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Preview - Arcanum : Arcanum

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Arcanum
Lukan ist kein Gegner, aber die beiden größeren Gesellen.

Die Auswahl an Gegenständen ist dabei riesengroß, von der kleinen Pflanze bis hin zu Gewehr und Schwert, Rüstung und Anzug, Federn, Blech und so weiter. Natürlich müßt ihr auch nicht auf magische Gegenstände verzichten, die zumeist per Skill, Schriftrolle oder NPC identifiziert werden müssen. Die Tragkraft eures Charakters und der Raum im Inventar ist allerdings begrenzt, Überladung hat ihre Auswirkungen.

Die Charaktere haben zwei wichtige Werte, nämlich die obligatorischen Trefferpunkte und Ausdauer. Letztere wird zum Ausüben von Zaubersprüchen sowie für verschiedene andere Aktionen benötigt und stellt quasi die Ermüdung des Charakters dar. Sinkt diese auf Null, wird der Charakter bewußtlos. Natürlich gibt es für beide Fälle auch die passenden Tränke, um die Punkte wieder aufzustocken.

Die ganze Magie/Technologie-Geschichte hat aber auch noch andere Auswirkungen, den die Tendenz eures Charakters zu einem der Bereiche wirkt sich auf das Gameplay aus. Ein stark Technologie-orientierter Charakter hat verringerte Chancen, einen magischen Gegenstand erfolgreich zu benutzen, auch die Anfälligkeit gegen Einflüsse aus den jeweils anderen Bereichen verändert sich. Zudem neigen auch einige NPCs dazu, ihr Verhalten zu ändern. Spricht ein Technologie-orientierter Charakter mit einem Magier, kann es sein, dass dieser jedwede Gespräche sofort abwürgt und umgekehrt. Auch euer Verhalten und eure Taten wirken sich auf das Verhalten der NPCs aus.

Da ihr nicht nur auf zahlreiche NPCs trefft, sondern auch auf vielfältige Feinde und Monster, kommt es natürlich auch mal zu Kämpfen. Diese können wahlweise in Echtzeit oder rundenbasiert absolviert werden, in ersterem Falle wirken sich eure Kampffähigkeiten auf die Aktionsgeschwindigkeit, in letzterem Falle auf die zur Verfügung stehenden Aktionspunkte aus. Auch die unterschiedlichen Waffen haben dabei ihre Auswirkung, so kann ein Dolch schneller geschwungen werden als eine schwere Axt, da heißt es stehen euch beim Dolch mehr Angriffe pro Runde zur Verfügung, im Echtzeit-Modus könnt ihr schneller zuschlagen. Natürlich habt ihr nach dem Kampf die Möglichkeit, die Leichen eurer Gegner auszuplündern, zumindest wenn die etwas bei sich führen.

Arcanum
Mehrere Übersichtskarten sorgen für schnelleres Reisen.

Gespielt wird grundsätzlich aus der isometrischen Perspektive. Reisen können entweder direkt in den jeweiligen Gebieten, per Schiff oder Bahn, oder auf die Schnelle auf der Übersichtskarte mittels Wegpunkten durchgeführt werden, wobei hier die eine oder andere Zufallsbegegnung auf euch wartet, die allerdings bei längeren Strecken recht nervtötend werden können.

Neben dem umfangreichen Singleplayer-Modus wird 'Arcanum' auch einen Multiplayer-Modus, in der Beta-Version für bis zu acht Spieler via LAN/Internat, enthalten. Hier werden kleinere Maps als im Einzelspieler verwendet. Dort geht es dann mit vorgegebenen oder selbsterstellten Charakteren zur Sache, wobei Kämpfe hier ausschließlich in Echtzeit stattfinden. Der Host hat zudem die Möglichkeit, verschiedene Spiel-Modi wie jeder gegen jeden, kooperatives Spiel und Team-Spiel einzustellen, was sich auf die Möglichkeit auswirkt, andere Spieler im Kampf zu verletzen und zu töten. Damit die Spieler auch reichlich Nachschub haben, soll zum Release auch ein World-Editor zur Verfügung gestellt werden, mit dem ihr eigene Karten erstellen könnt.

Grafisch bietet 'Arcanum' gemischte Kost. Die Umgebungen sind hinreichend detailliert in der Auflösung 800x600 dargestellt, wobei aber keine neuen Maßstäbe gesetzt werden. Die Charaktere und deren Animationen lassen zum Teil arg zu wünschen übrig und bewegen sich auf kaum höherem Niveau als noch in 'Fallout 2'. Ausgeglichen wird das wiederum durch den enormen Detailreichtum bei der Anzeige der Gegenstände im Inventar. Etwas Feinschliff könnte da sicher nicht schaden.

Arcanum
Seltsame Wesen warten in den Dungeons auf euch.

Ähnlich durchwachsen sieht es bei der Soundkulisse aus. Sprachausgabe ist nur selten anzutreffen, meist in Gesprächen mit Schlüsselfiguren einzelner Quests oder wenn Party-Mitglieder ihre Kommentare abgeben. Die Hintergrundmusik ist zwar stilecht in reinen Violinenklängen gehalten, wer allerdings nicht auf das Gefiedel steht, wird sie sicher schnell abstellen. Auch die Umgebungsgeräusche können nicht unbedingt überzeugen.

Die Beta-Version wies auch noch einige weitere Schwächen auf, bei denen man nur hoffen kann, dass die Entwickler die Zeit bis zum Release im September noch kräftig nutzen. So kam es des öfteren zu Abstürzen, einige Dialog-Optionen waren nicht verfügbar und einige NPCs und Quests noch nicht vollständig eingebunden. Auch bei den Spielständen ergaben sich Probleme, Scandisk meckerte wiederholt die Dateinamenlängen an. Weiterhin fielen fehlende oder falsche Texte im Inventar auf, zudem gab es in der Übersichtskarte starke Performance-Probleme, auch der eine oder andere Hänger im Spiel, vermutlich bedingt durch Memory Leaks, fiel auf, aber wie gesagt, es handelt sich erst um eine Beta-Version, an der die Entwickler sicher noch einiges zu tun haben.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Arcanum' hinterläßt in der vorliegenden Version etwas gemischte Gefühle. Der Mix aus Fantasy und Technologie kann durchaus überzeugen und wird auch im Spiel sehr gut umgesetzt. Der reine Umfang des Spieles und auch das Charaktersystem lassen dazu auf enorme spielerische Tiefe hoffen. Dem entgegen steht allerdings eine technisch magere Umsetzung und einige Nervtötereien im Gameplay, speziell die grafische Darstellung wirkt nicht durchgängig. Zudem kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Umfang und Optionsvielfalt den Spieler des Öfteren etwas ratlos dastehen lassen werden. Dennoch ist 'Arcanum' eindeutig ein Titel, den Rollenspiel-Fans bis zum Release im September im Auge behalten sollten.

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