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Test - Die Sims 3 : Ich simse, also bin ich …

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Sollten wir eines dieser Bedürfnisse aber besonders gut befriedigen, weil wir gerade sehr viel Spaß haben, da vielleicht jemand anderer mit uns spielt, dann bekommen wir Belohungspunkte auf unsere Laune. Die wiederum sorgen dafür, dass uns Dinge leichter von der Hand gehen und wir schneller im Job aufsteigen. Apropos Job: Wir brauchen natürlich etwas Sinisteres, denn letztendlich wollen wir ja die Weltherrschaft an uns reißen. Wer suchet, der findet, und kurze Zeit später haben wir eine Karriere als Verbrecher gestartet. Als „Schmieresteher" ist dies zwar noch nicht unbedingt sehr anspruchsvoll, aber erste Schritte auf dem Weg zur Weltherrschaft sind getan.

Mann, ist das groß hier

Unsere neuen Arbeitszeiten sind brutal und als Kleinganove muss man sich eben die Nächte um die Ohren schlagen. Also werden wir um 21:00 Uhr von unserem Komplizen mit dem Wagen abgeholt. Und siehe da: Wir dürfen durch die ganze Stadt fahren und sehen sogar unseren Arbeitsplatz. Bei Die Sims 3 ist nämlich endlich die gesamte Stadt überschaubar. So gibt es drei Grundstücksarten: die Wohngrundstücke, die Gemeinschaftsgrundstücke und die Arbeitsstätten. Die Wohngrundstücke sind jene, wo unsere Nachbarn wohnen. Diese können wir nun auch fröhlich zu Fuß besuchen. Zeiten der nervigen Ladebildschirme gehören der Vergangenheit an und wer etwas für seine Sportlichkeitswerte tun möchte, der kann sogar zum Freund am anderen Ende der Stadt hinjoggen. Dass die Hygiene dann etwas darunter leidet, muss dafür allerdings in Kauf genommen werden.

Vom übrigen Einstiegsgeld können wir uns glücklicherweise einen Drahtesel leisten und radeln so durch die Stadt. Das erleichtert das Vorankommen zumindest etwas und ist dabei deutlich günstiger als ein Taxi, was man natürlich dennoch nutzen kann. Die Gemeinschaftsgrundstücke sind vielseitig nutzbar. Da wäre der Park inmitten der Innenstadt, wo man grillen kann und etliche Sims trifft. Das Fitnessstudio, das uns gesund hält, solange wir uns noch keine eigenen Geräte leisten können, oder die einzelnen Shops, wo wir uns neue Kleidung oder Bücher kaufen, die uns so manch einen Bonus bringen. An den Arbeitsstätten halten wir uns während der Arbeitszeit auf. Darin „verschwinden" unsere Sims, während wir unser täglich Brot verdienen.

Die Sims 3 - Lifetime Wish Trailer
Dieser Trailer geht auf die Lebensträume und -wünsche eurer Sims in Die Sims 3 näher ein.

Allerdings können wir während der Arbeitszeit festlegen, wie intensiv wir arbeiten möchten. Stehen wir kurz vor der Beförderung, dann können wir unserem Chef in den Allerwertesten kriechen. War die letzte Nacht mal wieder besonders hart, so entscheiden wir uns, dass wir heute die Füße auf den Tisch legen und es etwas ruhiger angehen lassen. Hier gibt es knapp ein halbes dutzend Optionen, die auch mal das eine oder andere Zufallsereignis mit sich bringen. Schleimen wir uns zum Beispiel permanent beim Chef ein, dann möchte dieser vielleicht auch mal in seiner Freizeit etwas mit uns machen. Aber die Kollegen sehen das gar nicht gerne und spielen uns einen unschönen Streich.

Ein Leben mit schier unendlichen Möglichkeiten

Was bei Die Sims 3 schnell deutlich wird, sind die enormen Möglichkeiten, die das Spiel mit sich bringt. Wer einen der Vorgänger gespielt hat, der wird sich zu Beginn denken, dass sich eigentlich gar nicht so viel verändert hat. Ja und nein. Maxis setzt auf die bewährte Spielmechanik und bringt diese mit kleinen, aber feinen Veränderungen auf ein neues Level. Bei Die Sims 3 gibt es so viel zu erzählen, dass ein einzelnes Review eigentlich nicht ausreicht. Deshalb gibt es auch keine überschwänglichen Lobeshymnen auf die Grafik-Engine, die zwar deutlich verbessert wurde und den Titel sehr detailreich in Szene setzt, aber letztendlich nur einen sekundären Faktor im Spiel ausmacht. Spiegelungen sind sehr schön geworden, die Emotionen der Sims werden glaubhaft dargestellt und die Welt wirkt lebendig und aktiv.

