Test - Battlefield 3 : Schön wie der junge Morgen
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Dort findet ihr verschiedene Optionen wie Quickmatch und Serverbrowser mit diversen Filtern, startet Koop- und Mehrspielersitzungen und tretet Servern bei. Das hat schon mal einen ganz gewaltigen Nachteil: Jedes Mal, wenn ihr eine Sitzung startet, wird erst mal das Spiel geladen, und das nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Verlasst ihr eine Sitzung, wird das Spiel beendet und ihr landet wieder im Browser. Zwar ist das ganz nett anzuschauen, mit Statistiken und allem Pipapo sowie Freundesliste, die aber erst aus Origin importiert werden müssen. Irgendwie nervt dieses ganze Tohuwabohu zwischen Browser und Spiel und man fragt sich, warum ausgerechnet zu solch einer ungeschickten Lösung gegriffen wurde.
Viel Freude auf dem Schlachtfeld
Sei es drum, hat man diese Hürde genommen, wird Battlefield 3 so richtig gut, wenn auch mit Abstrichen. Im Eroberungsmodus kloppt ihr euch mit dem gegnerischen Team um Eroberungspunkte, die ihr halten sollt. Habt ihr 50 Prozent dieser Punkte erobert, verliert das gegnerische Team Respawn-Tickets, ebenso wenn ein Gegner erlegt wird und neu spawnt. Das Team, das als erstes keine Tickets mehr hat, verliert. Im Rush-Modus geht es darum, jeweils zwei Funkstationen zu sprengen beziehungsweise zu verteidigen. Werden die Stationen einer Phase gesprengt, verlagert sich die Linie des Gegners nach hinten und neue Ziele tauchen auf. Beide Modi sind nicht neu, wurden aber hier und da etwas verfeinert.
Vier Klassen stehen euch zur Auswahl. Als Sturmsoldat seid ihr an vorderster Front unterwegs und kümmert euch nebenher um die medizinische Versorgung der Kameraden nebst Wiederbelebung. Einen reinen Sanitäter gibt es nicht. Der Pionier repariert Fahrzeuge, die nun etwas weniger anfällig sind und leichte Schäden sogar selbst "regenerieren". Als Versorgungssoldat kümmert ihr euch darum, dass die Kollegen genug Munition haben, und als Aufklärer sucht ihr euch mit dem Scharfschützengewehr ein ruhiges Plätzchen. Die Klassen sind erfreulich gut ausbalanciert.
Eure Aktionen auf den Karten bringen euch Erfahrungspunkte, einmal für euren Rang insgesamt, zum anderen jeweils pro Klasse als Fortschritt für freischaltbare Waffen und Objekte. Das System ist ungemein motivierend, zumal ihr dauernd auf dem Laufenden gehalten werdet, was als Nächstes auf der Liste dran ist. Und natürlich will man seinen Soldaten verbessern, denn mit der Grundausstattung habt ihr auf den Karten ein kurzes Leben gegenüber den bestens ausgerüsteten Veteranen. Das Schöne ist aber, dass nicht nur das Erledigen von Gegnern belohnt wird, sondern es Punkte für ein ganzes Füllhorn von Aktionen gibt. Selbst eher ungeschickte Shooter-Spieler können Punkte machen, indem sie Fahrzeuge steuern, Kameraden versorgen oder einfach Deckungsfeuer geben.
Gut, aber leider nicht perfekt
Im Spiel tauchen viele kleine und größere Features auf. Unübersehbar sind natürlich Fahrzeuge wie Panzer, Helikopter oder Jets. Letztere benötigen aufgrund der Steuerung allerdings etwas Übung und das Balancing ist auch noch nicht ganz optimal. Man vermisst zudem eine Möglichkeit, mit den Fluggeräten außerhalb der Mehrspielerkarten zu üben, denn nicht jeder will sich vor 63 Mitspielern zum Vollhonk machen. Spaß macht es aber allemal, sich über den Köpfen der Kameraden Luftschlachten zu liefern, auch wenn man sich ein wenig losgelöst vom eigentlichen Geschehen fühlt. Treffer am Körper sorgen für einen Blur-Effekt und erschweren damit das Zielen, unter anderem ein Grund, warum Deckungsfeuer durchaus nicht uninteressant ist. Zudem spielt das Licht eine Rolle. Wer die Sonne im Rücken hat, gibt ein schlechtes Ziel ab, da der Gegner geblendet ist. Allerdings gibt es Lampen als Waffenaufsatz, und deren Wirkung ist schlicht etwas zu stark.
Ein Kommunikationsmenü ist vorhanden, aber leider etwas mager gefüllt. Außerdem wurde beim PC auf Voice-over-IP verzichtet, was speziell in den Squads, denen ihr beitreten könnt, stark vermisst wird. Battlefield 3 will den Kampf im großen Umfang bieten, verbaut sich aber selbst ein wenig den Weg. Zwar sind die Karten sehr umfangreich, aber nur selten wird der Raum auch wirklich genutzt, und das ist schade. Speziell beim PC und dem Spiel mit 64 Spielern wirken die Karten manchmal etwas zu klein oder besser: an entscheidenden Stellen zu eng.
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