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Preview - Assassin's Creed: Syndicate : Grand Theft Carriage

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Nicolas Rioux, CEO des Quebec-Studios von Ubisoft, zeigte sich an jenem Morgen etwas nervös und aufgeregt. Seine Begrüßungsrede hörte sich bemüht und abgehackt an, als wäre sie kurz zuvor akribisch formuliert und einstudiert gewesen. Nervosität ist während einer wichtigen Präsentation relativ normal, dennoch - oder gerade deswegen – spürte man die Wichtigkeit, die Nicolas Rioux und sein gesamtes Quebec-Team diesem Moment beimaßen. Das ist nachvollziehbar, immerhin war man gerade dabei, als verhältnismäßig kleines Studio den wohl wichtigsten Ubisoft-Titel des Jahres erstmalig der europäischen Presse vorzustellen. Mit Assassin's Creed: Syndicate soll dieses Jahr alles anders werden. Besser, größer, schöner – im Grunde also alles wie immer.

Das fängt damit an, dass Assassin's Creed: Syndicate ein reiner Einzelspielertitel wird. Mit dieser neuen Marschrichtung versucht Ubisoft Quebec einen Wandel. Ressourcen sollen nicht mehr verschwendet, sondern für die wichtigsten Elemente des Titels genutzt werden: Technik, Szenario, Charaktere und Handlung. Dieser neue Ansatz macht sich an den entsprechenden Stellen bemerkbar. Durch die Neuausrichtung können die Entwickler in Sachen Spielgröße nochmals eine Schippe drauflegen und versprechen, die bis dato größte Spielwelt in einem Assassin's-Creed-Titel zu liefern. Darüber hinaus versuche man mit Syndicate neue Ideen zu etablieren und damit die narrativen Möglichkeiten der Serie zu entwickeln. Das Ergebnis dieses Vorhabens: die Frey-Zwillinge.

Doppelklinge

Anders als in bisherigen AC-Titeln werdet ihr in Syndicate zwei Hauptcharaktere durch das viktorianische London im Jahr 1868 führen. Die Präsentation, die wir sahen, widmete sich jedoch hauptsächlich Jacob Frey. Der junge Assassine unterschied sich auf den ersten Blick - bis auf seine neue Ausrüstung - nicht von anderen Assassinen. Nach wie vor klettert ihr auf Dächer, versucht unbemerkt von A nach B zu gelangen und zu meucheln. Zu Evie Frey, die weibliche Note des Duos, wollten man jedoch noch keine Informationen preisgeben. Fest steht, dass beide Charaktere individuelle Fähigkeiten haben und ihr zwischen beiden Protagonisten wechseln könnt - ein Kniff, den man aus GTA V kennt. Weitere Informationen zu Evie werden laut Ubisoft in naher Zukunft kommuniziert.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil findet sich selbstverständlich im Szenario wieder. Um das viktorianische London möglichst akkurat darzustellen, habe man sich entschlossen, einen möglichst großen Fokus auf die industrielle Revolution zu legen. Diese Entscheidung greift nicht nur in die Narrative, sondern auch in das Gameplay ein. Somit werdet ihr erstmals auch Vehikel nutzen können, um euch in der Stadt fortzubewegen. Solltet ihr nicht in der Laune sein, über die Dächer Londons zu streifen, entführt ihr einfach eine Kutsche, setzt einen Wegpunkt und kommt so etwas entspannter an euer Ziel.

Grand Theft Carriage

Vorausgesetzt, ihr habt euch geschickt angestellt: Selbstverständlich wird es auch im viktorianischen London mit der ansässigen Polizei eine Ordnungskraft geben, die euch zur Rechenschaft zieht, solltet ihr in ihrer Anwesenheit eine Kutsche klauen oder anderen kriminellen Machenschaften nachgehen. Eine weitere GTA-Referenz, die nicht von der Hand zu weisen ist. Darüber hinaus bekommt ihr mit dem Greifhaken eine zusätzliche Art der Fortbewegung, die euch mit dem neuen Serienteil erstmalig zur Verfügung gestellt wird. Wie in der Batman-Arkham-Serie mittlerweile üblich, hilft euch der Greifhaken dabei, Gebäude schneller zu erklimmen. Zudem lässt sich ein Seil zwischen zwei Gemäuer spannen, an dem ihr euch anschließend entlanghangelt, um schneller und leiser an bestimmte Orte zu gelangen.

Neben neuen Elementen soll auch am bereits bestehenden Fundament gearbeitet werden. Waren Nebenaufgaben in den vergangenen AC-Teilen qualitativ minderwertig und eher für ihre Quantität bekannt, geloben die Entwickler diesbezüglich Besserung. Dementsprechend werdet ihr zwar weniger Aufgaben finden, sie sollen jedoch deutlich hochwertiger ausfallen und einen Mehrwert bieten. Zusätzlich kehren die Bandenkämpfe mit Syndicate zurück, sodass ihr eigene Truppen aufstellt und mit ihnen versucht, Schritt für Schritt das von den Templern kontrollierte London zu erobern.

Fazit

Ilyass Alaoui - Portraitvon Ilyass Alaoui
Frische Impulse lassen auf einen Wandel hoffen

Mit Syndicate wissen wir endlich: Ubisoft ist aufgewacht und hat erkannt, dass die Serie frischen Wind braucht, um auch zukünftig eine Rolle zu spielen. Dementsprechend begrüße ich die „Neuausrichtung“ - auch wenn sie noch recht verhalten ausfällt und sich größtenteils an anderen erfolgreichen Titeln orientiert. Solange diese Elemente sauber umgesetzt werden und uns einen Mehrwert bieten, bin ich der Letzte, der sich über frische Impulse beschwert. Der wohl interessanteste Ansatz wird sich wohl bei den Hauptcharakteren finden. Zwar wollte mir Ubisoft auch im direkten Gespräch keine näheren Informationen zum Konzept der zwei Protagonisten nennen, gespannt bin ich dennoch auf die Dynamik zwischen Jakob und Evie – auch in Sachen Gameplay. Ob dieses Konzept tatsächlich das Spiel tragen und uns begeistern kann, werden wir am 23. Oktober sehen.

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