Test - Dead Space 3 : Aller schrecklichen Dinge sind drei
- PS3
- X360
Ballert ihr euch gerade mal nicht durch hirnlose Horden, rückt wieder das taktischere Abschießen der Gliedmaßen in den Vordergrund und führt einem vor Augen, wie gut Dead Space sein kann. Die große Neuerung des dritten Teils ist diesbezüglich nur, dass bestimmte Monsterarten eingeführt werden, bei denen nicht mal mehr auf diese wichtige Serienstärke wert gelegt wird. Dazu zählen sowohl bestimmte Hordentypen als auch menschliche Angreifer. Zumindest entsteht durch die häufige Munitionsknappheit ein klein wenig Spannung während der größeren Gefechte. Die richtige Wahl der Waffe – und damit euch eures Munitionsverbrauchs – ist also nach wie vor entscheidend.
Werkstunde
Ignoriert ihr ab und zu den wegweisenden Locator und sammelt fleißig auch neben der Hauptroute versteckte Bauteile und Upgrade-Platinen ein, lohnt sich ein Besuch der neuen Werkbanken. Dort modifiziert ihr vorhandene Waffen, erstellt mittels Bauplänen neue oder nehmt alte Waffen auseinander, um deren Bauteile wiederzuverwenden. Ebenfalls möglich ist das Basteln von wichtigen Gegenständen wie Health Packs oder Munition. Mitnehmen könnt ihr immer nur maximal zwei Waffen gleichzeitig, deshalb solltet ihr die restlichen im Safe der Werkbank aufbewahren. Das alles ist sehr durchdacht und das Experimentieren und Erfinden neuer Waffen macht Laune, doch stimmt das Waffen-Pacing im Spielverlauf nicht.
Um mit den stärker werdenden Nekromorphs mithalten zu können, verbraucht ihr viele Bauteile bereits zur Verbesserung eurer Anzüge und der Einstiegswaffen wie beispielsweise dem Plasma-Cutter. Wagt ihr euch später an Neukreationen, sind diese zudem automatisch erst mal zu schwach, als dass ihr damit lange überleben könntet. Also müssen auch diese von Grund auf nachgebessert werden – was wieder jede Menge Bauteile kostet, die euch beim ersten Durchspielen schlicht an allen Ecken und Enden fehlen. Die bereits deutlich stärkeren Einstiegswaffen hierfür wieder auseinanderzunehmen, ist nicht nur umständlich, sondern demotiviert regelrecht, da man nie weiß, ob die neue Waffe nach den Verbesserungen überhaupt an die alte, nun demontierte heranreichen wird – und für allzu waghalsige Experimente in dieser Richtung bestrafen euch spätestens die knackigen Bosse und kräftigeren Standardgegner ohne Gnade.
Toter Raum im Geldbeutel
Hinzu kommt neben den eigenen Kreationen die lange Liste der meist sehr effektiven Baupläne, die euch das gesamte Spiel über zur Nutzung der Mikrotransaktionen verführen will. Ja, richtig gelesen: Dead Space 3 beinhaltet die Möglichkeit, für Realgeld Ressourcen nachzukaufen, um all die schönen Waffen bauen zu können, die ihr sonst nur mit viel stumpfem Grinden in Form von Sammelrobotern verfügbar machen könnt.
Es ist also durchaus möglich, ohne die Mikrotransaktionen genug Bauteile für all eure Waffenträume zu finden. Und auch ohne die besseren Waffen sind die, die ihr zumindest spät – wenn auch für unser Empfinden zu spät – im Spiel noch erhaltet, stark genug, damit ihr das Spiel schaffen könnt. Doch Visceral teasern euch stundenlang geschickt an und man wird das Gefühl nicht los, dass ohne die Mikrotransaktionen in all diesen Stunden weitaus mehr Waffenabwechslung möglich gewesen wäre, was durch die künstliche Verknappung nun verhindert wird. Zum Testzeitpunkt war das Nutzen der Mikrotransaktionen noch nicht möglich, deshalb kann an dieser Stelle noch nicht beurteilt werden, inwieweit sich gekaufte Waffen auf den ansonsten herausfordernden Schwierigkeitsgrad auswirken.
„Access Inventory!“
Ähnlich deplatziert wie Viscerals Griff in die Spieler-Portemonnaies wirkt die Kinect-Integration per Sprachbefehlen. Wir haben es in der englischsprachigen Version ausprobiert und es funktioniert, aber Dead Space 3 verzeiht keine Verzögerungen und ein Tastendruck ist nun mal immer schneller als Kinects Spracherkennung. Selbst der Griff ins Inventar ging uns beim Testen flotter von der Hand als aus dem Munde. Die visuelle Präsentation des Inventars sowie aller daran angehängter In-Game-Menüs und NPC-Video-Chats ist nach wie vor grandios – obwohl das Betrachten einen durch den heruntergeschraubten Grusel nun nicht mehr so nervös macht wie in den Vorgängern.
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