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Special - Battlefield: Bad Company : Dem Produzenten auf den Zahn gefühlt

  • PS3
  • X360
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GW: Ist es Zufall, dass die Story von 'Bad Company' in vielen Aspekten verdächtig an den Kultfilm 'Three Kings' erinnert?

KMT: Beim Entwerfen der Singleplayer-Kampagne war es immer unser Ziel, dass es sich wie ein Kinofilm anfühlt. Wir hatten die Idee, dass die Handlung wie ein Road-Movie in einem Krieg daherkommt. Es geht nicht um den Krieg als solchen, sondern um das Abenteuer oder die Reise während des Kriegs. Wir schauten uns verschiedene Filme an und fanden, dass 'Three Kings' einen ganz speziellen Charakter hat, wie die Figuren miteinander sprechen und welche Ziele sie haben. Sie kämpfen nicht für Medaillen und nicht für die Armee, sondern für sich selbst. Für ihren Reichtum. Das fanden wir sehr interessant. Viele wissen es nicht, aber schon 'Battlefield 1942' war von einem Kinofilm inspiriert: 'Kelly's Heroes' ('Stoßtrupp Gold') - auch da gibt es diese Attitüde. Der schon in '1942' ein wenig vorhandene humoristische Touch kam zum Teil von diesem Film. Wir schauten uns für 'Bad Company' diese und andere Filme an, aber 'Three Kings' war ganz klar ein Trendsetter für die Inspiration.

GW: Die Hauptcharaktere von 'Bad Company' sind wirklich alles andere als Helden, sie sind in der Tat eine "schlechte Gesellschaft" für die loyalen Soldaten. Andere Spiele wie 'GTA' warten ebenfalls mit Antihelden auf. Glaubst du, die Spieler von heute sind es leid, sich mit sauberen Helden zu identifizieren?

KMT: Es ist schwierig zu sagen. Ich denke, es gibt beide Typen: Einige Spieler finden es nach wie vor spaßig, den Standard-Guten zu steuern. Der strahlende Held, der Amerika vor den bösen Terroristen beschützt (lacht). Aber es gibt viele Spieler, die lieber eine dunklere Seite übernehmen. Als Beispiel seien die Rollenspiele genannt. Dort hat man oft die Wahl, ob man gut oder böse sein will. Ob man die Geliebte rettet oder nicht. Es ist immer spannend, diese Wahl zu haben. In Shootern hat man diese Wahl normalerweise nicht. Da ist es üblich, dass die Entwickler entscheiden, was für Charaktere sie dem Spieler zur Verfügung stellen. Wir haben uns entschieden, in 'Bad Company' einen Hauptcharakter und drei weitere wichtige Figuren zu präsentieren, die ein wenig anders ticken als die üblichen "Ballermänner". Sie sollen nicht einfach fürs Vaterland kämpfen und ohne zu murren Aufträge übernehmen. Denn solche Personas wurden schon so oft in Spielen verwendet. Wieso nicht eine Story entwerfen, die ein wenig interessanter, ein wenig moderner ist?

GW: Mit 'Battlefield: Bad Company' und 'Battlefield Heroes' erscheinen zwei Spiele, die sich insgesamt doch recht stark von 'Battlefield 1942' und 'Battlefield 2' entfernen. Denkt ihr trotzdem noch an die Fans der ersten Stunde oder richten sich beide Titel primär an Neueinsteiger?

KMT: Wir haben in Umfragen gesehen, dass heutzutage viele PC-Spieler auch eine PS3 oder eine Xbox 360 besitzen. Sie wechseln nicht komplett, haben aber quasi eine zweite Plattform, auf der sie zocken. In den vergangenen Jahren gab es gerade bei dieser Klientel einen Meinungswechsel: Sie merken, dass man auf Konsolen tatsächlich gute Shooter haben kann. Man denke nur an 'Halo' oder 'Call of Duty' und andere großartige Shooter-Titel. Ich denke also, diejenigen Spieler, welche die alten 'Battlefield'-Episoden mochten, werden auch diese neue Konsolenvariante mögen. Gleichzeitig wird es viele User geben, die Shooter nur auf Konsolen spielen und nie 'Battlefield' am PC erlebt haben. Diese Kundschaft ist vielleicht etwas jünger als die 'Battlefield'-Veteranen. Ich denke aber, sie werden 'Bad Company' ebenfalls sehr interessant finden.

GW: Gibt es irgendwelche Unterschiede zwischen der PS3- und der X360-Version von 'Bad Company'?

KMT: Eigentlich nicht, es gibt ganz wenige, kleinere Unterschiede. Wir mussten die Engine ein wenig an die jeweilige Plattform anpassen, die Engine rendert auf PS3 und X360 etwas anders. Es gibt dadurch minimale Unterschiede, zum Beispiel die Entfernung bis zum Erscheinen einiger Details in der Vegetation und solche Sachen. Wenn man beide Versionen direkt vergleicht, wird man kaum Unterschiede feststellen. Das eigentliche Spiel ist absolut dasselbe auf beiden Systemen.

GW: Erfolgreiche Kriegsshooter-Serien wie 'Call of Duty' oder 'Medal of Honor' erschienen früher oder später auch auf den Handhelds. Werden wir in der Zukunft mal ein 'Battlefield' auf PSP oder DS sehen?

KMT: Ich weiß es nicht. Wir haben kein Handheld-'Battlefield' in Planung. Aber 'Battlefield' ist im Grunde unser erster großer Schritt in den Konsolenmarkt und wir wollen einfach, dass 'Bad Company' optimal die Konsolen nutzt. Wir wollen keine simple Umsetzung eines PC-Titels. Das würden wir nie tun. Das ist auch der Grund, weshalb wir keine PC-Version von 'Bad Company' entwickeln. Falls wir 'Battlefield' auf PSP realisieren würden - ich sage nicht, dass wir das tun -, dann würden wir wohl etwas ganz Eigenständiges entwickeln, das den Eigenheiten dieser Plattform gerecht wird.

GW: Letzte Frage: Was spielst du zurzeit - mal abgesehen von 'Bad Company'?

KMT: Ich spiele als Producer natürlich viele Spiele, habe aber nicht die Zeit, um mich lange mit einem Titel zu beschäftigen. Ich habe gerade das 'Bourne'-Videospiel ausprobiert und fand es ziemlich cool. Außerdem zocke ich zu Hause natürlich 'GTA IV', das ist ein wirklich großartiges Spiel, das sehr gut produziert wurde. Und ich muss zugeben, dass ich nach wie vor 'Battlefield 1942' spiele. Der Titel ist einer der Hauptgründe, weshalb ich mich bei DICE um einen Job beworben habe. Ich liebe 'Battlefield' einfach!

GW: Vielen Dank für das Interview.

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