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Test - Brute Force : Brute Force

  • Xbox
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Brute Force
Hawk legt sich mit einem Mutanten an.
Am meisten leidet das Team-Feature aber im Grunde an Gameplay und Leveldesign. Denn trotz der Gewichtigkeit des Teams, unterschiedlichen Charakteren und sogar Stealth-Ansätzen zählt in den Missionen bloß eines: Ballern, bis der Arzt kommt. Die Levels sind alle sehr geradlinig aufgebaut, ihr lauft also einen vorgegebenen Weg ab, der zur Seite mal schmaler, mal etwas breiter ist - Verzweigungen gibt es nur selten und sind dann abseits des Hauptpfades nur sehr kurz. In den Levels lauern stets Massen an Gegnern auf euch, die schon mal im Dutzend angreifen - da bleibt kaum Zeit für Taktik, wobei es die Charaktere Flint und Hawk im Vergleich zu Brutus und Tex deutlich schwerer haben. Einzig wenn mal ein Gegner euch aus weiter Distanz aufs Korn nimmt, empfiehlt sich der Griff zum Scharfschützengewehr.

Die Gegner-KI ist durchaus okay - die Feinde versuchen je nach Situation aus dem Hinterhalt anzugreifen oder den offenen Kampf zu suchen. Allerdings nehmen sie bei Granaten nur zögerlich Reißaus und sind in der Hektik des Gefechts auch einmal überfordert. Ebenfalls etwas schade ist die Tatsache, dass es nur sehr wenige unterschiedliche Gegnertypen gibt - ihr müsst also wohl oder übel ständig gegen die gleichen Feinde antreten. Auch Boss-Gegner kommen nur selten vor. Damit die Action nicht zu öde wird, müsst ihr verschiedene Missionsziele absolvieren - diese reichen von der Ermordung eines korrupten Politikers über das Retten eines friedlichen Volkes bis hin zur Sabotage an Maschinen, dem Finden eines Verräters oder der Bergung eines wichtigen Gegenstandes. Darüber hinaus müssen hin und wieder Schalter betätigt werden, um ein Tor oder Ähnliches zu öffnen.

Brute Force
Multiplayer-Spaß im Splitscreen.

Multiplayer und Technik
Während der Kampagnen-Modus alleine etwas an der mäßigen Team-KI und den wenig abwechslungsreichen Levels leidet, punktet ’Brute Force’, wenn man mit mehreren menschlichen Spielern antritt. Ihr könnt die Missionen nämlich mit bis zu vier Spielern in Angriff nehmen, wobei jeder Spieler einen Charakter übernimmt und ihr so deutlich taktischer vorgehen könnt. Leider wirkt der Bildausschnitt im Splitscreen nicht zuletzt aufgrund der Third-Person-Ansicht etwas klein und unübersichtlich - daher empfiehlt es sich, mehrere Xboxen zu verlinken und auf verschiedenen TVs zusammenzuspielen. Zwar wird Xbox-Live unterstützt, allerdings gilt dies nur für kommende Downloads - Multiplayer-Online-Gefechte sind also nicht möglich. Das ist äußerst schade, denn gerade bei diesem Spiel hätten sich Online-Duelle geradezu aufgedrängt. Wer mit anderen Spielern nicht im 'Cooperative'-Modus antreten will, kann natürlich auch auf 'Deathmatch'- und 'Capture-the-Flag'-Modi zurückgreifen, bei denen ihr entweder alleine oder in Teams gegeneinander kämpft. Einziger Kritikpunkt sind hier die etwas wenigen Maps und das Fehlen von Computer gesteuerten Gegnern.

Brute Force
Nein, hier wohnen nicht die Ewoks.

