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Preview - Combat Wings: The Great Battles of WWII : Geschichtsstunde im Fliegerbomber

  • PC
  • PS3
  • X360
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„Handelt es sich dabei wirklich um einen Vollpreis-Titel oder wird uns hier gerade ein Downloadspiel vorgestellt?". Diese Frage schießt und als erstes durch den Kopf, als wir der Präsentation von Combat Wings: The Great Battles of WWII beiwohnten. Zumindest Grafik und Präsentation des Spiels machten den Eindruck eines Low-Budget-Projekts. Auf Nachfrage schaffte Creative-Director Jakub Majewski Klarheit. So werde die Flugsimulation keineswegs als Download-Titel erscheinen, aber auch nicht für 60 Euronen in den Handel wandern. Vielmehr peilt City Interactive einen Kompromiss an, der irgendwo bei 39 Euro liegt.

Direkt aus den Geschichtsbüchern

City Interactive ist sehr selbstkritisch mit sich und geht sofort zu Beginn der Präsentation auf die Fehler des Vorgängers Combat Wings: Schlacht um Midway ein. So habe sich der Erstling in sehr eingeschränkten Gebieten abgespielt, Schüsse auf weit entfernte Ziele waren so gut wie nie möglich. Dadurch wurde den Dogfights einiges an Spannungen geraubt. Combat Wings: The Great Battles of WWII soll nun deutlich weiträumigere Schussgefechte in der Luft bieten.

Wie der Titel schon vermuten lässt, stehen erzählerisch die historisch größten Schlachten des Zweiten Weltkrieges auf dem Plan. Dies unterteilen sich in vier Kampagnen, die insgesamt 30 Missionen umfassen: Britannien, Ost-Afrika, die Ostfront und der Pazifik. Als britischer Flieger erhaltet ihr in den Luftkämpfen zum Beispiel Unterstützung von euren Wingmen und stellt euch den Kampf gegen die deutschen Bomber und die V-1 Raketen, um befördert zu werden, während ihr in der Ostfront-Kampagne die Rolle eines sowjetischen Piloten übernehmt und eure Heimat vor der Nazi-Invasion rettet. Durch den häufigen Wechsel zwischen den Kampagnen wird der erzählerische Anteil auf ein Minimum herunter gebrochen. Die kurzen Zwischensequenzen beschränken sich auf nicht mehr als eine knappe Missionsbeschreibung. Emotionale Bindung? Fehlanzeige.

Um den feindlichen Jägern zu zeigen, wer der König des Himmels ist, nehmt ihr in rund 50 verschiedenen Fliegern unter anderem aus den rumänischen, polnischen und französischen Hangar Platz. Sie verfügen nicht nur über eine MG-Vorrichtung, sondern auch über Raketengeschosse. Spielerische Abwechslung wird bei den Fliegern aber nicht geboten. Jedes Fluggerät ist nämlich mit den gleichen Geschützen ausgestattet. Die Missionsziele gestalten sich genreüblich. So müsst ihr anrollende Bodentruppen ausschalten oder einen Konvoi beschützen. An anderer Stelle will ein U-Boot flüchten, das es ins Visier zu nehmen gilt. Richtig schweißtreibend wurde es beim Ansturm von Kamikaze-Jägern, die es auf unseren U-Boot-Konvoi abgesehen hatten. In so einem Fall heißt es Ruhe bewahren und möglichst viele verfeindete Flieger abschießen. Aber nicht immer geht es bloß darum, alle Feinde in die ewigen Jagdgründe zu befördern. In einer Nacht-Mission war es unser Auftrag, einen Informanten aufzugabeln. Dazu folgten wir leuchtenden Markierungen auf der Karte. Euer ruhiger Finger ist beim Landeanflug gefragt. Wer zu spät seine Räder ausfährt, schlägt unsanft auf dem Boden auf und explodiert. In diesem Fall heißt es nicht „Game Over“, stattdessen übernehmt ihr einfach die Kontrolle eines anderen Fliegers.

