Test - Call of Duty 2: Big Red One : Konsolenspieler an die Front!
- PS2
- Xbox
- GCN
Ständig gibt es was Neues: Mal sollt ihr einen Hangar säubern, mal mit einer Flak feindliche Flieger vom Himmel holen, mit einem Panzer eine Festung des Feindes einnehmen, in einer Stadt vor Bombenangriffen fliehen, Sanitäter zu verwundeten Kameraden eskortieren, eine Panzerschlacht in der Wüste bestreiten, mit einem Jeep durch die Gegend rasen und vieles mehr. Außerdem nehmt ihr zuweilen in einem Bomber Platz, wobei ihr die feindlichen Einheiten von verschiedenen Geschützen aus in die Zange nehmt und nebenbei noch Bodenziele bombardiert. So überrascht es nicht, dass die Missionen Spaß machen, auch wenn die Ballerei nicht ganz mit anderen Shooter-Hits mithalten kann. Das liegt nicht zuletzt an den vielen gescripteten Events, die zwar toll aussehen, aber die Bewegungsfreiheit arg einschränken. Überdies ist die KI von Freund (ihr werdet meist von vier Teamkollegen begleitet) und Feind enttäuschend ausgefallen.
Zu guter Letzt ist der Umfang der Einzelspieler-Kampagne eher mittelmäßig, was durch den recht hohen Schwierigkeitsgrad aber etwas kaschiert wird. Immerhin dürfen sich PS2- und Xbox-Besitzer in muntere Online-Schlachten stürzen. GameCube-Anhänger gehen leider mal wieder leer aus, da in allen Varianten eine Splitscreen-Unterstützung fehlt. Das ist etwas schade, zumal die Singleplayer-Missionen sicher gut in einem Kooperativ-Modus funktioniert hätten. PS2- und Xbox-Soldaten treten online gegen bis zu 15 andere Netzwerk-Recken an. In klassischen Spielvarianten, wie ’Team-Deathmatch’ oder ’Capture the Flag’, beharken sich die Spieler, wobei verschiedene Waffen sowie Fahrzeuge zur Verfügung stehen. Sogar ein Beförderungssystem findet sich im Multiplayer-Modus, durch den fleißige Spieler ihre Fähigkeiten im Kampf verbessern können. Was sich in der Theorie toll anhört, leidet in der Praxis allerdings an einem durchwachsenen Netzcode und etwas ungeschickt gestalteten Maps. Somit kann der Mehrspieler-Part zwar unterhalten, kommt aber nicht über den Genre-Standard hinaus.
Wumms!Auf der visuellen und akustischen Ebene zeichnet sich ein ähnliches Bild ab wie beim Gameplay: ’Call of Duty 2: Big Red One’ ist vergleichbar mit Popcorn-Kino oder einem Fahrgeschäft in einem Vergnügungspark. Ständig gibt es etwas Neues zu sehen und die vielen gescripteten Ereignisse sorgen dafür, dass die Grafik nie langweilig wird. Überall um euch herum sind Explosionen, brennende Häuser, durch Einschläge aufspritzende Erde, Rauch, einstürzende Wände, Sandstürme, abstürzende Flugzeuge und vieles mehr zu beobachten – und dies alles, während ihr und eure Kameraden gegen oftmals ein Dutzend Feinde ankämpft. So viele Einheiten wie bei der Xbox-360- und der PC-Fassung von ’Call of Duty 2’ sind auf PS2, Xbox und GCN aber nicht auf dem Bildschirm zu sehen, wodurch die epische Atmosphäre ein wenig leidet. Ansonsten gibt es technisch nichts zu meckern: Die Texturen sind zumindest für PS2-Verhältnisse auf ordentlichem Niveau, die Bildrate ist nicht ganz stabil, aber meist hoch, und die Spezial-Effekte können sich sehen lassen.
Einen ähnlich guten Job verrichtet der Sound: Neben exzellenten Explosionen und gelungener Surround-Abmischung klingen die Waffengeräusche zwar etwas dünn, das wird aber durch die pathetische Orchestermusik wieder ausgeglichen. Weshalb unbedingt Freund und Feind alle akzentfrei Hochdeutsch sprechen müssen, bleibt zwar ein Geheimnis von Activision, immerhin verrichten die Synchronsprecher aber einen guten Job. Technisch gibt es kaum Unterschiede zwischen den Versionen: Die PS2-Fassung wirkt etwas pixeliger, die GCN-Version etwas unschärfer, während das Xbox-Spiel minimal am besten aussieht.
Kommentarezum Artikel