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Preview - Civilization V : Vorsicht, akute Suchtgefahr!

  • PC
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Mit den Staatsmännern der großen Zivilisationen gibt es einiges mehr an Optionen, mal ganz abgesehen von Kriegserklärung oder Friedensvertrag. Der Handel ist schon mal von großer Bedeutung. Es ist fast unmöglich, alle Ressourcen im heimischen Gebiet zu ergattern, demzufolge muss man schon mal mit der ungeliebten Konkurrenz ein Handelsabkommen abschließen. Dabei wird munter gefeilscht und auch umfangreichere Verträge dürft ihr abschließen. Offene Grenzen, Forschungsaustausch und vieles andere mehr sind im Angebot. Aber auch Bündnisse, gemeinsames Vorgehen, Allianzen und Ähnliches sind möglich.

Die KI nutzt diese Möglichkeiten ebenfalls sehr intensiv und so bleibt es nicht aus, dass euch mal Ärger ins Haus steht, wenn ihr ausgerechnet so einem Land den Krieg erklärt, das einen starken Verbündeten hat. Zudem sind nicht alle Staaten erfreut, wenn ihr militärisch zu Werke geht. Da hagelt es schon mal eine Menge Warnungen - bis hin zur gemeinschaftlichen Kriegserklärung der restlichen Welt. Die vermeintlich einfache Übernahme eines Stadtstaats kann da zum bösen Bumerang werden. Unabhängig davon ist die KI sehr daran interessiert, Handel zu treiben und selbst Abkommen zu schließen, was unterm Strich sehr lebendig wirkt. Hier und da hat das System zwar noch kleine Macken, funktioniert aber insgesamt ziemlich gut.

Forschung und Politik

Es gibt also viel zu tun, denn natürlich bleibt der stetige Fortschritt bei den Technologien nicht aus. Außerdem baut ihr Gebäude, die eure Zivilisation vorantreiben, sowohl militärisch als auch wissenschaftlich, kulturell und finanziell. Der Technologiebaum ist gewohnt umfassend und bietet reichlich Projekte, die aufeinander aufbauen. Bei all dem darf man natürlich nicht vergessen, dass die Bevölkerung bei Laune gehalten werden muss, dass genug zu futtern im Haus ist und der Unterhalt der Gebäude auch noch bezahlt werden will. Oftmals hilft nur die Vergrößerung des Reiches, wobei ihr Städte erobern, sie brandschatzen oder als Marionettenstaat am Leben erhalten könnt.

Einige Aspekte, wie Religionen und Spione, sind gnadenlos rausgeflogen, dafür sind die Berater wieder mit im Boot. Mit dabei ist ebenfalls ein System für die soziale Politik, die frühere Modelle von Religion, Regierungsform und Ähnlichem komplett ersetzt. Insgesamt zehn politische Zweige werden geboten, von Tradition über Autokratie bis hin zu Freiheit oder Rationalismus. Hier gibt es jeweils noch eine Handvoll Detailaspekte, die ihr nach und nach erwerben könnt und die euch interessante Boni bringen, angepasst an die Spielweise. Rationalismus bringt beispielsweise Zusatzpunkte bei Wissenschaft und Forschung, während Autokratie euer Militär stärkt.

Bedienerfreundlicher denn je

Die auffälligsten Neuerungen findet ihr aber bei Look und Bedienung. Die Karte überrascht mit schicken 3-D-Landschaften, die sehr homogen und glaubwürdig wirken. Die Menüs wurden ungemein entschlackt, sind sinnvoll angeordnet und liefern statt schnöder Texte sprechende Grafiken, viele Mouse-over-Hinweise und detaillierte Erklärungen. Augenscheinlich hat man in dem Bereich mächtig von der Konsolenfassung Civ Revolution gelernt, und das im positivsten Sinne. Civilization V wirkt um ein Vielfaches übersichtlicher und einstiegsfreundlicher als seine etwas sperrigen Vorgänger. Überflüssiges wurde quasi rausgeworfen, ihr erhaltet im Grunde zu jeder Zeit genau die Informationen, die ihr benötigt.

Es muss aber noch einiges getan werden bis zum 24. September. Denn die KI automatisierbarer Einheiten, wie Bautrupps oder Späher, ist zuweilen noch ziemlich planlos und bei nahezu allen Optionen der Diplomatie gibt es immer wieder Aussetzer. Ferner ist technisch noch nicht alles Gold, was glänzt, vor allem was das Laden von Spielständen und die durchhängende Performance bei längerem Spielen angeht. Aber die Entwickler haben noch viel Zeit und werden diese hoffentlich intensiv nutzen. Worauf wir ebenfalls gespannt sind: der Mehrspielermodus und der Mod-Bereich. Civilization IV war ja ausnehmend modifikationsfreundlich und augenscheinlich wollen die Entwickler dieses dicke Langzeitplus wieder mit aufnehmen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Endlich hat mich wieder das gepackt, was Civilization seinerzeit so unglaublich stark machte und was ich bei den letzten beiden Teilen irgendwie ein bisschen vermisst habe: der Wille, noch eine weitere Runde zu spielen. Und noch eine. Und noch eine. Selbst wenn es die ganze Nacht dauert. Komplexität, gemischt mit sehr guter Bedienbarkeit und immensem Spielspaß – so muss ein Spiel aussehen, das im Jahre 2010 noch mit dem uralten Konzept der rundenbasierten Strategie punkten will. Und genau das ist es, was Civilization V ausmacht. Das Spiel ist um einiges zugänglicher und übersichtlicher geworden, und das tut dem Geschehen in Summe wirklich gut. Bleibt zu hoffen, dass Firaxis noch ein bisschen Feinschliff bei KI und Balancing betreibt und die noch reichlich vorhandenen technischen Macken ausmerzt. Dann stehen langen durchzockten Herbstnächten keine Hindernisse mehr im Wege.

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