Aber letzten Endes gestaltet man diese Welt selbst, und das umfangreicher und spannender, als es jemals ein Sim zuvor getan hat. Möchte ich Erfolg in der Arbeit haben und Karriere machen oder doch lieber eine Familie gründen? Möchte ich viele Freunde haben und ein Partylöwe sein? All diese Entscheidungen müssen wir treffen. Das musste der Spieler zwar auch in den Vorgängern tun, aber bei Die Sims 3 ist all dies organischer und durchdachter. So gibt es zum Beispiel etliche Fähigkeiten mehr als in der Vergangenheit. Wir können uns in unserer Sportlichkeit üben, unsere Kunstfertigkeit aufbessern, können unsere Sammelleidenschaft verbessern, passionierter Angler werden oder das Gitarrespielen lernen.

Das sind nur einige der vielen Beispiele, denen Maxis nun alle eigene Talentstufen verliehen hat. Wurden Sachen, wie musizieren und zeichnen, in Die Sims 2 noch unter Kreativität zusammengefasst, so finden sich diese nun als eigene Talente wieder. Das hat zur Folge, dass man deutlich mehr Augenmerk darauf legen muss, was man nun lernen will, denn für alles bleibt keine Zeit. Wer eine gewisse Stufe erreicht hat, der kann sich übrigens auch durch Bücher oder mithilfe anderer Sims weiterbilden. Als guter Koch lerne ich zwar immer ein neues Rezept pro Stufenaufstieg, aber viele Rezepte stehen mir erst zur Verfügung, wenn ich mir Bücher kaufe und diese studiere.

Alternativ darf man auch Kurse besuchen, die einen besser werden lassen und neue Optionen geben. Übrigens kann dies noch ganz andere Vorteile mit sich bringen, denn zu unserer Kochlehrerin aus der Hochschule haben wir inzwischen ein inniges Verhältnis.

Fazit

von Sven Siemen
Die Sims 3 ist jene Fortsetzung, die sich tausende Fans gewünscht haben. Maxis erfindet das Rad nicht neu, sondern entwickelt die Reihe konsequent und logisch weiter. Vor allem die freie Bewegung innerhalb der Stadt macht das Spiel schneller und motiviert zu etlichen Ausflügen. Kleine Änderungen im Charaktersystem und etliche neue Bauoptionen lassen mich Stunden über Stunden am PC verbringen und sorgen dafür, dass ich immer wieder neue Kleinigkeiten entdecken, die meinen Sim weiterbringen. Oftmals erwische ich mich dabei, wie ich lachend am PC sitze, weil mein Sim mal wieder eine Interaktion verbockt hat. Aber auch für zahlreiche Herzschmerzmomente wird Sorge getragen. Schade nur, dass man merkt, dass EA das Geschäftsmodell der Add-ons weiterverfolgen wird, was für den Fan zwar gut klingt, aber zu Beginn immer etwas frustrierend ist. Denn viele Dinge, die man als Die-Sims-2-Spieler inzwischen lieb gewonnen hat, werden erst mit kommenden Add-ons erscheinen. So muss ich bei Die Sims 3 noch auf Haustiere und Jahreszeiten verzichten und der Urlaub fehlt mir auch ein Stückchen. Hier merkt man deutlich, dass man sich Türen für kommende Erweiterungen offen lässt. Hinzu kommen fehlende Verbesserungen, die längst überfällig sind, wie die Wahl der Körpergröße. Dennoch: Die Sims 3 ist eine Lebenssimulation, die unterhaltsam und vielseitig ist. Liebe Männer dieser Welt: Versteckt euch nicht hinter dem Klischee, dass Die Sims ein Frauenspiel ist. Die Sims 3 ist ein Spiel für jedermann – je nachdem, was man daraus macht.

Überblick

Pro

  • enorme Vielzahl an Möglichkeiten
  • endliche eine große Stadt
  • keine Ladebildschirme mehr
  • neues Charaktersystem
  • Gewicht des Sims endlich variierbar ...

Contra

  • … die Größe aber noch immer nicht
  • kein eigener Städtebau mehr
  • Mikromanagement nur wenig vereinfacht

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