Im technischen Bereich macht ’Brute Force’ einen guten Eindruck, auch wenn es nicht ganz an die Spitze der Xbox-Titel reicht. Das Spielgeschehen sorgt immer wieder für heftige Action aus allen Richtungen mit diversen Schüssen und ordentlichen Explosionen - trotzdem gerät das Spiel selbst in hektischen Momenten nur selten ins Ruckeln. Auch die klischeehaften Spielcharaktere und die Gegner sehen ordentlich aus und sind flüssig animiert, auch wenn die Animationen etwas abwechslungsreicher hätten sein dürfen. Die Umgebungsgrafik hingegen hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck: Ihr kämpft euch durch atmosphärische Dschungel-, Baumvolk- und Sumpfgegenden, ein hügeliges, Inka-artiges Gelände, eine öde Fabriklandschaft in der Wüste und eine heiße Lavawelt - mehr gibt es allerdings nicht, wodurch die Levels mit den ständig wiederkehrenden Settings etwas eintönig wirken. Dieser Eindruck wird durch die zwar sauberen, aber abwechslungsarmen Texturen noch unterstützt. Jede Umgebung bietet Details wie Bäume, Gras, Tümpel, Lavaseen und Hütten, aber auch hier fehlt es an Abwechslung - wenn ihr zum wiederholten Male an der identischen simplen Barackenkonstruktion vorbeilauft oder durch sich nicht bewegendes und immer gleich aussehendes Gebüsch stapft, wirkt das einfach nicht mehr so beeindruckend. Immerhin erfreuen hübsche Partikeleffekte wie Feuerfunken oder Blütenstaub das Auge und auch Bump-Mapping wird öfters hübsch eingesetzt. Zwischen den Levels bekommt ihr übrigens Renderfilmchen zu sehen - während die normalen Missionsbesprechungen nicht gerade spektakulär wirken, sind die kurzen Movies eines Einsatzes (zum Beispiel, wenn ein neuer Charakter zu eurem Team hinzustößt) deutlich beeindruckender und detaillierter ausgefallen.

Im Soundbereich hingegen gibt es wenig zu bemängeln: Die Hintergrundmelodien sind abwechslungsreich und passen zum jeweiligen Setting - ob nun cineastische Orchestermusik oder Buschtrommeln. Außerdem wird der Sound passend hektischer, wenn ihr in ein Gefecht geratet. Die Schuss- und Explosionsgeräusche sind vielfältig und klingen überzeugend, nur schade, dass der Subwoofer bei den Explosionen kaum angesprochen wird. Der sonstige Surround-Sound ist dagegen sehr gelungen und hilft klar beim Ausmachen der angreifenden Feinde. Sowohl die Spielcharaktere als auch die Feinde lassen im Kampf immer mal wieder einen mehr oder weniger passenden Spruch los - vor allem Tex sorgt mit seinen sarkastischen Kommentaren für etwas Schmunzeln. Während die deutsche Synchronisation in Ordnung geht, fallen allerdings die oftmaligen Phrasen-Wiederholungen negativ auf.

 

Fazit

von David Stöckli
Wer auf geradlinige Third-Person-Shooter steht, der ist bei ’Brute Force’ genau richtig. Das simple Spielprinzip und die gelungene Steuerung lassen einen sofort loslegen, unzählige Gegner umnieten und packende Schießduelle erleben. Wer allerdings etwas mehr oder sogar einen ’Halo’-Killer erwartet hat, dürfte enttäuscht sein. Die Levels bieten abseits der Ballerei einfach zu wenig Abwechslung und Freiheiten, zudem wurden die potentiellen taktischen Elemente der Team-Funktion kaum weiter ausgeführt. Dazu kommt eine technische Gestaltung, die zwar durchaus gelungen ist, aber nicht an die Spitze der Xbox-Games heranreicht. Während die Kampagne alleine also nicht so packend ist, zeigt das Spiel seine wahre Stärke im Multiplayer-Modus - im Splitscreen oder noch besser per im LAN machen die Missionen deutlich mehr Spaß und auch die anderen Multiplayer-Varianten sorgen für Laune. Allerdings vermisst man schmerzlich eine Online-Funktion für spannende Duelle per Xbox-Live.  

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