Combat Wings: The Great Battles of World War II - Debut Trailer
Knapp vier Jahre nach dem "Battle of Britain" hebt CITY Interactive wieder ab, dieses Mal auf der Nintendo Wii. Passend dazu wurde nun der Debüt-Trailer veröffentlicht.

Anfängliche Kontrollprobleme in der Luft

Apropos Steuerung: Die ersten Flugversuche gestalteten sich ziemlich schwerfällig. Unser Flieger wollte nicht so wie wir. Das lag vor allem an der invertierten Steuerung. Reißt man den linken Analogstick nach oben, nimmt euer Flieger Kurs Richtung Boden. Obwohl wir mit dem X360-Controller durch die Lüfte sausten, bekamen wir unseren Fliegerbomber anfangs einfach nicht unter Kontrolle. Bei Combat Wings: The Great Battles of WWII greift aber das Sprichwort „Übung macht den Meister“ wie in kaum einem anderen Spiel. Nach wenigen Minuten geht die Bedienung in Fleisch und Blut über, man setzt in den Luftkämpfen virtuos zum Bodenbeschuss an und wendet am Himmel wie ein erfahrener Kampfpilot. Übliches Problem von Flugsimulationen: Die Umgebung wirkt oft trist, eintönig und langweilig. Das hat auch City Interactive erkannt. Teilweise sehen die Umgebungen ganz nett aus, oftmals wird aber zu wenig Abwechslung geboten und ihr fliegt minutenlang durch stilisierte Grünlandschaften oder Bergzüge. Ein Highlight stellt die Metropole London dar. Während der Pausen in hitzigen Dogfights, habt ihr Zeit zum Sightseeing. So fliegt ihr über St. Paul‘s Cathedral, erspäht in der Ferne die Tower Bridge und nehmt das House of Parliament wahr.

Rumhampeln vor der PS3

Wie eingangs erwähnt, müsst ihr rund 30 Missionen absolvieren. Das ist entweder alleine oder aber im Splitscreen-Modus mit einem Freund möglich. Einen handelsüblichen Mehrspieler-Modus mit diversen Spielvarianten wie Team-Deathmatch und Capture-the-Flag wird es nicht geben. In diesem Fall hätte sich die Entwicklungszeit um viele Monate verlängert, so Jakub Majewski in unserem Gespräch. Combat Wings: The Great Battles of WWII wird für Xbox 360, PC, PS3 und die Wii entwickelt und im September erscheinen. Letztere Version wird vermutlich optisch schwächer ausfallen. Die PS3-Fassung wird dafür mit einer besonders attraktiven Besonderheit ausgestattet, der PlayStation Move-Unterstützung. Leider konnten wir mit dem Move-Controller noch keine Flugversuche wagen.

Grafisch kommt Combat Wings: The Great Battles of WWII unterm Strich leider nicht über das Mittelmaß hinaus. Die Umgebung wirkt oftmals zu trist und eintönig, nur manchmal sind Highlights wie das schöne Stadtgebiet von London zu verzeichnen. Sehr gut gefällt dagegen die Sprachausgabe. Wir haben bereits die deutsche Fassung gespielt, wo sogar russische Akzente berücksichtigt wurden und so viel Authentizität vermittelt wird.

Fazit

Patrick Schröder - Portraitvon Patrick Schröder
Combat Wings: The Great Battles of WWII macht einen soliden Eindruck. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Steuerung, kommt später kaum noch Frust auf. Hat man sich nach einigen Minuten in die Steuerung reingefuchst, ballert man sich virtuos durch den Zweiten Weltkrieg. Andererseits bietet Combat Wings: The Great Battles of WWII nichts was es nicht schon in einer anderen Flugsimulation zu sehen gab. Die Missionsaufgaben sind genretypisch, die Zwischensequenzen kommen nicht über das Prädikat „nett“ hinaus und die gesamte Spielmechanik bietet verhältnismäßig wenig Highlights.

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