Preview - Anthem : Angespielt: Mass Effect trifft auf Iron Man
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Gut geschriebene Charaktere wie auf der Normandy
Er repariert und fährt den Walker, der etwa so groß ist wie ein AT-AT und uns als Startrampe für Operationen dient. Jede Figur hat ein Gesicht, eine persönliche Geschichte zu erzählen. Das fehlt in Destiny. Anthem hinterlässt in dieser Hinsicht einen viel besseren Eindruck. Politik und Religion spielen eine große Rolle.
Die Menschen glauben, dass Götter, Shaper genannt, Maschinenwesen auf den Planeten gebracht haben, die jetzt zur Bedrohung werden. Eine Fraktion namens Dominion will zudem die Macht der Shaper-Technologie an sich reißen, um die Menschheit zu unterjochen.
Forts und Städte sind zwar in diese Online-Welt integriert, sollen sich aber nach klassischem Singleplayer-Erlebnis anfühlen. Sprich: In den Städten seid ihr stets alleine unterwegs, könnt euch beliebig umschauen, Charaktere kennenlernen, Quests annehmen. Lediglich der Kampf ist multiplayer- respektive koop-basiert. Das Studio plant, diese Story-Komponente mit neuen Charakteren kontinuierlich auszubauen, die euch positiv oder negativ gegenüberstehen können.
Entscheidungsmomente sollen zudem in Anthem einmal mehr eine tragende Rolle spielen. Anthem geht also schon sehr stark in Richtung Mass Effect. Wir haben beispielsweise Fae kennengelernt, die ebenfalls an Bord des Walkers arbeitet, der uns als Zuhause dient – wie einst die Normandy in Mass Effect.
Stürme und Monster wie in Pacific Rim
Direkt fällt auf: Anthem lässt uns das Tempo selbst bestimmen. Die Ranger-Klasse etwa hat Schubdüsen an den Panzerstiefeln, mit denen wir komfortabel in der Luft manövrieren, aber auch am Rücken – so kann der Ranger schneller am Boden rennen. Wer hingegen den wunderschön gestalteten Dschungel begutachten möchte, läuft langsam.
Die Vegetation ändert sich stark je nach Wetter: Bei Sonnenschein lädt sie regelrecht zu einem Spaziergang ein, bei Sturm und Regen biegen sich die Bäume im Wind, die Sichtweite sinkt. Monster bevölkern die Wälder und gehen auf die Jagd. Diese bringen guten Loot und Erfahrungspunkte, ihr müsst euch dem Kampf aber nicht stellen, wenn ihr nicht wollt. Roboterarmeen der Scar wollen aufgemischt und gewaltige mutierte Kreaturen bekämpft werden, die entfernt an die Kaiju aus Pacific Rim erinnern.
Damit geht Bioware dem klassischen Destiny-Problem aus dem Weg, dass es auf jedem Planeten immer nur eine Gegnerrasse gibt, die sich sehr oft wiederholt. Jede Klasse hat individuelle Spezialitäten, der Colossus etwa ist besonders stark gepanzert, hat einen Schutzschild und erinnert uns an den Hulk Buster – vielleicht haben wir aber auch nur zu viele Marvel-Filme geschaut. Damit kann er durch ein Minenfeld rennen, das seine Kollegen nicht überleben würden.
Die Storm-Lady wiederum nutzt Sci-Fi-Magie, Elektrofelder und kann Gegner einfrieren, damit die Kollegen leichteres Spiel haben. Diese Elementarmagie eröffnet in der Regel Koop-Ketten für die Mitstreiter – Anthem-Profis werden viel Tiefe im Gamedesign entdecken. Der Interceptor sieht aus wie ein Hightech-Ninja, über seine Fähigkeiten hüllt Bioware aber noch den Mantel des Schweigens.
Toll: Jeder Javelin-Anzug bietet einen eigenen Skilltree und ihr entscheidet euch vor jeder Mission, welchen ihr nutzen wollt. Ihr skillt also nicht nur einen Charakter, sondern sehr viele gleichzeitig und könnt beliebig variieren. Noch ein Pluspunkt gegenüber Destiny 2.
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