Test - Deadlight : Limbo trifft Walking Dead
- X360
Aussichtslos
Gefahren lauern überall. Haben die Schatten euch einmal entdeckt, nehmen sie sofort die Verfolgung auf. Während ihr am Anfang die Beine in die Hand nehmt, kommt es im späteren Spielverlauf vermehrt zum Kampf um Leben und Tod. Die Axt zu schwingen verbraucht genauso wie das Klettern Ausdauer. Um die Zombies endgültig zu vernichten, müsst ihr ordentlich zuschlagen, wenn die untote Brut am Boden liegt. Sonst stehen die Zombies wieder auf. Alternativ reicht auch ein präziser Schuss in den Kopf. Da ihr aber nur wenig Munition habt und das Zielen mit dem rechten Analog-Stick Präzision erfordert, werdet ihr euch oft im Nahkampf wiederfinden. Eine Zwille gibt es auch, sie dient allerdings ausschließlich dazu, nicht erreichbare Mechanismen zu aktivieren.
Die Kämpfe gegen die Zombies sind in Deadlight allerdings kein Glanzstück. Zwar kann Randall die Schatten anlocken, um sie in Fallen oder Abgründe zu lotsen, kommt es jedoch zur Auseinandersetzung, stellt sich der Familienvater plump an. Die Steuerung mit der Axt ist steif, die Bewegungen sind träge. Habt ihr keine Ausdauer mehr, verfärbt sich zwar der Bildschirm und ihr führt Angriffe etwas langsamer aus, trotzdem werdet ihr für das Verschwenden eurer Kondition nicht richtig bestraft. Ihr könnt weiterhin die Untoten verprügeln. Da eure Gegner auch oftmals aus dem Hintergrund auftauchen, ist es für euch sehr schwer abzuschätzen, wann sie tatsächlich auf eurer Ebene sind und ihr sie treffen könnt. So passiert es, dass ihr unabsichtlich mit der Axt danebenschlagt, nur um Sekunden später von den Zombies gepackt zu werden. Dann müsst ihr auf die B-Taste hämmern, damit ihr nicht getötet werdet.
Aus Fehlern lernen
Euer zweiter Feind ist die Spielumgebung an sich. Gerade ab dem zweiten Akt lauern Fallen an jeder Ecke. Ihr werdet viele Tode sterben. Nicht, weil Deadlight einen besonders hohen Schwierigkeitsgrad besitzt, sondern ihr oft unwissend ins Verderben rennt. Gerade am Ende des Spiels gibt es viele Szenen, die eure Nerven auf die Probe stellen. Es ist ziemlich frustrierend, wenn ihr eine längere Passage erfolgreich absolviert habt, um dann am Ende beispielsweise von einem großen Dachziegel erschlagen zu werden. Auch hier erinnert das Action-Adventure an berühmte Genre-Klassiker. Dankenswerterweise sind die Rücksetzpunkte überwiegend fair verteilt.
Auch wenn ihr oftmals ungewollt in Fallen tappt, überzeugt die lineare Spielwelt. Nicht nur visuell verschlägt es euch an abwechslungsreiche Orte: Mal seid ihr in einer mit Fallen gespickten Kanalisation unterwegs, mal flieht ihr über Seattles Dächern vor einem Kampfhubschrauber. In der relativ knapp bemessenen Spielzeit seid ihr ohnehin nicht lange an einem Ort, sodass keine Langeweile aufkommt.
Bildgewaltig
Auch wenn es sich bei Deadlight "nur" um einen Xbox-Live-Arcade-Titel handelt, ist das Action-Adventure eine kleine Grafikperle. Dank der Unreal Engine 3.5 waren die Enwickler von Tequila Works in der Lage, überaus ansprechende Umgebungen zu erschaffen. Besonders schick sind die vielen kleinen Details, die sowohl im Hinter- als auch im Vordergrund zu sehen sind. Die Charaktere, allen voran Randall, bewegen sich geschmeidig und realistisch durch die Gegend.
Die musikalische Untermalung hält sich weitgehend im Hintergrund. Nur manchmal und besonders beim Finale trumpfen bedrohliche elektronische Klänge auf. Diese passen aber sehr gut zum Endzeitszenario. Die englische Sprachausgabe ist sehr gut, auch wenn Randall manchmal ein wenig gezwungen klingt. Man könnte fast vermuten, der kanadischer Familienvater würde von David Hayter gesprochen, der auch Solid Snake seine Stimme lieh. Eine deutsche Sprachausgabe gibt es nicht, dafür übersetzte Texte und Untertitel.
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