Test - Dark Souls : Tot und Spaß dabei
- PC
Nichts Neues in Lordran
Aus einer Kerkerzelle gelingt uns die Flucht und wir befinden uns im Land der Untoten. Unser Protagonist stürzt sich nun in das Abenteuer, die Welt vom Bösen zu säubern.
Die Geschichte ist nicht sehr einfallsreich, weiß sich aber mit versteckten Hinweisen bei Beschreibungen von Gegenständen und Dialogen mit NPCs gekonnt zu präsentieren. Auf Zwischensequenzen oder dergleichen, wo die Handlung wie Fastfood aufgetischt wird, wurde verzichtet. In Erinnerung bleiben euch sowieso nur die Anekdoten, wie ihr diesen oder jenen Gegner bezwungen habt.
Da stehen wir nun mit einem Schwert bewaffnet im freien Feld und wissen nicht, wohin wir gehen sollen. Wir erkunden die Umgebung und saugen sofort die dichte Atmosphäre auf. Ein atemloser Blick in die Weite, über die felsigen Landschaften und die monumentalen Bauten – die Präsentation stimmt. Alles um uns herum wirkt kalt, leblos, geradezu distanziert. Die Hintergrundmusik drängt sich ebenfalls nicht auf. Die Stimmung vermittelt von der ersten Sekunde an, dass ihr euch den Pfad selbst suchen müsst und die Richtung nicht vorgegeben bekommt. Dark Souls ist völlig frei. Es gibt keine Zwänge, jeder Pixel am Horizont ist erreichbar. Lediglich Gegner halten euch vom Erkunden ab.
Ihr seid gestorben
Diese Gegner sind es, die Bewohner der Welt, die Dark Souls mit seinem hervorragenden Kampfsystem zu einem einzigartigen Spielerlebnis machen. Jeder Grashalm in diesem Action-Rollenspiel kann im übertragenen Sinn zu einer Bedrohung werden. Die anfangs zu erledigenden Skelette parieren mit Schild und anschließender Schwertattacke so gnadenlos, dass die Verzweiflung nahe ist. Wie soll man diese Schergen denn nur bezwingen? Der Schriftzug „Ihr seid gestorben“ wird euch während des Spielverlaufs ein treuer Gefährte sein.
Die Skelette mit Dauergeklicke der Angriffstaste zu besiegen, ist also nicht möglich. In etlichen Versuchen erlernt ihr das Kampfsystem und traut euch in die Offensive. Keine stärkere Waffe und kein verbesserter Schild haben zum Erfolg beigetragen, sondern das Verinnerlichen der Kampfroutinen. Ihr verbessert euch, und das ist ein erhabenes Glücksgefühl, wie es eben nur noch selten durch Spiele vermittelt wird. Die Skelette werden später von untoten Zombiegestalten abgelöst - ein neuer Gegnertyp, der mit ganz anderen Taktiken aufwartet. Die Erkenntnis reift nach etlichen Toden, dass plumpes Vordringen keinen Erfolg bringt. Langsames, bedachtes Vorgehen ist wesentlich effektiver und führt eher zum Sieg. Den Schild immer hochzuhalten, gehört genauso zum Pflichtprogramm. Allerdings ist das keine Garantie für einen Triumph.
Blut, Schweiß und Tränen
Dark Souls ist von Anfang bis Ende ein beinhartes, erbarmungsloses Spiel und selbst wenn die verwesten Ungestalten künftig kein Problem mehr darstellen, so sollten sie nie unterschätzt werden. Wenn doch, landet der Held direkt wieder an einem Leuchtfeuer. Leuchtfeuer sind Rastplätze und zugleich Speicherpunkte. Dort könnt ihr Heiltränke auffüllen und eure Ausrüstungen reparieren. Dark Souls wäre nicht Dark Souls, wenn es dabei nicht einen Nachteil gäbe: Jeder vorher niedergestreckte normale Feind wird an seinem Platz wiederbelebt.
Das vergossene Blut, der Schweiß und die Tränen beim Erledigen von Bossgegnern sind dagegen nicht umsonst gewesen, diese erscheinen nicht erneut.
Für erschlagene Widersacher erhaltet ihr Seelen, die im Spiel die Universalwährung für Ausrüstung, Waffen und Gegenstände darstellen. Im Falle eures Todes wird euer Beutel mit wertvollen Seelen an der Stelle eures Dahinscheidens liegen gelassen. Ihr habt nur eine Chance, das Verdiente wieder einzusammeln. Solltet ihr auf dem Weg dorthin wieder scheitern, ist das bis dahin Eingesammelte für immer verloren. Einen Spielstand zu laden, ist nicht möglich, es gibt nämlich nur einen. Hach, Dark Souls, du bist so herrlich grausam. Grausam gut!
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