Test - Codename Panzers: Cold War : Hausmannskost für Strategiehungrige
- PC
Das liegt vor allem daran, dass es keinen Basisbau gibt und man oftmals auf die vorgegebenen Einheiten angewiesen ist. Zwar kann man in manchen Missionen mithilfe von zuvor eroberten Landeplätzen Nachschub anfordern. Das setzt jedoch genügend Prestigepunkte voraus, die man wiederum ausschließlich im Kampf gewinnt. Apropos Punkte: Die Einheiten gewinnen mit jedem Sieg an Erfahrung und werden im Verlauf der Kampagne immer stärker. Sie verursachen mehr Schaden und stecken auch mehr davon ein. Auf diese Veteranen sollte man also stets einen Blick haben, zudem kann man sie in die nächste Mission mitnehmen.
Ebenfalls interessant ist die Möglichkeit, seine Fahrzeuge, etwa Panzer, Jeeps und Transporter, mit individuellen Upgrades zu bestücken. So könnt ihr euren Panzern beispielsweise einen Flammenwerfer verpassen, um Infanteristen zu brutzeln, oder ihnen einen stärkeren Motor für mehr Geschwindigkeit spendieren. Des Weiteren spielen Wetter und Tageszeit eine nicht unwichtige Rolle, da sie Einfluss auf das Verhalten der Einheiten haben. Bei Regen kommen Panzer auf matschigem Untergrund nicht so schnell voran wie bei trockenen Bedingungen.
Das alles sind gute Ideen, die für sich gesehen auch funktionieren. Dennoch will der letzte Funke nicht so recht überspringen. Trotz Abwechslung beim Missionsdesign und Einheitenmanagement fühlt sich alles irgendwie gleich an. Ob man nun Soldaten befreit oder Konvois eskortiert - alles wird im selben Trott, in derselben Routine präsentiert. Es fehlen die echten Highlights. Man mag sich nicht so recht mit den Figuren identifizieren und es mangelt - wie weiter oben beschrieben - etwas an Atmosphäre.
Mehr Spaß im Netz
Das klingt jetzt deutlich negativer, als es gemeint ist, denn Codename Panzers: Cold War ist trotz dieser Kritik ein gutes Strategiespiel, das wenig wirklich falsch macht. Es sind eher Kleinigkeiten, die das Gesamtbild trüben. Dazu zählt unter anderem die Gegner-KI. Einerseits verschanzen sich Soldaten geschickt hinter Objekten, um aus der Deckung heraus zu agieren. Andererseits lassen sie sich zu panischen Fluchtmanövern hinreißen, die sie mitten in euer Kreuzfeuer führen.
Auch die Physik-Eengine hat Licht- und Schattenseiten: Mal ergötzt ihr euch an den schicken Explosionen und umherfliegenden Trümmern. Wenig später ärgert ihr euch über ruckartig zusammenklappende Wachtürme oder merkwürdig geformte Rauchwolken. Das Motto "eigentlich gut, aber ..." zieht sich durch das ganze Spiel. Grafisch hat Cold War einiges zu bieten, wie hübsche Explosionen und detaillierte Fahrzeugmodelle. Allerdings wirken viele Schlachtfelder zu leb- und trostlos. Die Soundkulisse wartet mit einigen guten Sprachsamples und Pathos-Musik auf, die sich jedoch zu oft wiederholen.
Und was hat der Multiplayer-Part von Codename Panzers: Cold War zu bieten? Bis zu acht Spieler stehen sich via Netzwerk oder Online-Verbindung auf dem Schlachtfeld gegenüber. Die Auswahl der Karten ist gut, könnte jedoch etwas umfangreicher ausfallen. Neben bekannten Modi wie Deathmatch und Domination stehen auch missionsbasierte Einsätze zur Verfügung. Hierbei könnt ihr gemeinsam mit Freunden eine kooperative Mission bestreiten, was durchaus Spaß macht. Allerdings mangelt es diesen Aufträgen etwas an Brisanz und sie fallen im Vergleich mit der Kampagne spürbar ab. Wie gut die Internet- bzw. Lobbyfunktionen sind, konnten wir allerdings noch nicht testen, da zum Zeitpunkt unserer Partien so gut wie nie Leute online zu finden waren.
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