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Test - Herr der Ringe : Herr der Ringe

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Herr der Ringe
Sonnenuntergang am See.

Bei Schwindelanfällen fragen sie nicht ihren Arzt, sondern die Entwickler
Auch wenn sich das Unterfangen in Mittelerde recht simpel anhört, hat es doch seine Tücken. Die liegen jedoch nicht in einem viel zu hohen Schwierigkeitsgrad, den 'Der Herr der Ringe: Die Gefährten' nun wirklich nicht besitzt, sondern an der miserablen Steuerung. Während Kämpfe normalerweise dank eines zielsicheren Bogens und einer Handvoll Zaubersprüche innerhalb von Sekunden für euch gewonnen werden, habt ihr bei der Orientierung schon nach kurzer Zeit so eure Mühe. Der Blickwinkel des jeweiligen Protagonisten wird nämlich mittels der Maus gesteuert. Vor allem in Moria stehen euch so permanent irgendwelche Mauern und Säulen im Weg. Selbst wenn ihr im Optionsmenü die Mausempfindlichkeit auf das Minimum verringert, dreht sich euer Alter Ego manchmal schneller, als ihr schauen könnt. Möchtet ihr mit Frodo allerdings auf einen Baum steigen oder einfach nur einige Schritte zur Seite treten, tippelt der in winzig kleinen, hakeligen Schritten, was ziemlich nervig wird.

Herr der Ringe
Das haut den stärksten Zauberer um.

Kenn ich die?
Grafisch gibt es aus Mittelerde auch nicht viel Gutes zu berichten. Zwar sehen die Häuser in Hobbingen und Wasserau recht niedlich aus, doch gibt es im gesamten Spiel etliche Grafikfehler, die keine rechte Freude aufkommen lassen. Auch mit einer entsprechenden Sichtweite wurde gespart, was zur Folge hat, dass ihr Gegner nicht immer auf große Distanzen sehen könnt und euch das Geschehen oft wie im Nebel vorkommt. Auch wenn ein Großteil in dunklen Gebieten wie Moria spielt, stellt sich die Frage, warum die Entwickler ihren Titel teilweise dermaßen düster gestaltet haben, dass ihr kaum die Hand vor Augen seht, geschweige denn eure Gegner. Bei einer Schar schwarzer Wölfe vor einem fast schwarzen Hintergrund wirkt das einfach nicht durchdacht. Mit Spezialeffekten wird, zum Leidwesen aller Fans des Kinostreifens, größtenteils ebenfalls gespart. Hier ein Feuer, da ein Zauberspruch. Da kann jeder mittelmäßige Titel heutzutage mehr leisten. Und schließlich sind da noch die Charaktere, die in ihrer Einzigartigkeit den Charme der Bücher ausmachen. Außer Galadriel haben die Figuren meistens die optische Ausstrahlung eines David Hasselhoff, nachdem er eine Minibar geleert hat.

Herr der Ringe
Noch hat Frodo gut reden.

Die Hörner von Mordor
Ein wahrer Lichtblick ist der Sound. Nicht nur die Sprecher retten vieles, auch die permanent wechselnde Musik mit ihren orchestralen Klängen kann auf der ganzen Linie überzeugen. Die Flora und Fauna rund um Wasserau klingt so lebendig, als stündet ihr direkt in der blühenden Landschaft.

(K)ein Ring sie alle zu binden
Neben den Schnitzern in Sachen Grafik und der verkorksten Steuerung gibt es noch zwei weitere Kritikpunkte. Leider haben die Macher von Vivendi weder an eine vernünftige KI, noch einen Multiplayer-Modus gedacht. Während letzteres sich noch verschmerzen lässt, können euch bei der mangelnden Intelligenz eurer Widersacher fast die Tränen kommen. Leichter austricksen konntet ihr eure Feinde schon lange nicht mehr.

 

Fazit

von Marc Heiland
Schade Vivendi. Mit 'Der Herr der Ringe: Die Gefährten' wurde mal wieder gezeigt, dass nicht jedes Buch und jeder Film gut konvertiert werden kann. Auch wenn viele Elemente aus dem Tolkien-Band übernommen worden sind, machen die polygonarme Grafik, die hakelige Steuerung und eine KI in Toastbrotnähe vieles zunichte. Es hätte so schön werden können. Sollten sich die Entwickler Gedanken über eine PC-Umsetzung der anderen beiden Bände machen, bleibt nur zu hoffen, dass sie aus ihren Fehlern lernen. Tollkien-Fans sollten sich lieber auf den zweiten Kinofilm freuen, alle 'Hack and Slay'-Fetischisten können vor einem möglichen Kauf erst einmal die Demo anspielen.  

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