Preview - Deus Ex: Human Revolution : Wir basteln uns einen Superhelden
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Die Controller-Belegung ist eher suboptimal, da sie in einigen Bereichen vom gewohnten Shooter-Standard abweicht. So liegt die Taste für Deckung auf dem linken Trigger und wer über die Kimme zielen will, muss den rechten Stick drücken. Das Feuern aus der Deckung heraus wirkt hingegen etwas holprig und es kommt immer mal wieder vor, dass Adam nicht genau das macht, was ihr eigentlich gerade wolltet. Hier besteht auf jeden Fall noch Nachbesserungsbedarf.
Baustelle: künstliche Intelligenz
Das Deckungssystem erlaubt es, dass ihr ungesehen durch die Levels schleicht. Überhaupt lohnt es sich, nach alternativen Wegen Ausschau zu halten, denn die Umgebungen sind gespickt mit Möglichkeiten. So könnt ihr hinter Kisten entlangschleichen, durch Schächte krabbeln, mit Sprung-Augmentierung auf höhere Ebenen wechseln, Kameras umgehen, durch Hacken Kameras aus- oder Geschütze anschalten und vieles mehr. Ihr bekommt eine Menge Gelegenheiten, die KI auszutricksen, etwa indem ihr Wachen ablenkt oder erledigte Gegner versteckt.
Die KI wiederum ist derzeit noch das große Sorgenkind des Spiels. Mal agieren die Gegner wirklich clever, reagieren auf Geräusche und Bewegungen und kreisen euch geschickt ein. Dann wieder verhalten sie sich dumm wie eine Rolle Klopapier und stehen regungslos direkt vor euch oder stolpern der Reihe nach wie die Enten über eure Füße. So gab es zum Beispiel eine Szene, in der wir einen Gegner aus einem Nebenraum immer wieder anschossen, er aber trotzdem nach wenigen Sekunden wieder den Status von „alarmiert" in „misstrauisch" wechselte.
Bei der Verhaltenslogik hapert es noch an einigen Ecken. Auf der anderen Seite gab es aber auch unfaire Momente, als beispielsweise die KI durch einen Metallboden unseren flüsterleisen Stealthkill trotzdem mit Alarm quittierte oder uns zielgenau Granaten zwischen die Füße warf, ohne auch nur im Ansatz wissen zu können, wo wir uns gerade aufhalten. Also, liebe Jungs von Eidos: da muss noch kräftig nachgebessert werden.
Schöne neue Zukunftswelt?
Die Spielwelt an sich hinterließ ebenfalls einen noch durchwachsenen Eindruck. Der in unserer Version begehbare Teil von Chicago war recht klein und bestand aus nur wenigen Straßenblöcken, voll mit Klon-NPCs und immer gleichen Gebäuden. Die Texturen wirken insgesamt schwach und verwaschen und von der herrlichen Qualität der Trailer war in den unscharfen Zwischensequenzen nur wenig zu erkennen. Zwar fehlt es nicht mal unbedingt an Details, aber deren Umsetzung ist in Summe enttäuschend. Immerhin: Das irritierende Kantenleuchten nutzbarer Objekte kann nun in den Optionen deaktiviert werden, danke dafür.
Positiv hingegen ist die gute deutsche Sprachausgabe, zumal so ziemlich jeder NPC auch etwas zu sagen hat. Und es gibt viel zu entdecken, da euch oft PDAs mit Passwörtern und Informationen, aber auch E-Books und Zeitungen in die Hände fallen, was die Spielwelt insgesamt etwas glaubwürdiger macht. Sehr gelungen ist auch die Hintergrundmusik, die sehr gut zum Blade-Runner-ähnlichen Szenario passt.
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