Test - Call of Duty: Infinite Warfare : Zurück in die Zukunft
- PS4
Eine feste Institution ist seit vielen Jahren der Multiplayer-Modus. Dieses Jahr geht es auf unterschiedlich großen Karten noch flotter zur Sache. Letztes Jahr wählte man in Black Ops III aus verschiedenen Spezialisten, die entweder eine aktive oder passive Spezialfähigkeit besaßen. Infinite Warfare übernimmt dieses System, nennt es aber Kampfanzug. Die einzigen Unterschiede bestehen darin, dass ihr jetzt sowohl eine aktive als auch eine passive Besonderheit besitzt. Mit der Zeit schaltet ihr für jeden Kampfanzug weitere Alternativen in diesen Bereichen frei.
Hier pocht das Herz
Bei den Spielvarianten sammelte sich über die Jahre eine beeindruckende Auswahl an, die in diesem Jahr von Defender und Frontline erweitertet wird. In Defender kämpft ihr um den Besitz einer tragbaren Drohne. Ähnlich wie in Uplink lässt sich diese Kugel zu Mitspielern oder Gegnern werfen. Letztere Variante eignet sich hervorragend, um den Feind, der nun die Drohne trägt, im Anschluss mit Blei vollzupumpen. Der Träger kann sich nämlich nicht wehren.
Frontline ist eigentlich Team-Deathmatch, soll aber Neulingen den Einstieg in die Multiplayer-Welt von Call of Duty erleichtern. Deshalb hat jedes Team eine Art Basis. Dort steigt ihr ins Spiel ein und verfügt über mehr Lebensenergie. Feinde in der Basis werden als Silhouetten angezeigt. Außerdem gibt es Bonuspunkte, wenn man Gegner außerhalb der Basis erledigt. Dadurch, dass man immer an festen Punkten auf der Karte auftaucht, hat man ein klares Bild davon, von wo der Gegner angreift. Gerade bei der hektischen Action eine dankbare Hilfestellung.
Scrap und Loot
Deutlich mehr haben die Entwickler von Infinity Ward jedoch am eigentlichen Fundament des Multiplayer-Modus geschraubt. Es gibt unterschiedliche Squads, denen ihr beitreten könnt. Eine Zwischensequenz bringt euch diese Truppe näher. Ihr lernt den Anführer kennen und bekommt einen Eindruck von der Stimmung, die in diesem Squad herrscht.
Die verschiedenen Fraktionen haben aber auch spielerischen Nutzen. Erfüllt ihr die simplen Aufgaben eures Kommandanten während eines Matches, steigt ihr mit der Zeit im Rang auf und bekommt so die Chance, einzigartige Objekte freizuschalten. Hier kommen die Waffen ins Spiel. Jede Waffe hat unterschiedliche Seltenheitsstufen. Eine coole Idee, die konsequenter umgesetzt ist als bei Titanfall 2: Da gibt es zwar auch Squads, aber die dienen nur der Optik.
Waffen sind das A und O in Infinite Warfare. Jede Pistole und jedes Gewehr gibt es in mehreren Ausführungen. Neben der normalen Version lassen sich unterschiedlich seltene Prototypen freischalten, die spezielle Besonderheiten haben. Die erhaltet ihr aber nur auf zwei Weisen: Spielt ihr das Spiel, bekommt ihr mit der Zeit Schlüssel. Diese lassen sich wiederum in Kisten umtauschen. Damit habt ihr dann die Chance, neben Skins und Klamotten auch die besonderen Waffen zu ergattern.
Anscheinend braucht derzeit jedes Spiel Kisten. Darin steckt aber auch Salvage: eine Währung, die ihr eintauscht, um eine spezielle Waffe zur eigenen Sammlung hinzuzufügen. Wenn ihr jedoch zum Beispiel die epische Variante der NV-4 haben möchtet, müsst ihr zuvor die anderen Stufen freischalten, und das lässt sich Infinity Ward richtig was kosten. Ihr sollt den Weg über die Kisten gehen, die sich auch bequem mit Echtgeld erwerben lassen.
Ab in den Freizeitpark
Mit Zombies in Spaceland erwartet euch auch in diesem Jahr ein Überlebenskampf gegen die Untoten. Das Szenario rockt: Irgendwann in den 80er-Jahren findet ihr euch mit maximal drei anderen Spielern in einem Vergnügungspark wieder. Das Gute an dem Schauplatz: Im Gegensatz zur letztjährigen Film-noir-Stadt in Black Ops III geht alles etwas übersichtlicher zur Sache. Ohne die Komplexität oder die zahlreichen Easter Eggs zu vernachlässigen, schaffen es die Entwickler, dass sich gerade Einsteiger schneller zurechtfinden. Wo kann man hin? Was muss man tun? Welche Möglichkeiten hat man? Auf all diese Fragen bekommen Zombiejäger eine verständlichere Antwort.
Verschiedene Attraktionen und Fahrgeschäfte bieten genug Platz zum Austoben. Mal witziges Minispiel, mal absurde Falle, lässt sich mit dem kompletten Park interagieren. Außerdem gibt es ja immer noch David Hasselhoff. Zwar fungiert er die meiste Zeit nur als DJ, doch auch er bekommt einen stylischen Auftritt.
Auf der technischen Seite erwarten euch in jedem Modus 60 Bilder pro Sekunde. Auch wenn der Shooter einige hübsche Areale zu bieten hat, merkt man, dass die Engine aus dem letzten Loch pfeift! Die PS4-Pro-Version bietet eine etwas höhere Auflösung, etwas knackigere Texturen und schönere Effekte, krempelt die visuelle Qualität allerdings nicht komplett um. Glücklicherweise findet Infinite Warfare in einem futuristischen Szenario statt, dadurch konnten die Entwickler sich beim Design richtig austoben.
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