Test - Darksiders : Das Warten hat ein Ende
- PC
Abenteuer und Denken als Erlösung
Ist Darksiders also nur ein mittelmäßiges Spiel mit Endzeitstimmung? Nein, denn jetzt kommt der Zelda-Faktor hinzu. Im Laufe des Spiels sammelt ihr allerlei Ausrüstungsgegenstände, beispielsweise eine Klinge, einen „Leereläufer" oder eine Maske. Mit diesen Werkzeugen löst ihr die unterschiedlichsten Rätsel: Die Klinge lässt sich wie ein Bumerang werfen, womit ihr weit entfernte Ziele erreicht. Der Leereläufer erzeugt Portale, die genau wie in Valves gleichnamigem Spiel ein Teleportertor zwischen zwei entfernten Punkten eröffnen. Die Maske macht Dinge aus dem Schattenreich sichtbar, die Normalsterbliche nicht sehen können.
Dazu kommen besondere Fähigkeiten: dass ihr beispielsweise nach einem Sprung langsam zu Boden gleitet oder mittels Chronosphären für einen kurzen Augenblick die Zeit verlangsamt. Das Spiel-Design erinnert ebenfalls an Zelda, da ihr nahtlos von einem Areal zum nächsten pilgert und durch mehrere Stockwerke tiefe Dungeons streift. In einer Hinsicht ist Darksiders sogar besser als das legendäre Vorbild: Die Spielwelt wirkt nicht wie aus einem Baukasten. Trotz der Stockwerkeinteilung sind die einzelnen Gebiete extrem unterschiedlich geraten, sowohl in Sachen Aufbau als auch bei der Umgebungsarchitektur.
Vigil Games erreichen bei den Rätseln eine hervorragende Balance zwischen nicht zu leicht und nicht zu schwer. Ihr müsst definitiv mehr Grübeln als in God of War, aber keine echten Gehirnverdreher befürchten, bei denen ihr am liebsten das Handtuch werfen würdet. Auch wisst ihr dank der übersichtlich angelegten Areale immer, was als Nächstes zu tun ist. Gleichzeitig weckt die Spielwelt den Erforscher in euch: Es lohnt sich durchaus, mit neuen Ausrüstungsgegenständen ältere Gebiete abzuklappern und ein paar geheime Nischen zu entdecken.
Die äußere Hülle
Grafisch und technisch kommt das Spiel eigentlich "nur" ein Jahr zu spät, zynisch formuliert. Uncharted 2 ist und bleibt der Meister in Sachen optischer Opulenz. Abseits davon sieht die Welt von Darksiders ansprechend, beklemmend und düster aus. Die großartige Kulisse und die liebevoll erstellte Spielwelt machen einen guten Eindruck. Allerdings merkt man der Grafik an, dass es sich um einen schon etwas älteren Konsolentitel handelt. Zwar wurde die Grafik ordentlich umgesetzt und die Texturen sehen um einiges besser aus als auf den Konsolen, aber von höheren PC-Standards ist Darksiders weit entfernt. Immerhin: Die Angelegenheit geht weitgehend ruckelfrei über die Bühne und das lästige Tearing der Konsolenvarianten bleibt aus.
Die Musik ist aufwendig produziert, es fehlt aber an erinnerungswürdigen Melodien. Sie erledigt ihre Arbeit zur Unterstützung der Atmosphäre, nicht mehr und nicht weniger. Der Sound ist sehr krachend und laut, was auf Kosten der Feinheiten geht. Anders ausgedrückt: Oft hört ihr beim Kämpfen immer den gleichen "Krach". Die Sprachausgabe ist solide, jedoch aufgrund der mittelmäßigen Dialoge ohne echte Höhepunkte.
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