Test - Alarm für Cobra 11: Highway Nights : Mit Blaulicht und Sirene ins Einsatzgebiet

Strafe muss sein!

Wenn ihr jetzt aber denkt, dass das Leben als Autobahnpolizist nur aus Spannung, Schießereien und Explosionen besteht, habt ihr euch gewaltig geirrt. Zur Strafe für hochgradig zerstörerisches Verhalten (auf Deutsch: alles plattmachen, was nicht niet- und nagelfest ist) müsst ihr Blitzerfotos mit einem Dreirad einsammeln, um Schadensrabatt zu erhalten. Nette Idee, aber - ihr werdet es euch schon denken - es ist nichts anderes als ein Checkpoint-Rennen. Immerhin könnt ihr auch einfach nur Streife fahren, das heißt, mit einem Auto eurer Wahl durch die Gegend gurken, um die Strecken besser kennenzulernen.

Immerhin stehen euch 200 km davon zur Verfügung! Egal ob Stadtstrecken, Autobahn, Landstraßen, Fabrikgelände oder Hafen, alles ist dabei. Sogar ein Offroad-Gelände ist befahrbar. Die Welt ist erstaunlich detailliert gestaltet. Auch wenn die Grafikqualität heruntergeschraubt wurde, ist das gesamte Areal ausgearbeitet, ohne dass sich irgendetwas wiederholt. Das bloße Umherfahren ist sogar richtig interessant!

Nachtfahrten

Darüber hinaus gibt es eine Neuheit bei Highway Nights, und das sind die Nachtfahrten. Die aber hauptsächlich aus „ICH SEH NICHTS!" bestehen und eher zum nervtötenden Ärgernis werden. Wer mag, kann die Dienstzeiten von Ben und Semir umstellen, um die Nachtfahrten zumindest ein bisschen zu reduzieren. Immerhin könnt ihr diese und andere Einstellungen für Einzelrennen gezielt bestimmen. Es ist ja nicht so, als sei eine eingeschränkte Sicht in der Nacht etwas Besonderes. Aber egal, ob das Fernlicht an oder aus ist, die Hälfte der Zeit fährt man blind, die andere Hälfte wird man von den Straßenlaternen geblendet. Hier ist ganz klar noch mehr Arbeit auf Entwicklerseite gefragt.

Brauchbare Fahrphysik

Eines muss man dem Spiel aber lassen: Die Autos fahren sich sehr angenehm, wenn auch stark simulationslastig. Die Steuerung reagiert reibungslos, die Autos lassen sich ohne Weiteres auf der Straße halten und auch Aktionen wie schießen, andere Fahrzeuge stoppen oder die Drohnen funktionieren hervorragend. Es gibt jedoch kaum merkliche Unterschiede zwischen Front-, Heck- oder Allradantrieb. Lediglich bei den Minivans, Monstertrucks (mit Nitro!) und dem Dreirad (auch mit Nitro) ist es delikater und ihr müsst aufpassen, nicht umzukippen.

Insgesamt ist Highway Nights ein solides Spiel, das vor allem Cobra-11-Fans interessieren dürfte, aber auch andere Gelegenheitsspieler unterhalten kann. Die Sprachausgabe ist in Ordnung und schwächelt nur gelegentlich, der Wortwitz ist seicht gehalten, kann aber mühelos unterhalten und die Fälle sind abwechslungsreich genug verpackt, um über die mangelnde Vielfalt hinwegzuhelfen. Das Spiel ist ohnehin nicht lang genug, damit das zu einem argen Problem würde. Der durchschnittliche Spieler ist nach spätestens acht Stunden fertig.