Test - Boom Blox : Spielberg (be-)zaubert mit Klötzchen

Abseits des Story- beziehungsweise Abenteuer-Modus und der Trainingslevels bietet 'Boom Blox' den Entdeckungsmodus, der mit fein säuberlich nach Spieltypus getrennten Aufgaben aufwartet. Gut gefallen hat uns auch der Party-Modus. In diesem Multiplayer-Bereich dürfen bis zu vier Spieler miteinander oder gegeneinander die Blöcke umwerfen, hervorzuheben sind hierbei vor allem einige clevere Koop-Missionen. Aber auch die Versus-Spiele machen Spaß. Stellt euch eine vergnügliche 'Jenga'-Runde mit Kumpels vor und ihr bekommt in etwa eine Ahnung vom Mehrspieler-Part in 'Boom Blox'.

Mach's dir selber

Faustdick hinter den Ohren hat es der Editor. 'Boom Blox' erlaubt es euch, eigene Levels zu gestalten oder vorhandene Aufgaben umzugestalten. Je mehr ihr in den anderen Modi spielt, umso mehr Gegenstände stehen euch im Editor zur Auswahl. Der Editor orientiert sich vom Aufbau her an typischen Vertretern seiner Zunft und lässt sich denkbar einfach bedienen. Ein Video erklärt euch wichtige Elemente. Und tatsächlich ist es so, dass ihr bald merken werdet, wie enorm vielseitig der Editor ist und welches Potenzial in ihm steckt. So dürft ihr beispielsweise jeden Block beliebig vergrößern und zurechtschneiden. Selbst Leute, die sonst für Editoren nichts übrig haben, werden sich dabei ertappen, wie sie zum Beispiel eine gewagte Domino-Reihe aufbauen oder atemberaubende Turmkonstruktionen errichten.

Der Grund für die Faszination liegt sicher nicht zuletzt in der sehr guten Physik des Spiels. Die Blöcke fallen realistisch um und beeinflussen andere Einheiten. Das Ganze fühlt sich einfach "echt" an. Entsprechend nachvollziehbar die Reaktionen der Bauten auf eure Würfe oder sonstigen Eingriffe. So ist es dann auch locker verzeihlich, dass die Grafik von 'Boom Blox' höchstens zweckmäßig ausgefallen ist und die ohnehin schon kantige Grafik an deutlich sichtbaren Treppchenkanten leidet. Spielspaßhemmend ist dies allerdings nicht. Dasselbe gilt für den unspektakulären Sound. Die zuckersüßen Melodien fallen nicht weiter auf, die Soundeffekte gehen aber ganz in Ordnung. Witzig: Das Wurfgeräusch erklingt aus der Wiimote.

Ein Manko wollen wir aber trotzdem nicht verschweigen: Die Entwickler haben es verpasst, die Möglichkeit einzubauen, dass ihr die selbst erstellten Aufgaben mit der Wii-Comunity teilen könnt. Ihr dürft zwar (umständlich) eure Editor-Meisterwerke online an einen Freund verschicken. Es gibt aber keine Möglichkeit, die Werke von unbekannten Wii-Usern auszuprobieren. Schade, denn so hätte man den Langzeitspielspaß enorm verlängern können. Zum Glück ist 'Boom Blox' auch ohne dieses Feature ein recht umfangreiches Spiel.