weil es eine perfekte Mischung aus erstklassiger Technik, starkem Level-Design und astreiner Spielbarkeit darstellt. Auch nach all den Jahren macht es mir Spaß, sowohl hier als auch in den beiden Nachfolgern mit der Schrotflinte durch die Areale zu heizen und ein Monster nach dem anderen abzuknallen. Nur wie konnte id-Software all diese völlig vermeidbaren Makel übersehen? Doom 3 BFG Edition hätte das ultimative Testament einer alten Ego-Shooter-Ära sein können, das deren Vorzüge gegenüber den heutigen Genrevertretern demonstriert. Doch diese lieblose Umsetzung ist wie ein Stich ins Herz eines jeden Nostalgikers. Die Wertung ist entsprechend als Kompromiss zu sehen: Der reine Spielspaß verdient gut zehn bis zwanzig Punkte mehr, der Nutzen dieser Sammlung für den Mod-freudigen PC-User entsprechend weniger.

Überblick

Pro

  • klassisch-bewährtes Spiel-Design
  • fantastische Spielbarkeit
  • grafisch wie technisch für ihre Zeit revolutionär und auch heute noch durchaus reizvoll
  • inklusive ein paar Add-ons, darunter ein brandneues für Doom 3

Contra

  • lieblos wirkende Zusammenstellung mit unnötigen technischen Fehlern sowie Einschränkungen
  • kein Mehrspielermodus in Doom oder Doom 2
  • Doom 3 ist grafisch eher schlechter als besser im Vergleich zur Urversion
  • Mods lassen sich nicht implementieren

Kommentarezum Artikel

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