Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Diablo III : Teufelswerk?

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Prinzipiell verläuft das Ganze ähnlich wie der Handel beim Online-Auktionshaus Ebay: Ihr zahlt bei Erstellung der Auktion eine kleine Gebühr an Blizzard, dann können die anderen Spieler Gebote abgeben und wenn ihr die Aktion beendet, streicht ihr das Geld ein, wobei ihr jedoch dann noch einmal einen kleinen Teil des Erlöses an Blizzard abzdrücken müsst. Natürlich wird dabei nicht direkt mit echten Euros, Dollars oder anderen Währungen gehandelt, sondern mit einer virtuellen Währung. Diese könnt ihr dann im Blizzard-Shop verwenden, um euch dort Spiele oder andere Dinge zu kaufen. Ihr werdet das virtuelle Geld jedoch auch bei einem noch nicht näher genannten Drittanbieter gegen echtes Bares umtauschen können. Wir gehen davon aus, dass dabei aber nochmal eine kleine Gebühr fällig wird.

Neue Goldgrube für Chinafarmer?

Ganz plakativ ausgedrückt könnte man also sagen: Wer sich geschickt anstellt und viel Zeit in Diablo III reinsteckt, kann sich so einen netten kleinen Nebenverdienst erarbeiten. Allerdings sehen das längst nicht alle Spieler so. Liest man sich die Kommentare in diversen Fanforen durch, fällt schnell auf, dass oft immer ein ganz klares Argument gegen das neue Auktionhaus genannt wird: „Den Chinafarmern wird deren Arbeit so noch leichter gemacht.“

Nun, was soll man dazu sagen? Chinafarmer sind ein echtes Problem im Zeitalter der Online-Rollenspiele, World of WarCraft hat diesen Begriff mehr oder weniger geprägt. Dabeihandelt es sich um Personen, die beruflich Online-Rollenspiele spielen, nur um in möglichst kurzer Zeit viel virtuelles Gold zu sammeln, um dieses dann auf Internetseiten für echtes Geld zu verkaufen. Auch der Handel mit Items oder ganzen Charakteren, die voll ausgestattet sind mit den besten Waffen und Rüstungen, ist in den letzten Jahren richtig aufgeblüht. Den Anbietern der Spiele gefällt das, in den meisten Fällen zumindest, nicht wirklich. Doch so richtig etwas gegen die Goldfarmer zu unternehmen, ist nicht gerade leicht.

Kontrolle und Gewinn

Der große Vorteil von Blizzard ist natürlich ersichtlich: Sie haben nun einfach viel mehr Kontrolle darüber, was wie hoch und wie viel gehandelt wird. Und wenn die Sache mit den Chinafarmern zu sehr ausartet, kann Blizzard diesen einen Riegel vorschieben. Würden sie das neue Auktionshaus nicht einführen, würden die Chinafarmer weiterhin über ihre eigenen Seiten oder via Ebay Handel betreiben. Im Prinzip wird also nur der Standort des Geschehens dahin verlegt, wo Blizzard selbst handeln kann, ohne große Vorbereitungen treffen zu müssen. Zum anderen verdienen sie aber natürlich auch Geld. Das mag viele Spieler wieder ärgern, denn wenn ein Entwickler oder Publisher neue Wege bestreitet, um neben den Einnahmen durch den Verkauf eines Spiels noch zusätzlich Gewinn zu machen, dann wird dies ja häufig direkt negativ betrachtet – aus Prinzip.

Allerdings muss bei Diablo III ja auch der Serverbetrieb finanziert werden und wenn das Spiel ähnlich erfolgreich wird wie sein Vorgänger, dann laufen die Server mindestens elf Jahre lang. Zwar kann man davon ausgehen, dass Blizzard die Kosten auch so finanzieren könnte, allerdings kann man einem wirtschaftlich handelnden Unternehmen es auch nicht wirklich übel nehmen, wenn es noch etwas mehr verdienen will. Außerdem sind die Gebühren für Auktionen nur fair: Schließlich handeln die Spieler dann mit Inhalten, die Blizzard kreiert hat, in einer Umgebung, die Blizzard erstellt hat und die Blizzard pflegt. Außerdem würden sich viele Spieler vermutlich noch mehr aufregen, wenn es anstatt des Auktionshauses Abo-Gebühren geben würde, die sie zahlen müssten, um das Spiel überhaupt spielen zu können.

Grundsätzlich kann man sagen: Das neue Auktionshaus bringt eigentlich keine Probleme mit sich. Wer meint, dass die Spielbalance dadurch zerstört wird, dürfte im Unrecht liegen. Schließlich kann sich jeder Spieler jedes Item auch normal erarbeiten. Es kann jedoch passieren, dass die richtig guten Waffen und Rüstungen künftig wohl nur noch im Echtgeld-Auktionshaus verkauft und im normalen Aktionshaus gar nicht mehr zu finden sein werden. Doch dann wird euch schließlich die Wahl gelassen, ob ihr echtes Geld in euren Charakter investieren oder euch lieber alles auf eigene Faust erkämpfen wollt. Und wer sich zu den richtigen Hardcore-Spielern zählt und total gegen das neue System ist, der kann den Hardcore-Modus spielen. Dort wird es nämlich nur das normale Auktionshaus geben.

Kommentarezum Artikel