Test - Bully: Die Ehrenrunde : Der Klassen-Rowdy auf PC
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Und wenn man gerade mal nicht in der Penne hockt, dann erledigt man Missionen, die besseres Waffenarsenal, höhere Schlagkraft oder neue Unterkünfte versprechen. So boxt ihr gegen die Kinder der Reichen, fahrt Radrennen am Strand oder verprügelt Elfen für den stets betrunkenen Weihnachtsmann. Typisch Rockstar: Alle Charaktere wirken stark karikiert und überzeichnet - die Streber leben in einem imaginären Rollenspiel, die reichen Kids treiben Inzucht, ein Lehrer ist versoffen, die anderen sind alle superschräg drauf. Und die Mädels fahren früher oder später auf den rebellischen Protagonisten ab.
Immer, wenn man denkt, man hätte gerade die skurrilste Mission aller Zeiten erledigt, folgt eine weitere, die noch mal eine Schippe obendrauf legt. So seht ihr von der detailverliebt gestalteten Kleinstadt Bullworth nicht nur die Highschool, sondern auch die Irrenanstalt, den Jahrmarkt oder ein abrissreifes Gebäude, das von Pseudo-Rockern belagert wird - und genau hier finden dann auch zahllose Prügeleien, Streiche und zum Brüllen komische Konversationen statt. Das ist wohl eine der größten Stärken von Bully: Die Ehrenrunde: Man will wissen, wie es weitergeht mit Jimmy.
Entwickler müssen nachsitzen
So weit, so gut. Was aber macht die PC-Version anders als ihre Konsolenpendants? Wie bereits erwähnt, basiert die Computerfassung von Bully: Die Ehrenrunde auf der Xbox-360-Version, kommt also mit den zusätzlichen Fächern und Missionen daher, die bereits Besitzer der Microsoft-Konsole erfreuten. Wie sich herausstellt, hat die Windows-Fassung aber mit denselben optischen Problemen zu kämpfen, die wir auch schon auf der Xbox 360 feststellen mussten: Framerate-Einbrüche, flackernde Texturen und die unausgegorene Ausleuchtung. Die PC-Version wirkt zudem noch ausgewaschen, bietet aber immerhin typische Regulierungsoptionen wie die Verstellbarkeit von Anti-Aliasing, vertikaler Synchronisation und der Auflösung.
Unverzeihlich ist die völlig verkorkste PC-Steuerung. Welches Genie ist auf die Idee gekommen, die Alt-Taste (!) für die Sprintfunktion zu benutzen? Schon nach zehn Sekunden bekommt da jeder ohne sechsten Finger pro Hand grauenvolle Schmerzen. Deshalb muss die Funktion entweder auf eine andere Taste gelegt oder aber auf den Xbox-360-Controller gewechselt werden. Mit diesem steuert sich Bully: Die Ehrenrunde nämlich mehr oder weniger makellos; man hat lediglich mit den Kameraproblemen zu kämpfen, die bei Spielen aus der Verfolgerperspektive ohnehin regelmäßig auftreten. Eine einwandfreie Portierung sieht in jedem Fall anders aus. Da müssen die Entwickler noch mal nachsitzen.
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