Test - Cognition: An Erica Reed Thriller - Episode 1 The Hangman : Übernatürliche Mördersuche
- PC
Auch die übernatürlichen Fähigkeiten Reeds sind vom Ansatz her positiv und entwickeln sich gar innerhalb von The Hangman. So müsst ihr später besonders gut verdrängte Erinnerungen aufspüren, indem ihr eure Gedanken auf drei zusammenhängende Objekte konzentriert. Das mag sich jetzt nach pseudoesoterischem Quatsch anhören, jedoch passt die Idee hervorragend zum Konzept eines Point-&-Click-Adventures.
Dröge Rätsel
Leider ist das Spiel-Design weniger gelungen: Die Rätsel sind entweder kinderleicht zu lösen oder erfordern einiges an Trial-&-Error-Geschick. Viel zu selten treffen sie die goldene Mitte, deren Lösungssuche Freude macht statt Arbeit. Zudem müsst ihr viel Leerlauf über euch ergehen lassen, womit wir bei der Kehrseite der Spielzeitmedaille wären: Während die Geschichte mehr als genug Stoff für ihr Geld bietet, werdet ihr rein spieltechnisch viel zu oft dazu genötigt, mehrfach von A nach B sowie wieder zurück zu marschieren.
Besonders auffällig ist dies im Rahmen einer Befragung, bei der ihr einem Obdachlosen etwas zu Essen besorgen sollt. Nicht nur, dass der Mann auffallend wählerisch dafür ist, dass er seit Tagen keine echte Mahlzeit zwischen den Zähnen hatte: Er fordert auch gleich hinterher noch etwas Süßes, bevor er eure Fragen beantwortet. Und auch im Anschluss müsst ihr die Befragung ständig unterbrechen, weil ihr alle paar Sekunden ernüchtert feststellt, dass euch irgendwelche wichtigen Objekte fehlen.
Missglückte Steuerung
Regelrecht misslungen ist die Steuerung, gerade in Anbetracht der landläufig bewährten Point-&-Click-Mechanik. Die Handhabung des Inventars fühlt sich fummelig an und die Anwendung Reeds übernatürlicher Fähigkeiten erfordert ein bis zwei Klicks mehr, als es eigentlich notwendig wäre. Zu guter Letzt dürft ihr gefühlt nur die Hälfte aller Dialoge abbrechen, wobei es dezent nach Willkür riecht, in welchen Fällen es erlaubt ist und in welchen nicht.
Optisch macht Cognition einen soliden Eindruck: Die Grafik profitiert vom Cel-Shading-Stil, der einige Schwächen bei den Animationen geschickt kaschiert. Während die Musikuntermalung aufgrund ihrer Kompositionen besonders positiv hervorsticht, ist die Qualität der Sprachausgabe weniger gelungen. Zwar geben sich die Sprecher alle Mühe, jedoch hören sich die Aufnahmen besonders in den ersten Szenen blechern und damit unnatürlich an.
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